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Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Titel: Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Volpert
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vermutete er, dass die Jungen ausgesetzt worden sind. Die Drachin wartete weit entfernt, noch immer konnte sie den Lindwurm nicht sehen. Bisher hatte sie nur seinen Schweif, deswegen wuchs ihr Misstrauen an.
    Der Lindwurm begleitete Velyne jetzt zum nächsten Gewässer. Die Drachin bemerkte er dabei nicht, obwohl er mit Velyne ziemlich dicht an ihr vorbeigehen musste. Er selbst glaubte nicht, dass die Jungen ausgesetzt worden sind, denn warum sollte sich jemand die Mühe machen, extra ein Nest zu bauen, wenn er nur die Jungen aussetzen wollte. Und er hatte bisher noch nie ein verlassenes Drachennest mit noch lebenden Jungen gesehen.
    Nun konnte sie den Lindwurm sehr gut sehen. Sie sah seine blauen Schuppen und die Stacheln am Rücken, sogar die langen Fangzähne und die kleinen Flügel. Doch was sie am Meisten beunruhigte waren die zwei Ausbeulungen an seinem Bauch. Daraus konnte sie den Schluss ziehen, dass das Schlimmste eingetroffen ist und wenn sie nachdachte seit wann ihre Jungen abgängig waren, war es schon längst zu spät sie da noch lebendig zu bergen. Tiefe Trauer überkam sie, doch die Tatsache, dass zwei noch lebten ließ sie die Trauer einfach runterschlucken um weiter den Lindwurm zu beobachten. Sie wunderte sich, dass dieses  Felltier ganz unbesorgt neben ihm spazierte.
    Ohne zu ahnen, beobachtet zu werden, traf der Lindwurm kurz darauf mit Velyne am Ziel ein. „So, hier gibt es sicher genug Fische für dich, Velyne. Aber pass auf, dass du dich nicht wieder so voll frisst, dass du danach kaum noch laufen kannst. Hehehe. Ich gehe auch mal etwas ins Wasser um den Drachennestgeruch abzuwaschen.“
    Die Drachin verfolgte den Lindwurm nicht. Der Geruch war eindeutig identisch, mit dem aus ihrem Nest. Außerdem schien der Lindwurm von seinem Lager zu kommen. Um unentdeckt zu bleiben, wartete sie einfach. Da der Lindwurm größer war wollte sie lieber auf Abstand bleiben.
    „Ich werde mich nie wieder überfressen Ich wollte auch einmal wie ein Lindwurm sein, bin aber daran gescheitert“. Mit einer schnellen Bewegung beförderte Velyne seine Pfote ins Wasser und wartete ab.
    Das Wasser war tief genug, dass auch der Lindwurm ein wenig darin schwimmen konnte. Dass er dabei die meisten Fische vertrieb, fiel ihm erst hinterher ein. Doch er versuchte zumindest, ein paar der Fische in Velynes Richtung zu treiben. Es tat gut, mal wieder etwas zu schwimmen. Schwimmen konnte der Lindwurm auch, wenn er vollgefressen war.
    Velyne war heute ziemlich ungeschickt beim Fischen. Er hätte schon gern einen fetten, saftigen Happen gehabt. So gern er auch Größeres fressen würde, Fische waren seine Leibspeise. Auch wenn das für Wölfe eher ungewöhnlich war. „Ich glaube du verjagst alles. Einem Lindwurm kommt ja auch gar nichts zu nahe... außer ich, hihi.“
    Der Lindwurm merkte, dass Velyne mit dem Fische fangen bisher kein Glück hatte. Da er eh schon im Wasser war, entschloss er sich, wenigstens noch zwei oder drei größere Fische einzufangen und sie Velyne zu geben. Es dauerte auch gar nicht lange, bis er ein paar geeignete Fische gefunden und erwischt hatte. Mit den Fischen im Maul kroch er wieder ans Ufer zu Velyne.
    Velyne versuchte noch immer weiterzufischen. Er hatte gar nicht bemerkt, dass der Lindwurm mit Leichtigkeit drei große Fische in sein Maul befördert hatte. Sein Fell an den Pfoten und das am Bauch waren schon mit Wasser vollgespritzt. „Nanu? Bist du schon fertig? Du hast richtig glücklich ausgesehen im Wasser."
    „Ich habe dir ein paar besonders leckere Fische gefangen. Sieh mal.“ Der Lindwurm öffnete sein Maul und ließ drei ziemlich große Fische heraus fallen. „Du wirst sie bestimmt mögen. Ganz unten in der Mitte des Sees findet man immer die besten Fische“, meinte der Lindwurm lächelnd und streckte sich am Seeufer lang aus. Jetzt konnte man die beiden Ausbeulungen besonders deutlich erkennen.
    Mit glänzenden Augen sah Velyne das Festmahl vor sich an. „Du konntest sie schon schmecken, hehe. Jetzt schnapp ich sie mir." Gierig begann er die Fische zu fressen. Sie waren wirklich groß. Fragend schob er den zweiten Fisch näher zum Lindwurm und schnurrte aufgrund des hervorragenden Geschmackes.
    Der Lindwurm schaute Velyne lächelnd zu und meinte: „Nicht schlecht für einen Wolf einen so großen Fisch ganz alleine zu fressen. Hast du wohl von mir gelernt. Hihihi. Du kannst die anderen auch haben. Ich brauche jetzt nichts. Ich hatte  schon genug. Aber pass auf, dass du dich nicht

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