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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Spionen Ausschau hält.«
    »Das alles ist dir bei dem einen Spaziergang über das Rudelwohl zu Bewusstsein gekommen?« In Wanderers Stimme klang Verwunderung oder Unglaube, Schreiber vermochte nicht zu sagen, welches von beiden.
    »Nun ja, hm, nein. Die Erleuchtung war nicht so direkt. Aber es ist zu erwägen, meinst du nicht?«
    Sie gingen ein paar Minuten lang schweigend weiter. Hier oben war der Wind kräftiger und die Aussicht beeindruckender. Wo nicht das Meer lag, erstreckte sich endlos grau und grün der Wald. Alles war sehr friedlich…, denn dies war ein lautloses Spiel. Zum Glück hatte Schreiber ein Talent für solche Spiele. War es schließlich nicht die Politische Polizei der Republik selbst gewesen, die ihn mit der Beobachtung der Verborgenen Insel beauftragt hatte? Es hatte ihn etliche Zehntage geduldiger Überzeugungsarbeit gekostet, doch zum Schluss waren sie begeistert gewesen. Was immer du herausfindest, werden wir sehr gern in Betracht ziehen. Das waren exakt ihre Worte gewesen.
    Wanderer ging murmelnd weiter, anscheinend sehr überrascht von Schreibers Vorschlag. Endlich sagte er: »Ich glaube, da ist… etwas, das du wissen solltest, was absolut geheim bleiben muss.«
    »Meiner Seel! Wanderer, ich plaudere keine Geheimnisse aus.« Schreiber war ein wenig gekränkt – von dem Mangel an Vertrauen, und auch, weil der andere womöglich etwas entdeckt hatte, das ihm entgangen war. Letzteres sollte ihn nicht bekümmern. Er hatte geahnt, dass Wanderer und Holzschnitzerin etwas miteinander hatten. Wer weiß, was sie ihm anvertraut hatte oder was zu ihm durchgesickert sein mochte.
    »In Ordnung… Du bist auf etwas gestoßen, das nicht laut werden darf. Du weißt, dass Feilonius für Holzschnitzerins Sicherheitsdienst zuständig ist.«
    »Natürlich.« Das gehörte zum Amt des Reichskämmerers. »Und angesichts der vielen Außenseiter, die hier herumlaufen, kann ich nicht sagen, dass er seine Arbeit besonders gut macht.«
    »In Wirklichkeit macht er seine Arbeit wunderbar wirkungsvoll. Feilonius hat Agenten direkt an der Spitze der Verborgenen Insel – einen Schritt von Fürst Stahl selbst entfernt.«
    Schreiber spürte, wie er große Augen bekam.
    »Ja, du verstehst, was das bedeutet. Durch Feilonius kennt Holzschnitzerin mit Gewissheit alle Pläne des Hohen Rates der Flenseristen. Mit schlauer Desinformation kann er die Flenseristen wie Froschhennen bei einer Ausdünnung herumführen. Nach Johanna selbst ist das vielleicht Holzschnitzerins größter Vorteil.«
    »Ich…« Ich hatte keine Ahnung. »Der unfähige örtliche Sicherheitsdienst ist also nur Tarnung.«
    »Nicht ganz. Er soll solide und intelligent aussehen, aber mit genug ausnutzbaren Schwachstellen, dass die Bewegung einen frontalen Angriff zugunsten von Spionage verschiebt.« Er lächelte. »Ich glaube, Feilonius wird sehr überrascht sein, wenn er deine Kritik hört.«
    Schreiber lachte schwach. Er war geschmeichelt und verdutzt zugleich. Feilonius musste als der größte Spionagechef des Jahrhunderts gelten – doch er, Schreiber Yaqueramaphan, hatte ihn beinahe durchschaut. Schreiber war den größten Teil des Rückwegs zur Burg still, doch sein Verstand arbeitete auf Hochtouren. Wanderer hatte mehr als Recht, Geheimhaltung war lebensnotwendig. Unnötige Erörterungen – sogar zwischen alten Freunden – mussten vermieden werden. Ja! Er würde seine Dienste Feilonius anbieten. In seiner neuen Rolle müsste er vielleicht im Hintergrund bleiben, doch dabei konnte er den größten Beitrag leisten. Und irgendwann würde sogar Johanna sehen, wie nützlich er sein konnte.
     
    Hinab in den Brunnen der Nacht. Sogar wenn Ravna nicht zu den Bildschirmfenstern hinausschaute, stand ihr dieses Bild vor Augen. Relais lag weit entfernt von der Scheibe der Galaxis. Die ADR flog zu dieser Scheibe hinab – und in immer langsamere Gebiete.
    Aber sie waren entkommen. Die ADR war beschädigt, doch sie hatten Relais mit fast fünfzig Lichtjahren pro Stunde verlassen. Jede Stunde waren sie tiefer im Jenseits, und die Rechenzeit für die Mikrosprünge nahm zu, ihre Pseudogeschwindigkeit sank. Nichtsdestoweniger kamen sie voran. Sie befanden sich jetzt tief im Mittleren Jenseits. Es gab keine Anzeichen einer Verfolgung, Gott sei Dank. Was immer die PEST nach Relais gebracht hatte, es war kein spezifisches Wissen um die ADR gewesen.
    Hoffnung. Ravna fühlte sie in sich wachsen. Die Med-Automaten des Schiffes behaupteten, Pham Nuwen sei zu retten, es bestehe

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