Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass
besuchen. Und im Haus ihrer Großmutter kniete ich nieder und fragte Brittany, ob sie mich heiraten wolle – in Gegenwart ihrer Oma. Ich hatte mir darüber kaum Gedanken gemacht, es war bloß eine dieser Dutzenden von Schnapsideen, die mich während meiner von Drogen geprägten enthusiastischen Anfälle überkamen, Phasen, in denen ich mich für ein absolutes Genie hielt. Ich hatte noch nicht einmal einen Ring. Ich sagte Brittany, sie solle sich im Internet einen aussuchen. Sie bestellte sich schließlich selbst einen Hello-Kitty-Ring.
Nicht genug damit, dass ich heiraten wollte, beschloss ich auch noch, ein Baby machen zu wollen. Um fair zu sein, es war nicht allein meine Idee. Zum ersten Mal wurde sie mir von einer meiner Halluzinationen im Drogenrausch vorgeschlagen. Ich weiß noch, dass ich meine Augen schloss und auf der Innenseite meiner Lider Bilder von Babys aufscheinen sah. Für mich war damit klar, dass meine Geister-Freunde erwarteten, dass ich Nachwuchs zeugte. Ich erinnere mich sogar noch an Stimmen, die dies bestätigten und mir erklärten, sie würden sehnsüchtig auf meine Nachkommenschaft warten.
Brittanys Großmutter sagte, sie habe Verständnis dafür, dass wir in einer anderen Zeit lebten als jener, in der sie aufgewachsen war, und bot uns an, in ihrem Bett zu schlafen, während sie auf dem Sofa ihres Wohnzimmers übernachten würde. Am Morgen nach meinem lächerlichen Antrag setzte ich mich mit Großmutter ins Wohnzimmer und verkündete, dass wir versucht hatten, in ihrem Bett ein Baby zu machen. Ich werde nie vergessen, welch entsetzten Gesichtsausdruck Brittany machte, als sie das hörte. Und jedes Mal, wenn ich daran zurückdenke – auch jetzt – fühle ich mich hundeelend.
Cindy: Als ich eine E-Mail bekam, in der stand, dass sie versuchen wollten, ein Baby zu machen, rief ich Brittany an und sagte in etwa: » Das ist eine wirklich furchtbare Idee. Steve ist nicht in der Verfassung, Vater sein zu können. « Und Papa rief ein paar Mal Brittanys Großmutter an, denn zu jener Zeit ließ sich Steve von uns nichts sagen. Nichts von all dem, was Papa und ich zu sagen hatten, wollte er hören, doch von Brittanys Großmutter war er ganz begeistert.
Eigentlich sollte ich direkt von Georgia nach New York City fliegen, um bei der »24-Stunden-Übernahme« von MTV durch die Jackass -Truppe dabei zu sein. Die Idee hinter dieser »Übernahme« war, dass die Jackass -Leute einen ganzen Tag lang MTV kontrollieren wollten – also Videos spielen, die wir mochten, ein paar Stunts zeigen und einfach im Sender herumhängen. Die Sache war Teil einer Werbekampagne für den Start der Jackassworld.com-Website.
Brittany sollte nach dieser Aktion wieder zu mir nach Kalifornien kommen, da wir zusammenziehen wollten, musste zunächst aber nach Florida, um einige Dinge zu erledigen. Bevor ich mich zum Flughafen Atlanta aufmachte, lernte ich in einer Bar einen Typen kennen, der auf den Namen G-Music hörte. Ausgestattet mit einer Menge Drogen zog ich mit ihm die ganze Nacht durch Atlanta und nahm währenddessen in zwei verschiedenen Studios noch vier weitere Songs für mein damals noch anstehendes Rap-Album auf.
Ich hatte mittlerweile meine Tricks perfektioniert, um Kokain im Flugzeug mitnehmen zu können. Ich faltete es in meiner Brieftasche zwischen meinem Bargeld zusammen. Die Sicherheitsleute wollten nie mein Geld durch-
checken. Ich kam also in New York City mit Koks an, doch für den nächsten Tag würde es nicht mehr reichen. Es waren noch zwei Nächte, bis die »Übernahme« stattfinden sollte. Die erste Nacht schlief ich durch, und vor der zweiten Nacht beschaffte ich mir noch eine ganze Menge Koks. Das konnte nicht gut gehen.
Pontius: Steve-O, Wee-Man und ich sollten einer Reihe von Radiosendern Interviews geben. Wir hatten die Sender unter uns aufgeteilt, doch als wir ungefähr zwanzig Minuten dabei waren, kam der Produzent rein und meinte: » Jungs, könnt ihr bitte auch noch den Part von Steve-O übernehmen? Er ist einfach zu fertig. Er telefoniert mit seinem Vater, während er gleichzeitig die Radiosender an der Strippe hat. Und er spricht in seine Kopfhörer statt ins Mikrofon. «
Irgendwann, als ich mich mit ein paar der Jackass -Jungs im Central Park aufhielt, um einen Stunt zu filmen, bei dem wir Stufen im Park herunterschlitterten, gab ich einem Reporter der Associated Press ein ungewollt schrilles Interview. Ich sollte eigentlich für die Übernahme-Aktion werben, doch stattdessen erzählte
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