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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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war.
    Ein
Verlobungsring.
    Mein Blick
zuckte hoch in sein Gesicht.
    »Ich möchte,
dass du ihn annimmst, Sarah«, sagte er zärtlich. »Du sollst ihn in dem
Bewusstsein tragen, dass er von jemandem kommt, der dich sehr liebt.« Er schob
ihn über meinen rechten Ringfinger und führte meine Hand an seine Lippen.
»Würdest du das tun?«
    »Oh, ja, ja,
und ob ich das kann!« Ich blickte von meinem neuen Ring, der selbst im Dunkeln
zu glitzern schien, zu Thierry hoch, doch sein Gesicht verschwamm vor meinen
Augen, weil ich heulte wie ein Baby.
    Er beugte
sich vor, um mich zu küssen, und ich schlang meine Arme um seine Schultern und
zog ihn näher zu mir heran.
    Wenn das
alles nur ein Traum war, dann wollte ich nie mehr daraus erwachen.

5
     
    Im
Motelzimmer zog ich mich für das Treffen um, doch meine Augen wurden pausenlos
wie magisch von Thierrys Ring angezogen. Ich war vollkommen weggetreten. Es war
einfach himmlisch. Allein der Anblick des Rings machte mich so glücklich, wie
ich schon lange nicht mehr gewesen war, und das nicht nur, weil er so hübsch
funkelte. Nein. Er hatte etwas zu bedeuten.
    Thierry
hatte ihn für mich gekauft. Für mich .
    Würde er
Veronique wirklich dazu bringen, ihre Ehe annullieren zu lassen?
    Die Zukunft
kam mir so sonnig vor, dass ich mir sogar eine neue Sonnenbrille kaufen würde,
wenn ich das Geld dafür zusammenkratzen konnte.
    Seit wir vor
zehn Minuten ins Zimmer zurückgekehrt waren, telefonierte Thierry. »Es ist
offiziell«, sagte er jetzt. »Gideon Chase ist tot. So gut wie alle Jäger sind
gerade auf dem Weg zu seiner Beerdigung in Nevada.«
    Es schien
mir seltsam, den Tod von jemandem zu feiern, aber in diesem Fall machte ich
eine Ausnahme.
    »Wo ist der
Champagner?« Ich betrachtete seinen wenig feierlichen Gesichtsausdruck. »Wieso
siehst du nicht glücklicher aus? Ist das denn keine gute Nachricht?«
    Er
schüttelte den Kopf. »Irgendwas daran kommt mir merkwürdig vor.«
    »Glaubst du,
es lungern hier immer noch Jäger herum?«
    »Das ist es
nicht. Ich kann nur nicht glauben, dass er wirklich tot ist.«
    Ich breitete
Amys glitzerndes rotes Kleid auf dem Bett aus. »Vermisst du ihn etwa?«
    Er
schüttelte den Kopf. »Ganz bestimmt nicht. Der Mann hatte zu viel Spaß an Tod
und Zerstörung, als dass ich seinen Tod bedauern würde. Er ist zu jung in den
Genuss von zu viel Macht gekommen.«
    Dieser
Blödmann besaß Milliarden Dollar und sah aus wie ein Dressman, und doch hatte
er sein Leben der Vampirjagd gewidmet. Welch eine Verschwendung! »Möge er in
Frieden ruhen. Ein Holzpflock weniger, um den ich mir Sorgen machen muss.«
    Thierry
grinste böse. »Vor zweihundert Jahren bin ich einmal einem Mitglied des
Chase-Clans persönlich begegnet. Er hätte Veronique und mich beinahe
umgebracht. Er hat geschworen, alle Meistervampire von der Erdoberfläche zu
tilgen. Zöglinge waren ihm gleichgültig, weil sie keine große Herausforderung
für ihn darstellten.«
    »Hat er dich
verletzt?«
    Er
antwortete erst nach einem kurzen Zögern. »Wie du weißt, heile ich erstaunlich
schnell.«
    Ich hatte
unwillkürlich die Zähne zusammengebissen. »Ich bin jedenfalls froh, dass er tot
ist.«
    »Es wird
immer jemanden geben, der den Platz eines wahren Monsters einnimmt, vor allem
eines reichen Monsters.«
    Ich nickte.
»Genau deshalb ist es gut, dass offensichtlich jemand auf die Idee gekommen
ist, diese Geschichte mit dem Roten Teufel wieder aus der Versenkung zu heben.«
    Von der
Begegnung mit Heather und Josh hatte ich nicht nur diese juckende Wunde
zurückbehalten. Seitdem empfand ich viel stärkeres Mitgefühl für all die armen
Vampire, die nicht das Glück gehabt hatten, gerettet zu werden.
    »Obwohl ich
ihm zutiefst dankbar bin, weil er dich gerettet hat«, erklärte Thierry,
»fürchte ich, dass es sich lediglich um einen schlecht beratenen Vampir
handelt, der sich erheblich mehr vorgenommen hat, als er leisten kann.«
    »Glaubst du
wirklich, das ist alles? Jemand, der sich überschätzt? Weil der Rote Teufel nie
wirklich existiert hat, stimmt’s? Das hast du jedenfalls neulich Abend gesagt.«
    Er trat an das
kleine, mit einer Gardine verhängte Fenster, das zum Parkplatz hinausging. »Es
hat einmal eine Epoche gegeben, in der es einen echten Roten Teufel gegeben
hat. Aber das ist schon sehr lange her.«
    Ich zog die
Brauen zusammen. »Moment mal. Erst hast du gesagt, es sei eine Legende, und
jetzt behauptest du, es hätte ihn doch gegeben? Was ist denn nun richtig?«
    Er sah

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