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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatten Ravna und ihre Schwester von dieser Stadt geträumt, dem Herzstück des abenteuerlichen Vorstoßes der Menschheit ins Transzens. Der Zentralplatz war dem Feld der Fürstinnen auf der Nyjora nachgestaltet, und die Einwanderungsreklame behauptete, egal wie weit die Straumer voranschritten, der Brunnen auf dem Feld würde immer fließen, würde immer ihre Loyalität zu den Anfängen der Menschheit zeigen.
    Jetzt gab es keinen Brunnen, und Ravna spürte einen toten Geist hinter Nilsndots Blick. »Dieser hier spricht als eine MACHT DIE HILFT«, sagte der Held von einst. »Alle sollen sehen, was ich selbst für eine drittklassige Zivilisation tun kann. Seht, wie ich HELFE…«
    Die Sicht schwenkte himmelwärts. Es war Sonnenuntergang, und die verschlungenen Agrav-Konstruktionen hingen vor dem Licht, Megameter über Megameter. Es war ein grandioserer Gebrauch von dem Agrav-Material, als Ravna jemals gesehen hatte, selbst bei den Docks. Gewiss konnte es sich keine Welt im Mittleren Jenseits jemals leisten, das Material in solchen Mengen zu importieren. »Was ihr über mir seht, sind nur die Gerüste für die Bauten, mit denen ich bald im Straumli-System beginnen werde. Wenn sie fertig sind, werden fünf Sternensysteme ein einziges Habitat sein, die Masse ihrer Planeten und die überschüssige Materie von den Sternen wird so verteilt sein, dass sie ein Leben und eine Technik ermöglicht, wie sie in diesen Tiefen noch nicht gesehen wurden – und sogar im Transzens selbst nur selten.« Der Blick kehrte zu Nilsndot zurück, einem einzelnen Menschen, Sprachrohr eines Gottes. »Manche von euch mögen sich gegen den Gedanken auflehnen, sich mir zu widmen. Auf lange Sicht spielt das keine Rolle. Die Symbiose meiner Macht mit den Händen von Rassen im Jenseits ist mehr all alles, dem irgendjemand widerstehen könnte. Doch ich spreche jetzt, um eure Angst zu vermindern. Was ihr im Straumli-Bereich seht, ist gleichermaßen eine Freude wie ein Wunder. Nie wieder werden Rassen im Jenseits durch Transzendenz zurückgelassen werden. Jene, die sich mir anschließen – und früher oder später werden das alle tun –, werden Teil der MACHT sein. Ihr werdet Zugang zu Importen von der ganzen Obergrenze und dem Unteren Transzens haben. Ihr werdet euch über jedes Maß hinaus vermehren, das eure eigene Technik erlauben würde. Ihr werdet alle absorbieren, die sich mir widersetzen. Ihr werdet die neue Stabilität bringen.«
    Als sie sich die Sendung zum dritten oder vierten Mal ansah, versuchte Ravna, die Worte zu ignorieren und sich auf Nilsndots Ausdruck zu konzentrieren, ihn mit Reden zu vergleichen, die in ihrem persönlichen Datio gespeichert waren. Es gab einen Unterschied, sie bildete es sich nicht ein. Das Wesen, das sie sah, war seelentot. Aus irgendeinem Grund kümmerte sich die PEST nicht darum, dass das offensichtlich war… vielleicht war es das nur für menschliche Betrachter, und die machten einen verschwindend geringen Teil des Publikums aus. Die Sicht konzentrierte sich auf Nilsndots gewöhnliches dunkles Gesicht, seine gewöhnlichen violetten Augen:
    »Manche von euch fragen sich vielleicht, wie all das möglich ist und warum Jahrmilliarden der Anarchie ohne solche HILFE seitens einer MACHT vergangen sind. Die Antwort ist… komplex. Wie viele sinnvolle Entwicklungen hat auch diese eine hohe Schwelle. Auf der einen Seite der Schwelle erscheint die Entwicklung unwahrscheinlich bis zur Unmöglichkeit, auf der anderen unausweichlich. Die Symbiose der HILFE hängt von der wirkungsvollen Breitbandkommunikation zwischen mir und den Wesen ab, denen ich HELFE. Wesen wie das, welches jetzt meine Worte spricht, müssen so schnell und so zuverlässig wie Hände oder ein Mund reagieren. Ihre Augen und Ohren müssen über Lichtjahre hinweg Bericht erstatten. Das ist schwer zu erreichen gewesen – insbesondere, da das System im Wesentlichen vorhanden sein muss, ehe es funktionieren kann. Jedoch: Jetzt, da die Symbiose existiert, wird der Fortschritt viel schneller sein. Fast jede Rasse kann modifiziert werden, um die HILFE zu empfangen.«
    Fast jede Rasse kann modifiziert werden. Die Worte kamen von einem vertrauten Gesicht, und in Ravnas Muttersprache – doch ihr Ursprung lag ungeheuerlich weit entfernt.
    Es gab eine Menge Analysen. Eine ganze neue Nachrichtengruppe hatte sich gebildet: Von ›Bedrohungen‹, den Interessengruppen ›Homo sapiens‹ und ›Enggekoppelte Automatik‹ war ›Pestgefahr‹ hervorgebracht worden.

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