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Ein pikanter Köder

Ein pikanter Köder

Titel: Ein pikanter Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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auch wenn Sie’s mir verboten hätten. Sie haben mir eine solche Angst eingejagt...Vielleicht ist er wirklich in Gefahr.«
    »Gut, bleiben Sie dabei. Das ist genau das, was ich wollte.« Ich ging auf die Tür zu und drückte die Klinke herunter. »Also, denken Sie daran, Irene: Ihr Sohn ist in Gefahr.«
    Sie lief hinter mir her und legte ihre Hand auf meinen Arm. »Warum sagen Sie das so eindringlich, Donald?«
    »Damit Sie es sich einprägen und daran glauben. Es ist die einleuchtendste Erklärung und die beste Entschuldigung dafür, daß Sie sich jetzt gleich in Ihren Wagen setzen und nach Banning fahren.«
    ' »Ich verstehe«, flüsterte sie. »Danke, Donald. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie mir zumute ist. Vielen Dank!«

8

    Vom Deane Drive aus fuhr ich zum Flughafen, nahm die nächste Maschine nach San Francisco, begab mich dort in ein Hotel, trug mich unter meinem richtigen Namen ein, sagte dem Nachtportier, man solle mich um halb acht wecken, und ging schlafen.
    Am folgenden Morgen duschte ich, rasierte mich, frühstückte und befand mich bereits kurz vor neun in der Filiale der Gesellschaft für elektronische Geräte.
    Das Geschäft hatte gerade erst aufgemacht. Ich war an diesem
    Morgen der erste Kunde, was mir aus naheliegenden Gründen nicht in den Kram paßte. Aber es ließ sich eben nicht ändern. Ich kaufte ein Duplikat des Elektronengeräts, das ich am Abend zuvor verwendet hatte, und zwar den Empfänger und den Sender. Dann schnappte ich mir ein Taxi, ließ mich zum Flughafen befördern und warf das eine Teilstück des Geräts während der Fahrt über die Bay-Brücke durchs Wagenfenster ins Wasser.
    Während ich auf meine Maschine wartete, bearbeitete ich das andere Teilstück mit meiner Nagelfeile, verzierte es mit ein paar Schmutzflecken und etwas Staub, verstaute es in meiner Aktentasche und flog dann nach Los Angeles zurück.
    Dort holte ich den Agenturwagen vom Parkplatz, fischte den Sender, den ich in San Francisco gekauft, und den Empfänger, mit dem ich Dowling beschattet hatte, aus der Aktentasche, wickelte beides in einen alten Putzlappen und stopfte das Bündel unter den rechten Vordersitz.
    Kurz vor eins stolzierte ich ins Büro. Elsie ließ vor Schreck die Papierschere fallen. »Donald!«
    Ich nickte, bückte mich und hob die Schere auf. »Ihre Augen täuschen Sie nicht. Ich bin es wirklich.«
    »Wir hatten keine Ahnung, wo Sie stecken. Warum haben Sie sich denn nicht gemeldet? Bertha hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um Sie zu erreichen.«
    »Sie ist wohl ziemlich in Fahrt?«
    »Das kann man wohl sagen! Sie steht kurz vor der Explosion. Im Moment ist der Klient bei ihr.«
    »Carson?«
    »Ja. Ich soll ihr sofort nach Ihrem Eintreffen Bescheid geben.«
    »Okay. Rufen Sie an und sagen Sie ihr, ich wäre wohlbehalten eingetroffen. Nein, warten Sie - ich gehe lieber ’rüber und rede selbst mit ihr.«
    »Na, ich weiß nicht recht. Ich möchte eigentlich doch lieber anrufen. Sie ist heut in einer scheußlichen Verfassung.«
    »Schön, tun Sie, was Sie nicht lassen können.«
    Elsie nahm den Hörer ab, drückte auf den Knopf, wartete einen Moment lang und sagte: »Mr. Lam ist eben gekommen, Mrs. Cool. Er ist...« Aus dem Hörer drang ein empörter, mit etlichen saftigen Flüchen gespickter Wortschwall, der unser beider Trommelfelle ziemlich strapazierte. Nach einer Weile ebbte er ab, und Elsie murmelte geknickt: »Ganz recht, Mrs. Cool. Er ist bereits auf dem Wege zu Ihnen.«
    Sie legte auf und seufzte. »In Ihrer Haut möchte ich jetzt nicht stecken, Donald. Ich bin wenigstens weit vom Schuß. Aber Sie...!«
    Ich grinste und tätschelte tröstend ihre Schulter. »Bertha bellt zwar gern, aber sie beißt nicht. Nehmen Sie sich’s nur nicht zu Herzen.«
    Bertha Cool thronte hinter ihrem Schreibtisch. Ihr Drehsessel knarrte unheilverkündend; ihre dünnen Lippen waren nur noch ein Strich, so fest preßte sie sie zusammen, und ihre kleinen grauen Augen blickten hart und düster auf den armen Sünder - auf mich. Nur die Anwesenheit von Montrose L. Carson, der im Besuchersessel saß, verhinderte einen Temperamentsausbruch.
    »Wo, zum Teufel, hast du bloß -« Sie unterbrach sich, schnappte nach Luft und fuhr in gemäßigtem Tonfall fort: »Ich hab’ dich den ganzen Vormittag über wie eine Stecknadel gesucht, Donald. Wo warst du?«
    »Unterwegs«, antwortete ich beiläufig. »Wie geht es Ihnen, Mr. Carson?«
    Carson bedachte mich mit einem steifen Nicken. Bertha starrte mich

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