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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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würde so etwas annehmen. Gewiss gewährleistet es sichere Kommunikation, doch die andere Seite hat keine Bestätigung, dass Sie sind, was Sie zu sein behaupten.«
    Phams Blick glitt zur Seite zu Ravna. Da war wieder dieses Lächeln. »Wenn sie uns zuhören, glaube ich, dass wir sie überzeugen können… Das Schwierige ist, ich möchte, dass nur einer von ihnen uns hört.« Pham erklärte, woran er dachte. Die Skrodfahrer raschelten schwach zu seinen Worten. Nach all der Zeit, die sie zusammen verbracht hatten, konnte Ravna fast Sinn in ihrer Sprache erkennen – oder vielleicht verstand sie einfach nur ihre Persönlichkeiten. Wie üblich, machte sich Blaustiel Sorgen, wie unmöglich die Idee sei, und Grünmuschel ermahnte ihn, zuzuhören.
    Doch als Pham fertig war, brach Blaustiel nicht in Einwände aus. »Über siebzig Lichtjahre hinweg ist Ultrawellen-Kommunikation zwischen Schiffen machbar; wir könnten sogar Live-Bildübertragung haben. Aber Sie haben Recht, der Strahl würde alle Schiffe in der zentralen Flottenansammlung erfassen. Wenn wir ein abgelegenes Schiff zuverlässig als zu Sjandra Kei gehörig identifizieren könnten, dann lässt sich vielleicht machen, was Sie verlangen; dieses Schiff könnte die internen Flottencodes verwenden, um unsere Nachricht an die anderen weiterzugeben. Doch ehrlich gesagt, ich muss Sie warnen«, fuhr Blaustiel fort und strich mit einem Wedel Grünmuschels sanften Einwand beiseite, »professionelle Kommunikationsleute würden Ihren Ruf nicht entgegennehmen – sie würden ihn wahrscheinlich nicht einmal als solchen zur Kenntnis nehmen.«
    »Wie dumm.« Endlich sprach Grünmuschel, ihre Voderstimme klang sanft, aber deutlich. »Immer sagst du so etwas – außer wenn wir mit zahlenden Kunden reden.«
    »Brap. Ja. Verzweifelte Zeiten, verzweifelte Maßnahmen. Ich will es versuchen, doch ich fürchte… Ich möchte, dass es da keine Anklagen wegen Verrats durch die Skrodfahrer gibt, Herr Pham. Ich möchte, dass Sie das in die Hand nehmen.«
    Pham Nuwen lächelte zurück. »Ganz mein Gedanke.«
     
    »Die Aniara-Flotte.« So nannten sich manche Besatzungen der Sicherheitsgesellschaft. Aniara hieß das Schiff in einem alten Mythos der Menschheit, der älter als die Nyjora war, vielleicht bis zu den Tuvo-Norwegischen Genossenschaften der Asteroiden im Sonnensystem der Erde zurückreichte. In der Geschichte war Aniara ein großes Schiff, das unmittelbar vor dem Tod seiner Herkunftszivilisation in interstellare Räume gestartet war. Die Besatzung beobachtete die Todesqualen des Heimatsystems, und in den folgenden Jahren – während ihr Schiff immer weiter hinaus ins endlose Dunkel fiel – starb sie dann selbst, während die Lebenserhaltungssysteme allmählich versagten. Das Bild war gespenstisch, und vermutlich aus diesem Grunde war es über Jahrtausende hinweg bekannt geblieben. Mit der Vernichtung von Sjandra Kei und dem Entkommen der Sicherheitsgesellschaft schien die Geschichte auf einmal wahr geworden zu sein.
    Aber wir werden sie nicht bis zu Ende durchspielen. Gruppenkapitän Kjet Svensndot schaute auf den Spurenbildschirm. Diesmal war der Tod der Zivilisation ein Mord gewesen, und die Mörder befanden sich fast in Reichweite der Vergeltung. Tagelang hatte das Flottenhauptquartier sie an die Allianz heranmanövriert. Der Bildschirm zeigte, dass der Erfolg sehr, sehr nahe war. Der größte Teil der Schiffe von Allianz und Sjandra Kei waren zu einer leuchtenden Kugel von Antriebsspuren zusammengeballt – die auch die dritte, schweigende Flotte einschloss. Nach diesem Bildschirm hätte man die Schlacht schon für möglich halten können. Tatsächlich passierten die gegnerischen Schiffe fast denselben Raum – manchmal weniger als eine Milliarde Kilometer voneinander entfernt –, doch noch durch Millisekunden in der Zeit voneinander getrennt. Alle Schiffe flogen mit Ultraantrieb und sprangen vielleicht ein dutzendmal pro Sekunde. Und selbst hier am Grund des Jenseits ergab das einen merklichen Bruchteil eines Lichtjahrs bei jedem Sprung. Gegen einen Feind zu kämpfen, der nicht mitspielte, hieß, die Sprünge perfekt aufeinander abzustimmen und den gemeinsamen Raum mit Waffensonden zu überfluten.
    Gruppenkapitän Svensndot stellte den Bildschirm um, sodass er die Schiffe zeigte, die ihre Sprungfolgen exakt der Allianz angepasst hatten. Fast ein Drittel der Flotte lag jetzt synchron. Noch ein paar Stunden, und… »Zur Hölle!« Er schlug gegen seine Bildschirmtafel, dass sie

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