Ein reines Gewissen
leiser. Malcolm Fox ging mit großen Schritten auf und ab.
»Wie kannst du so gelassen sein?«, fragte er vorwurfsvoll.
»Was soll ich denn sonst machen?«
»Jemand hat versucht, dir pädophile Neigungen anzuhängen.«
»Stimmt - und wenn ich anfange mich zu beschweren, weiß jeder, dass du es mir erzählt hast.« »Du solltest es aber trotzdem tun.«
Doch Breck schüttelte den Kopf. »Wir kriegen raus, warum es passiert ist - danach wird sich alles von selbst ergeben.«
Fox blieb stehen. »Bist du dir da sicher?«
Breck verschränkte die Arme. »Es hat mit uns beiden zu tun. Sie haben uns zusammengebracht, weil sie wussten, dass wir miteinander auskommen, uns mit der Zeit vertrauen würden. Dass du das abgekartete Spiel durchschauen und mir vielleicht etwas stecken würdest. Dafür würde ich dich in den Faulkner-Fall einweihen. Wäre das erst einmal bekannt, könnten wir beide ins Aus geschossen werden.«
»Dann ist es also jemand innerhalb der Polizei? Muss ja.« Fox hatte wieder begonnen auf und ab zu gehen.
»Was beschäftigt dich, Malcolm?«
»Vince und Brogan haben ständig miteinander telefoniert; das heißt, sie waren nicht einfach nur Chef und Angestellter. An dem Tag, als ich Joanna Broughton nach Hause fuhr, gab sie mir Brogans Terminkalender, damit ich ihn in Leith abliefere. Es gab viele Einträge mit Fernsehsendungen, die er sich anschauen wollte: TV - 7.45 ... TV - 10.00 ... in dieser Art.«
Fox blieb wieder stehen und starrte Breck an. »Erinnerst du dich, was Mark Kelly sagte? Über Bull Wauchopes Handlanger?«
»Terry Vass«, sagte Breck leise und nickte gedankenverloren. »Dieselben Initialen.«
»Das waren keine Fernsehsendungen, Jamie. Brogan muss Vass immer wieder getroffen haben. Nur warum? Warum sollte Wauchope seinen Mann fürs Grobe runter nach Edinburgh schicken?«
»Brogan schuldete ihm Geld.«
»Brogan schuldete ihm Geld«, wiederholte Fox. »Und dann ist da noch was: Joanna Broughton hat das Handy ihres Göttergatten bei sich, auch jetzt noch. Ich habe angerufen, und es hat keine fünf Sekunden gedauert, bis sie dranging.« »Und?«
»Sie sagt, es könnten Leute anrufen, die nicht wüssten, was passiert ist.«
»Klingt einleuchtend«, meinte Breck achselzuckend. Fox nagte an seiner Unterlippe, bevor er zu seinem Handy griff und Max Dearborn anrief.
»Max, hier ist Malcolm Fox.«
»Linda hat erzählt, dass Sie mit ihr gesprochen haben.«
»Heute Morgen. Ich werde ihr helfen, wenn ich kann, aber jetzt passen Sie auf, ich habe eine kurze Frage: War Charlie Brogans Handy auf dem Boot?«
»Wir haben es überprüft und dann seiner Frau zurückgegeben.«
Fox' Schultern sackten leicht zusammen; er bedeckte die Sprechmuschel mit der Hand. »Es war auf dem Boot«, sagte er zu Breck.
»Warum wollen Sie das wissen?«, fragte Dearborn.
»Vermutlich ist es nichts, Max. Nein, es ist nichts.« Doch Breck schnipste mit den Fingern, um Fox auf sich aufmerksam zu machen. »Bleiben Sie dran«, bat Fox, bevor er die Hand wieder auf die Sprechmuschel legte.
»Besitzt jemand wie Brogan nicht mehr als ein Handy?«, fragte Breck im Flüsterton. Fox brauchte einen Moment, um das zu verarbeiten; dann wandte er sich wieder an Dearborn.
»Max, haben Sie zufällig die Nummer des Handys?«
»Dauert einen Augenblick.« Dearborn befand sich offensichtlich im Untersuchungsraum. Ein Rascheln war zu hören, als er das Telefon zwischen Schulter und Kinn klemmte, dann das Klacken seiner Finger auf einer Tastatur.
»Wie sieht's ansonsten aus?«, fragte Fox nebenbei.
»Immer noch keine Spur von dem Kerl.«
»Ihr behaltet die Witwe im Auge?«
»Wir denken darüber nach.« »Wahrscheinlich geht sie sowieso davon aus.« »Kann sein ... Also, hier ist die Nummer.« Dearborn ratterte sie herunter.
»Besten Dank, Max.« Damit legte Fox auf und schaute Breck an. »Guter Tipp«, sagte er anerkennend. »Die Nummern stimmen nicht überein?«, vermutete Breck. »Nein.«
»Also ist das Handy, das sie bei sich hat, nicht das, das auf dem Boot gefunden wurde?« »Nein.«
»Sie hat dir aber erzählt, es sei so.« »Ja, das hat sie.«
»Ob wir das vielleicht mit ihr persönlich besprechen sollten?« »Falls wir zu ihr durchdringen«, sinnierte Fox. Plötzlich setzte Breck sich kerzengerade auf. »Wie viel Uhr?«, fragte er. »Kurz nach eins.«
Breck fluchte leise. »Ich soll um halb in Fettes sein.«
»Das könnte knapp werden - es sei denn, du machst dir nicht die Mühe, dich umzuziehen.«
Breck war
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