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Ein Lord entdeckt die Liebe

Ein Lord entdeckt die Liebe

Titel: Ein Lord entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deb Marlowe
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beunruhigende Bemerkung. Und doch gefiel sie ihr besser, als sie je erwartet hätte.
    Der Marquess schloss die Lider. Und sie begriff, dass er sich mit seinen eigenen Erinnerungen auseinandersetzte.
    „Sie haben mich nach meinem Hund gefragt?“ Er begann zu lachen. Aber es war kein fröhliches Lachen. „Also, es begann damit, dass ich einen kleinen Holzhund bekam. Einer der Pferdeknechte schenkte ihn mir, als ich noch sehr jung war. Das Spielzeug hat mir viel bedeutet.“ Er schlug die Augen auf, sah aber nicht zu Chloe hin. „Mein Bruder hat es mir fortgenommen.“
    „Oh … Das tut mir leid.“
    „Ich war so dumm damals. Tatsächlich benahm ich mich so, als wäre dieser Holzhund ein lebendiges Wesen. Ich trauerte so lange und heftig, dass mein Vater schließlich zu dem Schluss kam, ich sei alt genug, um für einen richtigen Hund zu sorgen.“ Kurz lächelte er, doch als sein Blick für den Bruchteil einer Sekunde auf den Spaniel in Chloes Armen fiel, verzog er das Gesicht zu einer Grimasse. „Es war ein Mischling mit riesigen Pfoten und schmutzig-braunem Fell. Er war hässlich, ganz und gar nicht so hübsch wie dieser kleine Kerl. Trotzdem war ich von ihm hingerissen.“
    Chloe biss sich auf die Lippe, so sehr fürchtete sie sich vor dem Ende der Geschichte.
    „Was haben Sie eben gesagt? Dass ein Junge und sein Hund beste Freunde werden können, nicht wahr? Nun, bei uns war es so. Tag und Nacht war der Welpe an meiner Seite. Er begleitete mich überall hin. Nicht eine Minute wollte er mich allein lassen. Ich glaube, nie zuvor war ich so glücklich gewesen.“ Jetzt erhellte ein echtes Lächeln sein Gesicht. „Mairi wurde regelrecht eifersüchtig. Sie konnte noch kaum laufen und sprechen, verlangte aber sehr deutlich, dass man ihr auch einen Hund schenken solle.“
    „Ja, das kann ich mir vorstellen“, murmelte Chloe, deren Angst mit jedem Wort größer geworden war.
    „Und Connor … Lange Zeit schien er sich gar nicht für den Hund zu interessieren. Einmal sagte er, Tiere gehörten nicht ins Haus. Der Hund sollte zusammen mit den anderen im Zwinger gehalten und mit ihnen bei der Jagd eingesetzt werden. Ich schwieg einfach dazu. Und zum ersten Mal in meinem Leben geschah es, dass mein Vater sich auf meine Seite stellte.“
    Schweigen senkte sich über den Raum.
    „Ich habe noch nie darüber gesprochen“, murmelte Braedon.
    „Sie brauchen nicht …“
    „Hören Sie einfach zu!“ Er unterdrückte ein Seufzen. „Der Hund war fast erwachsen. Ich saß lesend in der Bibliothek, und er lag zu meinen Füßen. Connor kam herein, um mir zu sagen, dass wir zu Vater in den Stall gehen müssten. Eine der Stuten bekam ein Fohlen, und wir sollten, wenn nötig, helfen. Der Hund durfte mich natürlich nicht begleiten, seine Anwesenheit hätte die Stute geängstigt. Ich rannte also mit Connor zum Stall, voller Vorfreude, weil ich noch nie bei der Geburt eines Fohlens dabei gewesen war. Es war ein wundervolles Erlebnis, und ich war so fasziniert, dass ich nicht bemerkte, wie Connor verschwand. Später stellte ich fest, dass auch mein Hund verschwunden war.“
    Chloe war unfähig, auch nur einen Laut hervorzubringen.
    „Mit Hilfe der Dienstboten durchsuchte ich das Haus und die gesamte Umgebung. Vergeblich. Jeder wusste, dass Connor dem Hund etwas angetan hatte. Aber nicht einmal Vater stellte ihn zur Rede. Jahre später fand ich Hundeknochen in einer Höhle in den Klippen. Einige waren gebrochen …“
    Tränen traten Chloe in die Augen.
    „Es war gut, dass Sie Denning Castle verlassen haben, Hardwick“, sagte Braedon mit harter Stimme. „Und es war auch richtig, dass ich Ihnen in den letzten Tagen aus dem Weg gegangen bin.“
    „Aber …“
    Er unterbrach sie. „Ihre Philosophie unterscheidet sich so sehr von der meinen! Nie könnte die Tatsache, für jemanden verantwortlich zu sein, mir ein Gefühl der Sicherheit vermitteln.“ Er griff nach Chloes Hand und hielt sie fest. „Ich mache mir Sorgen um Sie, Hardwick. Bei Ihrer Suche nach sich selbst schützen Sie sich nicht genug.“ Er drückte einen Kuss auf ihren Handrücken, nahm ihr das Hündchen ab und setzte es zurück in den Korb. „Ich möchte nicht, dass Sie verletzt werden. Und vor allem möchte ich nicht, dass ich derjenige bin, der Sie verletzt.“ Damit wandte er sich ab und eilte auf die Treppe zu.
    Chloe schaute ihm nach. Eine schreckliche Leere erfüllte sie.

12. KAPITEL
    N ach dem Gespräch mit Hardwick tat Braedon alles, um nicht an sie

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