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Ein Ballnachtstraum

Ein Ballnachtstraum

Titel: Ein Ballnachtstraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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diese Vermutung sie trog und sie ihn missverstanden hatte. „Wir fürchteten beinahe, Sie hätten sich das Leben genommen“, erklärte sie mit leisem Tadel.
    „Im Gegenteil! Ich glaube, ich habe zu einem neuen Leben gefunden“, antwortete er zuversichtlich.
    Sie wollte sich setzen. Nein. Sie wollte aus dem Zimmer und aus dem Haus laufen zu Drake. Hätte sie nur nicht darauf beharrt, dass er sich vor dem Haus verabschiedete.
    „Was ist mit Ihren Schulden?“, fragte sie spitz.
    „Ich habe jeden Penny zurückbezahlt.“
    Sie zog eine Braue hoch. „Wie denn?“
    „Entsinnen Sie sich an die Investitionen, die ich vor zwei Jahren machte?“
    Sie schüttelte ungeduldig den Kopf. Horace hatte ständig mit Investitionen und todsicheren Wetten geprahlt. Und nie war ein Penny Gewinn dabei herausgesprungen. War es diesmal möglich …?
    „Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen, Eloise“, sagte er mit Nachdruck und verschränkte die Hände im Rücken. „Ein persönliches Angebot, das Ihnen die Möglichkeit bietet, sich für immer aus Ihren Diensten für andere zu befreien.“
    „Einen Vorschlag?“
    Thalia warf das Modejournal, in dem sie geblättert hatte, neben sich auf das Sofa. Zu Eloises Verblüffung erhob sie sich, eilte zu ihrem Bruder und gab ihm eine schallende Ohrfeige. „Wie kannst du es wagen?“
    „Autsch. Verdammt noch mal. Wofür war das denn?“, rief er erstaunt und hob die Hand an die sich rötende Wange.
    „Für das anstößige Angebot, das du Eloise machst“, entgegnete sie aufbrausend. „Sie war mit Sicherheit zu sehr gekränkt und verblüfft darüber, um dir eine Ohrfeige zu geben, also habe ich es für sie getan. Und es war höchste Zeit. Du hast uns alle im Stich gelassen, Horace.“
    Er blinzelte. „Eloise würde mich nie schlagen.“
    Thalia schüttelte den Kopf. „Meinst du wirklich? Nun, vielleicht hat sie sich verändert, seit du abgehauen bist. Vielleicht war sie sogar gezwungen, ihre Unschuld zu opfern, um uns zu retten.“
    Er rieb sich die Wange. „Dann stimmen die Gerüchte über sie und Boscastle also.“
    Er wandte sich an die verdutzte Eloise. „Ist das wahr, Eloise?“, fragte er leise. „Nein, antworten Sie nicht. Wenn Sie tatsächlich gezwungen waren, sich in eine unaussprechliche Situation zu begeben, so ist das einzig und allein meine Schuld.“
    Sie hatte nicht die Absicht, auf eine Debatte über dieses Thema einzugehen. Und sie konnte auch nicht gestehen, dass ihre Affäre mit Drake das Schönste war, was ihr in ihrem ganzen Leben widerfahren war. Sie wollte genauso wenig beteuern, dass ihre Entscheidung, seine Geliebte zu werden, nichts mit Thorntons verantwortungslosem Benehmen zu tun hatte und sie damit nur dem Ruf ihres Herzens gefolgt war.
    „Nun ja, was geschehen ist, ist geschehen“, meinte sie ausweichend und mied seinen Blick, in der Hoffnung, damit wäre die Diskussion beendet.
    Er ließ den Kopf wieder hängen. „Ich verdiene Ihren Tadel. Wollen Sie sich wenigstens anhören, was ich Ihnen zu sagen habe?“
    Aus Mitleid wollte sie ihm die Bitte nicht abschlagen, obgleich ihr klar war, dass nichts, was er sagen würde, sie umstimmen könnte. „Wenn es sein muss“, gab sie seufzend nach.
    „Dankeschön. Wollen wir auf dem Sofa Platz nehmen?“
    „Wenn Sie es möchten.“
    „Ich möchte Ihnen ein Angebot machen, Eloise“, begann er von Neuem.
    Eloise setzte sich steif auf die Sofakante, und Thalia drängte sich zwischen die beiden.
    Sie zwang sich, ihn anzuhören, wohl wissend, dass nichts, was Lord Thornton ihr anbieten könnte, sie in Versuchung führen könnte. Wollte er ihr eine Stellung im Haus eines Freundes verschaffen, um sein Gewissen zu beruhigen? Eine Zusage machen, ihr den ausstehenden Lohn in Raten zu bezahlen? Oder vielleicht wollte er ihr glänzende Referenzen für ihre nächste Stellung geben. Allerdings könnte es sich dabei nicht um Referenzen für die Position als Drakes Mätresse handeln, schoss es ihr in einem Anflug von Belustigung durch den Kopf.
    Unvermutet stand er wieder auf und begann vor dem Sofa hin und her zu wandern. Eigentlich ist er gar kein unattraktiver Mann, überlegte sie zerstreut, jetzt, da er nüchtern und gepflegt aussieht. Wenn er eine Frau fände, die ihn liebt, würde er vielleicht sogar …
    „Ich möchte, dass Sie meine Frau werden“, sprudelte er übergangslos heraus.
    Wäre der Kristalllüster plötzlich von der Decke gestürzt, hätte sie nicht verdutzter reagiert. „Ihre was?“
    „Oh

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