Eine Tiefe Am Himmel
noch, aber er strahlt etwas ab, das sich in geringe Wechselwirkung umwandelt.«
»Aber was? Was? Und wenn es so etwas geben könnte, warum kollabieren die höheren Schichten nicht?«
»Weil die Konversion an der Basis der Photosphäre stattfindet, und die ist kollabiert! Ryop. Ich benutze deine eigene Modellierungs-Software, um das zu zeigen!«
»Nein. Post hoc erfundener Nonsens, nicht besser als in früheren Zeitaltern.«
»Aber ich habe Daten!«
»So? Deine Adiabaten sind…«
Reynolt schaltete den Ton aus. »So haben sie viele Tage weitergemacht. Das meiste davon ist ein privater Jargon, die Sorte Zeug, wie sie ein eng verkoppeltes fokussiertes Paar oft erfindet.«
Nau straffte sich auf seinem Sitz. »Wenn sie nur miteinander sprechen können, haben wir keinen Zugang. Haben Sie sie verloren?«
»Nein. Zumindest nicht auf die übliche Art. Dr. Wen wurde so frustriert, dass er anfing, zufällige Außeneinflüsse zu erwägen. Bei einem normalen Menschen kann das zu Kreativität führen, aber…«
Brughel lachte, aufrichtig amüsiert. »Ihre Astronomen blicken nicht mehr durch, was, Reynolt?«
Reynolt würdigte Brughel keines Blickes. »Schweigen Sie«, sagte sie. Nau bemerkte das Erstaunen der Krämer angesichts dieses Satzes. Ritser war der Zweite in der Befehlskette, der offensichtliche Sadist unter den Herrschenden – und jetzt hatte sie ihn abrupt abgebürstet. Ich frage mich, wann die Krämer es herausfinden werden. Ein finsterer Ausdruck huschte über Brughels Gesicht. Dann wurde sein Grinsen breiter. Er lehnte sich im Stuhl zurück und warf Nau einen amüsierten Blick zu. Anne fuhr ohne zu stocken fort: »Wen zog sich von dem Problem zurück, setzte es in immer breitere Zusammenhänge. Anfangs hatte das noch einigen Bezug zur Fragestellung.«
Wens Stimme erklang wieder, so eilig und monoton wie zuvor. »Die galaktische Umlaufbahn von EinAus. Ein Anhaltspunkt.« Die vermutliche galaktische Bahnkurve des Sterns – unter der Annahme, dass es keine nahen Passagen an anderen Sternen gegeben hatte – flammte in einem Fenster auf. Anne stützte sich auf die Notizbücher des Mannes. Die Zeichnung reichte eine halbe Milliarde Jahre zurück. Es war die typische Blütenblatt-Kurve eines Sterns der Halo-Population: Alle zweihundert Millionen Jahre drang der EinAus-Stern in das verborgene Herz der Galaxis ein. Von dort zog er immer weiter hinaus, bis die Sterne rar wurden und die intergalaktische Dunkelheit begann. Tomas Nau war kein Astronom, doch er wusste, dass Sterne der Halo-Population keine brauchbaren Planetensysteme haben und daher selten besucht werden. Doch das war gewiss die kleinste von den Absonderlichkeiten des EinAus-Sterns.
Irgendwie hatte sich der Blitzkopf von der Dschöng Ho total auf die galaktische Umlaufbahn des Sterns fixiert. »Dieses Ding – es kann kein Stern sein – hat das Herz Von Allem gesehen. Wieder und wieder und wieder…« Reynolt überging etwas, das eine lange, ausweglose Schleife im Denken des armen Wen sein musste. Die Stimme des Blitzkopfes war vorübergehend ruhiger: »Anhaltspunkte. Es gibt jede Menge Anhaltspunkte, wirklich. Physik hin, Physik her, es genügt, die Lichtkurve zu betrachten. Zweihundertundfünfzehn von zweihundertfünfzig Jahren strahlt er weniger wahrnehmbare Energie ab als ein brauner Zwerg.« Die Fenster, die Wens Gedanken begleiteten, huschten von Idee zu Idee, Bilder von braunen Zwergen, die viel schnelleren Schwingungen, die die Physiker für die ferne Vergangenheit des Stern extrapoliert hatten. »Es geschehen Dinge, die wir nicht sehen. Aufflammen, eine Lichtkurve mit leichter Ähnlichkeit zu der einer periodischen Q-Nova, die in ein paar Megasek zu einem Spektrum absinkt, das fast einem erklärlichen Stern gehören könnte, der einen Fusionskern umgibt. Und dann verblasst das Licht langsam wieder auf Null… oder wird zu etwas, das wir nicht sehen können. Das ist überhaupt kein Stern! Es ist Zauberei. Eine Zaubermaschine, die jetzt kaputt ist. Ich wette, es war einmal ein Generator für schnelle Rechteckwellen. Das ist es! Zauberei aus dem Herzen der Galaxis, jetzt kaputt, sodass niemand sie versteht.«
Die Tonaufzeichnung endete abrupt, und Wens Kaleidoskop von Fenstern erstarrte mitten im hektischen Wechsel. »Dr. Wen ist in diesem Ideenzyklus zehn Megasekunden lang völlig gefangen gewesen«, sagte Reynolt.
Nau wusste schon, worauf das hinauslief, machte aber trotzdem ein besorgtes Gesicht. »Und was bleibt uns?«
»Dr. Li macht
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