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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Staustrahlantrieb der ADR erprobten… Manche Kampfpausen dauern ewig.

 
     
VIERUNDDREISSIG
     
    Der Bann der Sommerhitze war für eine Weile gebrochen, es war sogar fast zu kühl. Es gab noch Rauch, und die Luft war noch trocken, doch die Winde schienen weniger Kraft zu haben. In ihrem Kabäuschen im Schiff merkten Amdijefri nicht viel von dem schönen Wetter.
    »Sie haben sich auch früher schon mit der Antwort verspätet«, sagte Amdi. »Sie hat erklärt, wie die Ultrawelle…«
    »Ravna hat sich nie so sehr verspätet!« Jedenfalls seit dem Winter nicht mehr. Jefris Ton schwankte zwischen Furcht und Starrsinn. In der Mitte der Nacht hätte eine Sendung eintreffen müssen, technische Daten, die sie an Herrn Stahl weiterleiten sollten. Sie war bis zum Morgen nicht eingegangen, und nun hatte Ravna auch ihre Nachmittagssitzung verpasst, die Gelegenheit, wo sie normalerweise einfach ein bisschen plaudern konnten.
    Die beiden Kinder überprüften alle Einstellungen des Kom-Geräts. Vorigen Herbst hatten sie diese mühevoll abgeschrieben, dazu die erste Diagnostikstufe. Es sah alles unverändert aus… außer einem Wert, der ›Träger-Erkenn.‹ hieß. Wenn sie nur ein Datio hätten, dann hätten sie nachsehen können, was das bedeutete.
    Sie hatten sogar manche von den Kom-Parametern sehr sorgfältig zurückgesetzt… und sie dann hastig wieder auf den alten Wert eingestellt, als nichts geschah. Vielleicht hatten sie den Änderungen nicht genug Zeit gegeben, dass sie funktionieren konnten. Vielleicht hatten sie jetzt wirklich etwas durcheinandergebracht.
    Sie blieben den ganzen Nachmittag über in der Steuerkabine und fühlten abwechselnd Furcht und Langeweile und Enttäuschung. Nach vier Stunden siegte zumindest vorerst die Langeweile. Jefri war schließlich in seines Vaters Hängematte eingenickt, zwei von Amdi zusammengerollt in den Armen.
    Amdi streifte müßig im Raum herum und betrachtete die Raketensteuerung. Nein… nicht einmal sein Selbstvertrauen war groß genug, damit herumzuspielen. Ein anderes von ihm rüttelte an der Wandpolsterung. Eine Zeit lang konnte er immer beobachten, wie der Pilz wuchs. Es ging alles so langsam.
    Das graue Zeug hatte sich eigentlich ein gutes Stück weiter ausgebreitet als bei der letzten Betrachtung. Hinter dem Polster war es ziemlich dick. Er schob eine Nase zwischen Wand und Stoff. Es war dunkel, doch durch die Lücke an der Decke sickerte etwas Licht herein. An den meisten Stellen war der Schimmel gerade mal einen Zoll dick, aber hier hinten waren es fünf oder sechs. Genau über seiner forschenden Nase wuchs ein großer Klumpen aus der Wand. Er war so groß wie manche von den Moosornamenten, mit denen Versammlungssäle in den Burgen verziert wurden. Dünne graue Fäden wuchsen von dem Pilz herab. Fast hätte er Jefri gerufen, aber seine beiden in der Hängematte hatten es so gemütlich.
    Er brachte mehrere Köpfe nahe an das fremdartige Zeug. Die Wand dahinter sah auch ein wenig seltsam aus – als ob ein Teil ihrer Substanz von dem Schimmel aufgenommen worden wäre. Und das Graue selbst – wie Rauch. Er befühlte die Fäden mit einer Nase. Sie waren fest, trocken. In seiner Nase kribbelte es. Amdi erstarrte vor jäher Überraschung. Mit den Gliedern, die ihn selbst von hinten beobachteten, sah er, dass zwei von den Fäden eben den Kopf seines Gliedes durchdrungen hatten! Und dennoch verspürte er keinen Schmerz, nur ein leichtes Kribbeln.
    »Was… was?« Jefri war gerade aufgeweckt worden, als Amdi sich um ihn drängte.
    »Ich habe etwas wirklich Seltsames hinter der Wandpolsterung gefunden. Ich habe diesen großen Pilzbuckel berührt, und…«
    Während er sprach, wich Amdi sachte von dem Ding an der Wand zurück. Die Berührung hatte nicht wehgetan, ihn aber eher nervös als neugierig gemacht. Er spürte, wie die Fäden langsam herausglitten.
    »Ich hab dir gesagt, wir sollen nicht mit dem Zeug spielen. Es ist schmutzig. Ein Glück, dass es wenigstens nicht riecht.« Jefri war aus der Hängematte gestiegen. Er durchquerte die Kabine und hob die Polsterung an. Amdis vorderstes Glied verlor das Gleichgewicht und sprang von dem Pilz weg. Es gab ein klackendes Geräusch, und er fühlte einen stechenden Schmerz in der Lippe.
    »He, ist das Ding groß!« Dann, als er Amdi vor Schmerz pfeifen hörte: »Alles in Ordnung?«
    Amdi wich von der Wand zurück. »Ich denke.« Die Spitze einer letzten Faser steckte noch in seiner Lippe. Es tat nicht so weh wie die Nesseln, die er

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