Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eismord

Eismord

Titel: Eismord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giles Blunt
Vom Netzwerk:
Schwester ermordet wurde?«
    »In meinem Hotel.«
    »War jemand bei Ihnen?«
    »Ja, natürlich war jemand bei mir. Irena und ihr scheiß Ehemann waren bei mir. Sie haben ihren Wagen vor dem Hotel gesehen. Glauben Sie, ich fahre mit ihnen zu irgendeinem Haus, schneide ihnen Köpfe ab und warte dann hier im Hotel, bis Sie mich verhaften? Und die ganze Zeit lasse ich ihren Wagen vor meinem Zimmer stehen?«
    »Wahrscheinlich wussten Sie nicht, dass es ihr Wagen war. Sie kommen, um Sie zu besuchen, sie klopfen bei Ihnen an – wieso sollten Sie ihren Wagen sehen? Haben Sie die beiden angerufen oder die Sie?«
    »Die haben mich angerufen.«
    »Ihr Handyspeicher sagt was anderes.«
    »Dann habe eben ich sie angerufen. Und?«
    »Sie hatten kein gutes Verhältnis zu ihnen. Wieso haben Sie angerufen?«
    »Kein gutes Verhältnis zu
ihm.
Mit
ihm
habe ich mich nicht gut verstanden. Ich habe Lev nicht gebeten zu kommen. Mit meiner Schwester ja. Ich rufe sie an, bitte sie, herzukommen, ein bisschen Zeit mit der Familie. Ist meine Schwester. Ich wollte auch Anton sehen.«
    »Anton. Bastovs Sohn aus einer früheren Ehe.«
    »Ich weiß, komisch, dass ich ihn mag, aber er ist ein guter Kerl. Nicht wie Lev. Er sollte zur Auktion kommen, musste aber absagen. Wurde krank.«
    »Ist sonst noch jemand mit ihnen gekommen?«
    »Nein.«
    »Sie haben dafür gesorgt, dass sich noch jemand anders mit ihnen trifft, richtig?«
    »Nein, sie kamen allein. Wir sollten für einen Drink irgendwohin gehen, Irena, Anton und ich. Lev kam mit, ich weiß nicht, wieso. Wir wollten gerade los, als sie einen Anruf bekommen. Levs Handy. Jemand will ihnen ein Haus zeigen.«
    »Was für ein Jemand?«
    »Irgendein Mann. Keine Ahnung. Makler. Ich wusste, dass sie nach einem Haus suchten, trotzdem fand ich es seltsam, dass der Makler so spät am Abend anruft. Offenbar haben sie den Abend davor einen Mann getroffen, der wollte es für sie vereinbaren. Zehn Minuten später klingelt Levs Handy wieder, der Mann sitzt draußen im Auto, und sie gehen.«
    »Was für ein Mann? Wie hat er ausgesehen?«
    »Ich habe ihn nicht gesehen. Handy klingelt, Lev meldet sich, sie gehen.«
    »Was für ein Auto?«
    »Habe ich nicht gesehen.«
    »Was haben Sie gemacht, nachdem sie gegangen waren?«
    »Ich bleibe in meinem Zimmer. Nein, zuerst gehe ich raus zum Bierladen, kaufe sechs Bier, komme zurück, sehe fern. Sie können beim Biergeschäft fragen.«
    »Was haben Sie gesehen?«
    »Film. So einen Porno.«
    »Was für einen Film?«
    »Sie wollen
Titel?
Was mit
Pussy.
Fängt an mit Fensterreiniger, sieht Blondine auf Laufband trainieren. Dann kommen Handwerker, dann Anstreicher – ach ja, und ihr persönlicher Trainer – braunes Haar, Titten so groß wie Ihr Kopf.
Spitfire Pussy.
«
    »Klingt wie ein Klassiker«, sagte Cardinal. »Also gut. Sie wissen, dass Lev und Irena zur Pelzauktion kommen. Sie wissen, dass sie hier ein Haus kaufen wollen …«
    »Immobilieninvestment, sagen sie. Ich habe kein Haus. Ich miete lausige Wohnung. Sie sammeln Häuser.«
    »Also arrangieren Sie eine Verabredung. Mit irgendeinem Mann, der sich als Immobilienmakler ausgibt, aber in Wahrheit jemand ist, den Sie bezahlt haben, damit er Bastov umbringt.«
    »Nicht wahr. Nein.«
    »Lev und Irena haben alles. Sie sammeln Fabriken, Häuser, während Sie nichts weiter als gebrochene Versprechen haben. Was kann Sie daran hindern, einen Killer anzuheuern?«
    »Ich hab Ihnen doch gesagt, auf Lev, ja, auf den war ich sauer. Nicht auf Irena. Ist nicht ihre Schuld. Glauben Sie, ich bezahle jemanden, um meiner Schwester den Kopf abzuhacken? Sie müssen verrückt sein. Ich hoffe, Sie haben noch andere Verdächtige, Sie können diese Morde nicht mir anhängen. Sie müssen es beweisen, aber das können Sie nicht.«
    Cardinal legte sein Notizbuch und seine Papiere weg und beugte sich über den Tisch. »Zwei Fragen an Sie, Yevgeny. Erstens: Wieso sind Sie nicht zur Polizei gegangen, als Ihre Schwester verschwand? Wir konnten Sie nicht einmal als nächsten Angehörigen finden. Und zweitens: Wieso sind Sie fast zwei Wochen später immer noch hier?«
    »Ich will rausfinden, was passiert ist. Ist das so seltsam?«
    »Es ist seltsam, dass Sie nie bei uns aufgetaucht sind, um uns bei unseren Ermittlungen zu helfen oder uns auch nur eine einzige Frage zu stellen.«
    »Als ob Sie die Antworten wissen! Lev war kein perfekter Geschäftsmann, okay? Ist also gut möglich, dass sie von der
mafiya
ermordet wurden. Glauben Sie, er hatte

Weitere Kostenlose Bücher