Eiskalt [EROTIK] (German Edition)
verändert”, behauptete Marnie. “Und das gefällt mir nicht.”
Einen Augenblick herrschte Stille. “Willst du noch, dass ich dich und Robert treffe? Ich kann vorbeikommen und wir trinken eine Tasse Kaffee oder so.”
“Mach dir keine Umstände”, antwortete Marnie schnippisch und legte auf.
“Verdammt!”, schrie ich und warf mein Handy auf den Beifahrersitz.
Auf dem Heimweg fuhr ich ziemlich rücksichtslos. Nahm Kurven zu schnell. Wechselte die Spur. Gab Gas.
Ich war wütend. Wütend auf Peter, der schuld war, dass wir die Verabredung verpasst hatten. Wütend auf Marnie, die stinksauer auf mich war.
Wütend auf mich, weil ich mich wie ein unreifer Teenager verhielt.
Was machte ich überhaupt? Marnie hatte recht – Sex war toll, aber nicht auf Kosten des eigenen Lebens.
Ich konnte meiner besten Freundin nicht den Rücken zuwenden, bloß weil ich gerade den besten Sex meines Lebens hatte.
Mein Handy klingelte und ich griff danach. Ich sah Peters Nummer auf dem Display.
Ich ging nicht ran.
Das Telefon klingelte noch zweimal, bis ich zu Hause ankam. Beide Male war es Peter und beide Male ging ich nicht ran. Ich brauchte jetzt etwas Abstand von ihm.
Als ich in meine Straße einbog, beruhigte ich mich ein wenig. Ich würde Marnie morgen früh anrufen und ihr versprechen, dass ich sie nie wieder versetzen würde. Solange es nicht um Leben und Tod ging.
Ich näherte mich meinem Haus, als ich erkannte, dass die Einfahrt nicht leer war.
Andrews SUV stand dort.
Ich hielt am Bordstein vor meinem Haus und überlegte, was ich tun sollte. Andrew hatte mir in den letzten Wochen ein paar Nachrichten hinterlassen, aber ich hatte mich nicht zurückgemeldet. Ich überlegte, ob ich eine Zeitlang ziellos umherfahren sollte, in der Hoffnung, dass er fort wäre, wenn ich zurückkam. Wenn Marnie mit Robert unterwegs war, konnte ich sie anrufen und eine Weile in ihrer Wohnung bleiben.
Und wenn ich Peter sein Verhalten nicht übel nehmen würde, könnte ich zurück zu ihm fahren.
Aber so wie ich mich fühlte, wollte ich nirgendwohin. Weiß Gott, wie lange Andrew hierbleiben wollte. Seufzend fand ich mich damit ab, dass ich genauso gut in unser Haus gehen und ihm gegenübertreten konnte.
Ich lenkte meinen Wagen in die Einfahrt. Langsam stieg ich aus und ging ins Haus.
Andrew saß auf dem Sofa im Wohnzimmer. Seine Arme waren über die Rückenlehne des Sofas gebreitet. Im Raum war es still, beinahe unheimlich. Da nicht einmal der Fernseher eingeschaltet war, hatte er offensichtlich gewartet, dass ich heimkam.
Er blickte auf, als er mich bemerkte. Doch er sagte nichts.
“Wie lange wartest du schon hier?”, fragte ich.
“Zweieinhalb Stunden.”
Mein Herz hämmerte, aber ich kam näher. Es gab keinen Grund, in meinem eigenen Haus nervös zu sein.
“Du trägst dein Kleid verkehrt herum”, bemerkte Andrew. Er sah mein Kleid an und mied mein Gesicht.
“Was?” Rasch blickte ich an mir herunter. Tatsächlich, die Säume meines Kleids waren außen. Wie war mir bloß entgangen, dass ich mein Kleid verkehrt herum angezogen hatte?
Endlich hob Andrew den Kopf und blickte mich an. “Du warst also bei ihm?”
Ich antwortete nicht.
“Was hast du vor? Willst du so tun, als würdest du dich nicht mit jemandem treffen? Oder soll ich besser sagen, dass du nicht mit jemandem fickst?”
“Du bist derjenige, der mir sagte, ich solle eine Affäre anfangen.”
Andrew lachte laut und blickte beiseite.
“Was ist denn?”, fragte ich gereizt.
Langsam stand Andrew auf. “Warum hast du nicht zurückgerufen?”
“Weil ich nicht mit dir reden wollte.”
“Dann ist es also vorbei? Denn wenn es das ist, brauchst du es nur zu sagen. Dann werde ich nicht länger an unserer Ehe festhalten.”
Ich sagte nichts.
“Ich dachte, du würdest ein kleines Liebesabenteuer haben, damit wir quitt wären. Und nicht, um mich zu verlassen.”
“Ich habe dir doch schon gesagt, dass nicht du die Regeln schreibst.” Meine Brust schmerzte. Allein Andrew zu sehen zerrte an meinem Herz.
“Das sind hübsche Ohrringe.”
Instinktiv hob ich eine Hand zum Ohr.
“Ich vermute, er hat sie dir geschenkt.” Andrew zögerte. Sein Schweigen dehnte sich unendlich. “Liebst du diesen Kerl?”
“Nein.” Ich war überrascht, wie leicht mir das Wort über die Lippen kam. Überrascht,
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