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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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innere Verwüstung waren ihm deutlich anzumerken, doch es kam zu keinem Ausbruch; er machte sich nur beharrlich daran, die Trümmer zu ordnen. Er sprach jetzt mehr mit Blaustiel, ließ ihn zwar nicht die Automatik verändern, nahm jedoch jetzt vorsichtig mehr Ratschläge von ihm an. Gemeinsam brachten sie das Schiff wieder annähernd in den Zustand vor dem Brand.
    Sie fragte Pham danach. »Ich habe meine Ansichten nicht geändert«, sagte er schließlich, »ich musste die Risiken abwägen, und ich habe mich verrechnet… Und vielleicht gibt es da nichts abzuwägen. Vielleicht wird die PEST gewinnen.«
    Die Gottsplitter hatten zu sehr darauf gesetzt, dass Pham alles allein schaffen würde. Jetzt dämpften sie seinen Verfolgungswahn ein wenig.
     
    Sieben Wochen nach dem Abflug von Harmonische Ruhe, weniger als eine Woche vor dem, was auch immer sie auf der Klauenwelt erwarten mochte, verfiel Pham in eine mehrere Tage andauernde Trance. Vorher war er geschäftig gewesen – ein vergeblicher Versuch, selbstgemachte Testroutinen für die gesamte Automatik laufen zu lassen, die auf der Klauenwelt vielleicht benötigt würden. Jetzt konnte ihn Ravna nicht einmal zum Essen bewegen.
    Die Navigationsbildschirme zeigten die drei Flotten, wie sie von den Nachrichten und Phams Intuition identifiziert wurden: die Agenten der PEST, die Allianz für die Verteidigung und die Überbleibsel von Sjandra Keis Sicherheitsgesellschaft: tödliche Ungeheuer und die Reste eines Opfers. Die Allianz meldete sich noch immer ab und zu mit Bulletins in den Nachrichten. Die SjK-Sicherheitsgesellschaft hatte ein paar knappe Erwiderungen gesendet, blieb aber größtenteils still: sie waren an Propaganda nicht gewöhnt oder – wahrscheinlicher – nicht daran interessiert. Private Rache war alles, was der Sicherheitsgesellschaft noch blieb. Und die Pestflotte? Die Nachrichten hatten nichts von ihr gehört. Aus einer Aufstellung von Abflügen und verlorenen Schiffen hatte die Nachrichtengruppe Kriegsbeobachter geschlossen, dass die Flotte wild aus dem Stegreif zusammengestellt worden war, aus allem, was die PEST hier unten zum Zeitpunkt der RIP-Katastrophe unter Kontrolle gehabt hatte. Ravna wusste, dass die Analyse der Kriegsbeobachter in einem Punkt falsch war: Die Pestflotte schwieg nicht. Dreißigmal in den letzten Wochen hatte sie Botschaften an die ADR gesendet – im Skrodsteuerformat. Pham hatte die Botschaften vom Schiff ungelesen verwerfen lassen – und sich dann Sorgen gemacht, ob der Befehl wirklich befolgt wurde. Schließlich war die ADR ein Skrodfahrer-Modell.
    Doch nun hatte der Sturm in ihm nachgelassen. Pham saß stundenlang da und starrte auf die Bildschirme. Bald würde Sjandra Kei die Allianz-Flotte eingeholt haben. Zumindest eine Gruppe von Schurken würde bezahlen. Doch die Pestflotte und zumindest ein Teil der Allianz würde überleben… Vielleicht bedeutete diese Trance einfach, dass die Gottsplitter allmählich verzweifelten.
    Drei Tage vergingen; Pham kam mit einem Ruck aus der Trance. Abgesehen von seinem schmaler gewordenen Gesicht wirkte er normaler als seit Wochen. Er bat Ravna, die Skrodfahrer auf die Brücke zu holen.
    Pham zeigte auf die Spuren der Ultraantriebe, die auf dem Bildschirm schwebten. Die drei Flotten waren annähernd über einen Zylinder verteilt, fünf Lichtjahre tief und drei im Durchmesser. Der Schirm erfasste nur das Herzstück dieses Raumgebiets, wo sich die schnellsten der Verfolger zusammengeballt hatten. Die gegenwärtige Position jedes Schiffes war ein Lichtfleck, dem sich ein endloser Strom schwächerer Lichtpunkte anschloss – die Ultraspuren, die der Antrieb des Raumschiffs hinterlassen hatte. »Ich habe Rot, Blau und Grün benutzt, um nach bestem Wissen und Vermuten die Flottenzugehörigkeit jeder Spur darzustellen.« Die schnellsten Schiffe waren derart dicht auf einem Fleck versammelt, dass er bei dieser Auflösung weiß aussah, doch mit einem Fächer von bunten Schleppen hinter sich. Es gab noch andere Markierungen, die er angebracht hatte, die er aber, wie er Ravna eingestand, nicht mehr begriff.
    »Der Vorderrand dieser Meute – die Allerschnellsten – holt immer noch auf.«
    Blaustiel sagte zögernd: »Wir würden ein bisschen mehr Geschwindigkeit erzielen, wenn Sie mir direkte Steuerung erlaubten. Nicht viel, aber…«
    Wenigstens war Phams Antwort höflich. »Nein. Ich denke an etwas anderes, etwas, das Ravna vor einiger Zeit vorgeschlagen hat. Es ist immer eine Möglichkeit

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