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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Das ist vielleicht ein Grundschlepper! Wir fliegen geradewegs in die Langsame Zone hinein, und er kann weiter nichts, als nachher Warnungen auszuteilen!«
    Grünmuschel schwebte näher heran, indem sie sich wie auf Zehenspitzen mit ihren Ranken von der Decke abstieß. »Selbst Grundschlepper können so etwas nicht vermeiden, meine Dame Ravna.«
    Pham sagte etwas zum Schiff, und die meisten Bildschirme erloschen.
    Blaustiel: »Sogar ein großer Zonensturm erstreckt sich normalerweise nicht weiter als ein paar Lichtjahre. Wir waren zweihundert Lichtjahre über der Zonengrenze. Was uns getroffen hat, muss eine ungeheure Flutwelle sein, die Sorte, von der man nur in Archiven liest.«
    Ein schwacher Trost. »Wir wussten, dass so etwas geschehen konnte«, sagte Pham. »In den letzten Wochen war ziemlich viel los.« Zur Abwechslung schien er sich nicht allzu sehr zu ärgern.
    »Ja«, sagte sie. »Wir haben damit gerechnet, vielleicht langsamer zu werden, aber doch nicht das Langsam.« Wir sitzen in der Falle. »Wo liegt das nächste bewohnbare System? Zehn Lichtjahre entfernt? Fünfzig?« Die Vorstellung von der Dunkelheit war nun wahr geworden, und der Sternenhimmel jenseits der Schiffswände war nicht mehr freundlich und beruhigend. Sie waren von endlosem Nichts umgeben und bewegten sich mit einem verschwindenden Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit… eingesargt; all der Mut von Kjet Svensndot und seiner Mannschaft vergebens; Jefri Olsndot für immer ohne Rettung.
    Phams Hand berührte ihre Schulter, die erste Berührung seit… Tagen? »Wir können es immer noch zur Klauenwelt schaffen. Das ist ein Grundschlepper, weißt du noch? Wir sind nicht gefangen.
    Zum Teufel, der Staustrahlantrieb in dieser Karre ist besser als alles, was ich je in der Dschöng Ho hatte. Und damals hielt ich mich für den freiesten Menschen im Weltall.«
    Jahrzehnte unterwegs, die meiste Zeit im Kälteschlaf. So war die Welt der Dschöng Ho gewesen, die Welt von Phams Erinnerungen. Ravna atmete stoßweise aus und lachte schwach. Für Pham hatte der schreckliche Druck abgenommen, zumindest vorübergehend. Er konnte Mensch sein.
    »Was ist da so komisch?«, fragte Pham.
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir alle. Egal.« Sie atmete ein paarmal langsam durch. »In Ordnung. Ich glaube, ich bin zu einer vernünftigen Unterhaltung imstande. Die Zone ist also hochgeschwappt. Etwas, das normalerweise tausend Jahre braucht – sogar bei einem Sturm –, um sich ein einziges Lichtjahr weit zu verlagern, hat sich plötzlich um zweihundert verschoben. Ha! Noch in einer Million Jahren werden Leute davon in den Archiven lesen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich so viel Ehre haben möchte… Wir wussten, dass es einen Sturm gab, aber ich hätte nie erwartet, unterzugehen«, im Meer versunken, Lichtjahre tief.
    »Der Vergleich mit einem Sturm auf See trifft nicht ganz zu«, sagte Blaustiel. Der Skrodfahrer war noch an der anderen Seite des Decks, wohin er sich zurückgezogen hatte, nachdem er dem Kapitän von Sjandra Kei seine Frage gestellt hatte. Er sah noch immer bestürzt aus, obwohl er wieder exakt und pingelig klang. Blaustiel studierte den Navigationsbildschirm, offensichtlich eine’ Aufzeichnung unmittelbar vor der Flutwelle. Er kopierte das Bild auf eine Anzeigetafel und rollte langsam über die Decke auf sie zu. Grünmuschels Wedel streiften ihn sanft, als er vorbeikam.
    Er ließ die Anzeigetafel in Ravnas Hände schweben und fuhr in seinem belehrenden Ton fort. »Sogar bei einem Sturm auf dem Meer ist die Wasseroberfläche niemals so verwirbelt wie bei einer großen Störung der Grenzschicht. Die letzten Nachrichten zeigten sie als eine fraktale Oberfläche von einer Dimensionszahl nahe drei… Wie Schaum und Gischt.« Sogar er konnte die Analogie zu einem Sturm nicht vermeiden. Die Sternbilder hingen ruhig und klar hinter Kristallwänden, und das lauteste Geräusch kam von den Schiffsventilatoren. Dennoch waren sie von einem Mahlstrom verschlungen worden. Blaustiel deutete mit einem Wedel auf die Anzeigetafel. »In ein paar Stunden sind wir vielleicht wieder im Jenseits.«
    »Was?«
    »Sehen Sie: Die Ebene der Darstellung wird von den Positionen des vermutlichen Flaggschiffs von Sjandra Kei, des abseits fliegenden Schiffs und unserer eigenen bestimmt.« Die drei bildeten ein spitzwinkliges Dreieck, in dem die Ecken von Limmende und Svensndot eng beieinander lagen. »Ich habe die Zeiten festgehalten, wann der Kontakt zu den anderen verlorenging. Beachten

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