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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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meinte, daß es wohl wegen Athertons Auftritt gewesen wäre, der offensichtlich eine ziemliche Szene gemacht hatte, als er mit dem Clubbesitzer Ragget ins Spielzimmer zurückgekehrt war und sowohl Noah als auch den »Jungen« nicht mehr vorgefunden hatte.
    Noah hatte nichts unternommen, Robert zu überzeugen, daß seine Abwesenheit völlig andere Gründe gehabt hatte. Keiner hatte überhaupt realisiert, daß sich eine Frau in ihren Club eingeschlichen hatte. Und niemand hatte das kleine Kleiderbündel bemerkt, das Noah mit sich genommen hatte. Einen dunklen Wollmantel, in den das Kleid der Dame eingewickelt war. Beides hatte er in der Vorratshütte des Stalles an einem Haken gefunden, als er die Jacke, die Augusta getragen hatte, zurückbringen wollte.
    Doch es war nicht das Kleid, oder gar der Mantel, mit dem Noah sich jetzt beschäftigte. Es war das gefaltete Notizpapier, das in der Innentasche der Jacke versteckt gewesen war, die sie als Verkleidung benutzt hatte. Es war ein merkwürdiges Stück Papier. Auf beiden Seiten übersät von eigentümlichen Symbolen und Zahlen, ein Codesystem, das er nicht entschlüsseln konnte. Es mußte jedoch von Augusta geschrieben worden sein, denn die Handschrift war klein, sauber und fraglos weiblich. Was es allerdings war und warum sie es in der Jacke trug, mit der sie sich verkleidet hatte, um zu Belgrace zu gelangen, das war es, was ihn rätseln ließ.
    Es erhärtete nur den Verdacht, der in einem Kopf herumspukte, vom ersten Augenblick, da er sie gesehen hatte, wenn nicht noch früher.
    Anfangs hatte Noah versucht, sich einzureden, daß nur seine Phantasie mit ihm durchging, wenn er vermutete, Augusta könne etwas mit Hexerei zu tun haben. Er hatte diesen Gedanken ursprünglich als Scherz angesehen, als weithergeholte Erklärung für Tonys Besessenheit von ihr und seinen darauffolgenden Tod. Und selbst jetzt, nachdem er immer wieder mit merkwürdigen Zwischenfällen konfrontiert wurde, die diese Theorie nur unterstützten, konnte er Augusta nicht mit der Hexe seiner Gedanken in Verbindung bringen.
    Es war nicht so, daß er einfach nicht an die Existenz solcher Wesen glaubte, die im geheimen die schwarzen Künste pflegten. Er hatte ausreichend die Geschichte studiert, um zu wissen, daß das Hexenwesen in seinen unterschiedlichen Formen seit Urzeiten existierte. Tatsächlich war es weniger als ein Jahrhundert her, daß vermeintliche Hexen auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden waren. Doch wann immer er auch über das Thema nachdachte, konnte Noah sich nur ein altes, wild aussehendes Weib vorstellen, das in einer Höhle irgendwo abseits auf dem Lande in einem großen Kessel rührte. Aber eine Hexe, die sich mitten im zivilisierten London als Dame der Gesellschaft ausgab?
    Das merkwürdige Mond- und Sternamulett, das sie um den Hals trug, ihre Vorliebe für dunkle Kleidung, die Tatsache, daß sie am Tage schlief und in der Nacht wach war, selbst ihre schwarze Katze, das alles könnte man leicht als Zufall abtun. Aber was war mit Tonys Tod? Hatte Augusta wirklich ihre Hand im Spiel? Je mehr Noah von ihr wußte, um so weniger war er gewillt, das zu glauben. Diese zierliche, wenn auch verschlossene Person, eine Mörderin? Es schien irgendwie nicht wahrscheinlich, dennoch konnte er den Gedanken nicht vollständig fallenlassen, denn es war Tonys Tod gewesen, wodurch er Augusta überhaupt erst kennengelernt hatte. Zuerst war da ihr seltsames Handeln, das man bedenken mußte, und nun hatte er diesen eigenartigen Zettel mit Zeichen in ihrer
    Jacke gefunden. Symbole, Sterne, Zahlenreihen. Was konnte nur dahinterstecken? War Augusta wirklich eine Hexe? Konnte es sich hierbei um irgendeinen Fluch handeln, den sie über den ahnungslosen Belgrace verhängen wollte? Vielleicht ein ähnlicher Fluch wie der, mit dem sie schon Tony belegt hatte?
    Gütiger Gott, dachte Noah und schüttelte den Kopf gegen die scheinbare Lächerlichkeit dieses Gedankens. Er hatte wirklich den Verstand verloren. Eine Hexe? War er wirklich soweit, ernsthaft diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen? Sollte irgend jemand herausbekommen, woran er gerade dachte, würde man ihn für verrückt halten.
    Dennoch blieb die Tatsache, daß, was auch immer dieser Zettel bedeutete, er definitiv der Grund war für Augusta, nach White’s zu gehen, um nach Lord Belgrace zu suchen. Und dafür hatte sie ein großes Risiko auf sich genommen. Wenn sie also willens war, aufs Ganze zu gehen, um ein Blatt Papier in einen exklusiven

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