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Ein verzauberter Sommer: Roman (German Edition)

Ein verzauberter Sommer: Roman (German Edition)

Titel: Ein verzauberter Sommer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Hall
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Bands bestellt, die ein paar Nummern spielen sollen. Du kannst mir bei der Entscheidung helfen, welche ich buchen soll.«
    Ginny fand, dass das eine ganz schön große Verantwortung war. »Aber ich habe noch nicht mal eine Ahnung, wie man Bier zapft«, wandte sie ein.
    »Keine Sorge«, gab er zurück. »Darum kümmern wir uns später.«
    »Okay, Ryan«, sagte er jetzt zu dem alten Knaben, der bei näherem Hinsehen auch fünfzig oder sogar sechzig sein konnte, denn er trug ein Medaillon, das sich in das graue Brusthaar schmiegte, das aus dem Ausschnitt seines Shirts wucherte. »Danke, aber danke nein. Ich bin mehr daran interessiert, eine Band anzuheuern.«
    Der zweite Act war nicht aufgetaucht.
    Während Nummer drei – eine Band, eine junge Band – aufbaute, zeigte Brian Ginny, wie die Kasse funktionierte. »Die Zeit des Kopfrechnens ist vorbei.« Er lachte laut. »Heutzutage musst du nur noch wissen, was du gerade serviert hast. Den Rest macht die Kasse allein.« Trotz des unübersehbar über der Tür angebrachten »Nichtraucher«-Schilds zündete er sich eine Zigarette an. »Meinst du, du kommst damit zurecht?«
    »Hmmm.« Klugscheißer …
    »Okay, Jungs. Dann lasst es mal krachen.«
    Krachen lassen? Jemand sollte ihn mal daran erinnern, dass er über dreißig ist, dachte Ginny.
    Sie waren gut. Nicht toll, nicht professionell, nicht krass, aber gut. Sie waren laut und unverdorben. Sie rockten. Sogar die Kugel hielt sich bedeckt.
    »Und?«, fragte Brian nach dem ersten Song, einer Coverversion von Your Sex ist on Fire von den Kings of Leon.
    »Toll«, sagte Ginny.
    Brian nickte. »Dachte ich mir, dass du das sagst.«
    Sie coverten ein paar Songs aus den Neunzigern, den Achtzigern und sogar aus den Nullern und spielten ein paar Originale. Brian und Ginny waren beide mit der Mischung einverstanden. Sie waren zu viert; ein großer, dünner Typ mit Tattoos und rasiertem Schädel am Keyboard, ein umwerfend aussehender Frontmann mit zotteligem blonden Haar und blauen Augen, ein Leadgitarrist mit breiten Schultern und hochgegeltem Haar sowie ein dunkler, ein wenig träumerisch dreinblickender Kerl am Bass. Auf eine düstere Art sah er ganz interessant aus, und als sich während der dritten Nummer ihre Blicke trafen, merkte sie, dass sie errötete. Alter Däne!
    »Mit den Männern bin ich fertig«, hatte sie Nonna und Pops heute Morgen beim Frühstück erklärt. »Ich bin eine männerfreie Zone. Man braucht sie für rein gar nichts. Ich werde das männliche Geschlecht eine Zeit lang grundlegend meiden. Ich bin eine gemeine, männerhassende Maschine.«
    »Bezaubernd«, sagte Pops.
    »Du bist davon natürlich ausgenommen«, versicherte Ginny ihm.
    Aber seitdem hatte sie drei SMS von Ben bekommen. Sie reichten von Hey, wo steckst du? über Was soll das, einfach zu verschwinden, Baby? bis zu Vom Planeten gefallen oder was?
    Es fiel ihr schwer, diese Nachrichten zu deuten. Hieß das, dass er sich etwas aus ihr machte? Ginny zog das Handy aus ihrer Hosentasche. Sie war froh, dass es ihm etwas ausmachte. »Ich suche nach etwas Besonderem«, schrieb sie ihm trotzdem zurück. »Bis dann.«
    Das konnte er interpretieren, wie er wollte. Sie würde sich jedenfalls einen neuen Friseur suchen.
    »Gibt es dafür einen speziellen Grund?«, hatte sich Nonna erkundigt, nachdem Ginny das männliche Geschlecht in Bausch und Bogen abgetan hatte.
    »Sie mögen ihre Kumpel lieber als ihre Freundinnen«, erklärte Ginny ihr. »Sie sind langweilig. Und sie haben keine Ahnung, wie man sich amüsiert.«
    Ihre Großmutter lächelte.
    »Für Jungs gelten andere Regeln als für Mädchen«, fuhr Ginny fort. »Das ist nicht fair.«
    »Das war es nie, mein Schatz«, sagte ihre Großmutter. »Das war es nie.«
    »Okay, Jungs, ihr seid engagiert«, verkündete Brian, als der Beifall von dem halben Dutzend Gäste in der Bar verklungen war. »Jeden zweiten Samstag, ja?«
    Ginny schaute hoch. Der dunkle, träumerische Typ warf ihr ein besonders strahlendes Lächeln zu …

41. Kapitel
    S ie steuerten das Boot in das Naturschutzgebiet, wo das Wasser türkisfarben war. Nachdem sie den Motor abgeschaltet hatten, waren in der Stille nur noch das Plätschern des Wassers und gelegentlich der Ruf eines Seevogels zu hören. Es war halb drei Uhr nachmittags, und das Licht der Sonne, das über Meer und Bergen glänzte, war so weiß, dass es sie in seiner Intensität beinahe blendete.
    Tess ließ ihre Hand entspannt durch das kühle Wasser gleiten. Es war so klar, dass

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