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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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nach, wie sie Annie schützen konnte. Ein schneller Blick auf die Uhr sagte ihr, dass die Kirche noch lange nicht vorbei war. Jakob würde frühestens in einer Stunde wieder zu Hause sein. „Vielen Dank, Annie, für all deine Hilfe. Oh nein. Was ist denn das? Du hast da einen roten Punkt an der Hand!“
    Annie blickte erst auf ihre Hand und dann hilflos zu Hope. „Das ist gar nichts.“
    „Das habe ich am Anfang auch gesagt. Mr Erickson, Sir, sehen Sie den Fleck nicht auch klar und deutlich?“ Angst flackerte in seinen Augen auf. Hope war noch nicht fertig. „Ihre Frau – sie hat – Annie, halt es doch nicht immer zu. Er soll es ruhig sehen. Er kann dir die Stirn fühlen. Du hast bestimmt auch schon Fieber!“ Hope schob Annie in seine Richtung. Annie hatte recht – es war nichts weiter als ein rotes Fleckchen, das sie schon immer gehabt hatte. Doch ihrem Mann war es anscheinend noch nie aufgefallen.
    Konrad Erickson sprang mit einem Riesensatz vor seiner Frau zurück, ohne auch nur einen Blick auf den Fleck zu werfen. „Ich komme wieder.“ Rückwärts ging er durch die Tür. „Ich komme zurück, Annie. Du gehörst mir!“
    Einen Augenblick, nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, griff Hope nach Annies Hand und zog sie zu sich. „Du gehörst ihm nicht. Du gehörst noch nicht einmal zu ihm. Du gehörst nur Gott, und du gehörst hier in dieses Haus.“
    „Er wird wiederkommen.“ Annie konnte kaum sprechen vor Angst.
    „Natürlich wird er das. Eine Schlange ändert ihre Haut nicht. Aber wir haben den allmächtigen Gott auf unserer Seite.“ Hope ließ Annies Hand nicht los, auch nicht, als sich Annie auf den Boden gleiten ließ. „So ist es richtig, Annie. Wenn die Knie anfangen zu zittern, sollte man sich hinknien.“
    „Ich weiß noch nicht einmal, was ich beten soll.“
    „Wir können Gott zuerst für meinen Ausschlag danken. Die Bibel sagt, dass wir in allem dankbar sein sollen. Es scheint, als hätte dich dieser schreckliche Ausschlag heute beschützt.“
    Doch jetzt forderte Johnny sein Recht und begann laut zu schreien. Hope wollte Annie nicht alleine lassen, deshalb schlug sie vor: „Wie wäre es, wenn wir ins Wohnzimmer gehen? Da kannst du deinen Sohn in Ruhe stillen, und ich leg mich in der Zeit aufs Sofa und schlafe eine Runde, obwohl das sehr unhöflich ist.“
    „Drei Tage. Drei Tage war ich da oben eingesperrt. Es ist ein wirklich schönes Zimmer – verstehe mich nicht falsch – aber ich wäre lieber noch eine Zeit lang hier unten.“
    Als sie sich auf dem Sofa zusammenrollte, beobachtete Hope, wie Annie einen Schal um ihre Schultern legte. „Wie wäre es, wenn wir unseren Psalm aufsagen würden?“
    Sie fingen gemeinsam an, doch als Annies Vers kam, senkte Hope die Stimme zu einem Flüstern. Nachdem sie fertig waren, sagte Annie: „Du wolltest mich an Gottes Versprechen erinnern, nicht wahr?“
    „Ich wollte uns beide daran erinnern. Soweit ich weiß, kann man Gottes Wort nie oft genug hören.“
    Hope wollte nicht einschlafen. Annie brauchte sie. Doch ihre Augen fielen immer wieder zu. „Wo doch heute Sonntag ist, könnten wir da nicht ein paar Lieder singen? Ich glaube, das wird Johnny auch gefallen.“
    „Das ist eine gute Idee, aber mir ist nicht wirklich nach Singen zumute.“
    „Dann ist es die richtige Zeit zu singen.“ Hopes Stimme war noch etwas schwach, als sie anfing: „Oh hätt’ ich tausend Zungen nur ...“
    Annie summte und sang abwechselnd mit. Doch ihre Stimme brach bei der dritten Strophe. „Jesus, dein Nam’ verscheucht die Pein –“ Sie legte den Kopf gegen die Rückenlehne des Schaukelstuhls und weinte.
    Hope erhob sich langsam vom Sofa und schlurfte zu ihrer Freundin. Sie sang weiter, als sie sich neben den Schaukelstuhl auf den Boden setzte. „‚Ist Leben, Heil und Fried.‘ Hast du das gehört, Annie? Es ist Kraft und Friede in Jesu Namen. Jetzt hast du schreckliche Angst.“ Sie klopfte Annie aufmunternd aufs Knie. „Aber Jakob und Phineas und ich – wir werden Gott bitten, eine ganze Region Engel zu schicken. Nein, warte. Es war keine Region. Es hört sich komisch an.“
    „Eine Legion Engel.“
    „Genau! Siehst du? Du hast mir schon zugestimmt. Wenn zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, ist er da mit seiner Kraft. Und jetzt sind nicht nur du und ich und der kleine Johnny hier in diesem Raum, sondern auch noch eine ganze Legion seiner Engel. Gut, dass Jakob so ein großes Wohnzimmer gebaut hat!“
    Endlich kam Jakob nach

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