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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sie: Die Verbindung mit der Sicherheitsgesellschaft brach 150 Sekunden ab, ehe wir getroffen wurden. Aus dem eintreffenden Signal und seiner Anforderung von Protokolländerungen schließe ich, dass sowohl wir als auch das abseits fliegende Schiff etwa zur gleichen Zeit erfasst wurden.«
    Pham nickte. »Hm. Die am weitesten entfernten Seiten verloren den Kontakt zuletzt. Das muss bedeuten, dass die Flutwelle von der Seite gekommen ist.«
    »Genau!« Von seinem Halt an der Decke langte Blaustiel herunter, um auf die Tafel zu tippen. »Die drei Schiffe waren wie Sonden bei der üblichen Zonographietechnik. Wenn wir die Spuranzeigen zurückspielen, werden wir diese Schlussfolgerung sicherlich bestätigt finden.«
    Ravna schaute auf die Tafel. Der spitze Winkel des Dreiecks mit der ADR am Ende zeigte fast genau ins Herz der Galaxis. »Es muss eine riesige Woge steil wie ein Klippe gewesen sein, senkrecht zur übrigen Oberfläche.«
    »Eine ungeheure Welle, die seitwärts läuft!«, sagte Grünmuschel. »Und das ist auch der Grund, weshalb es nicht lange dauern wird.«
    »Ja. Es sind die radialen Veränderungen, die meistens langfristig wirken. Dieses Ding muss eine Rückfront haben. Wir müssten sie in ein paar Stunden passieren – und wieder im Jenseits sein.«
    Also war immer noch ein Wettlauf zu gewinnen… Oder zu verlieren.
     
    Die ersten Stunden waren seltsam. Auf ›ein paar Stunden‹ hatte Blaustiel die Zeit geschätzt, bis sie wieder im Jenseits wären. Sie lungerten auf der Brücke herum, blickten abwechselnd zur Uhr und verdauten das sonderbare Gespräch, das soeben zu Ende gegangen war. Pham baute in sich wieder die Spannung auf, die jeden Moment losbrechen konnte. Jeden Moment konnten sie jetzt wieder im Jenseits sein. Was dann? Wenn nur ein paar Schiffe pervertiert waren, konnte Svensndot vielleicht noch einen Angriff koordinieren. Würde das etwas nützen? Pham spielte die Ultraspur-Aufzeichnungen immer wieder ab und studierte jedes auffindbare Schiff in allen Flotten. »Aber wenn wir herauskommen, wenn wir herauskommen…, werde ich wissen, was ich zu tun habe. Nicht warum ich es tun muss, sondern was.« Und mehr konnte er nicht erklären.
    Jeden Moment… Es hatte kaum Sinn, sich viel mit der Einrichtung von Aggregaten abzugeben, die ohnehin wieder neu initialisiert werden mussten.
    Nach acht Stunden aber: »Es könnte wirklich länger dauern, sogar einen Tag.« Sie hatten einige von den historischen Aufzeichnungen durchstöbert. »Vielleicht sollten wir uns ein bisschen um den Haushalt kümmern.« Die Aus der Reihe II war sowohl für das Jenseits als auch für das Langsam konstruiert, doch die zweite Ausrüstung wurde als Reserve für unwahrscheinliche Notfälle betrachtet. Es gab Spezialprozessoren für die Langsame Zone, doch sie waren nicht automatisch eingeschaltet worden. Mit Blaustiels Ratschlägen schaltete Pham die Hochleistungsautomatik ab; das war nicht allzu schwer, abgesehen von ein paar stimmgesteuerten selbständigen Einheiten, die nicht mehr klug genug waren, um die Ausschaltbefehle zu verstehen.
    Die neue Automatik zu benutzen, jagte Ravna einen Schauder über den Rücken, der auf verborgene Weise fast ebenso beängstigend wie der erste Ausfall des Ultraantriebs war. Ihre Vorstellung vom Langsam als Dunkelheit und Fackelschein war nur eine Alptraum-Phantasie. Andererseits, das Langsam als das Reich von Schwachköpfen und mechanischen Rechenmaschinen – da war etwas dran. Die Leistungsfähigkeit der ADR hatte während ihrer Reise zum Grund stetig nachgelassen, doch jetzt… Es war Schluss mit den stimmgesteuerten Grafikgeneratoren; sie waren halt ein bisschen zu komplex, um von der neuen ADR unterstützt zu werden, zumindest im vollen Dialogmodus. Es war Schluss mit den intelligenten Kontext-Analysatoren, die die Schiffsbibliothek fast so leicht zugänglich wie das eigene Gedächtnis machten. Schließlich schaltete Ravna sogar die Malerei- und Musikeinheiten ab, ohne Empfänglichkeit für Stimmung und Zusammenhang wirkten sie so hölzern – eine ständige Mahnung, dass keine Intelligenz hinter ihnen stand. Sogar die einfachsten Dinge hatten gelitten. Zum Beispiel die Stimm- und Gesten-Steuerung: Sie reagierte nicht mehr sinnvoll auf Sarkasmus und Umgangssprache. Es bedurfte einer gewissen Disziplin, um sie wirksam zu benutzen. (Pham schien das geradezu zu gefallen. Es erinnerte ihn an die Dschöng Ho.)
    Zwanzig Stunden. Fünfzig. Noch erklärte jeder allen anderen, es gebe keinen

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