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Eismord

Eismord

Titel: Eismord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giles Blunt
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Leafs. Haben es im letzten Drittel verloren.«
    »Was hielten Sie von Rosehills Strafzeit?«
    »Rosehill hat keine Strafzeit bekommen. Er spielt wegen einem Bänderriss immer noch nicht.«
    »Netter Versuch«, sagte Nolan.
    »Ich sag’s Ihnen einfach mal auf den Kopf zu, Randall«, setzte Cardinal zu einem neuen Versuch an. »Ich glaube, Sie haben eine Freundin. Ich glaube, Sie haben da eine kleine Affäre laufen. Ich glaube, Sie treffen sich mit ihr in leeren Häusern zu heißen kleinen Rendezvous.«
    »Nein, nein, nein.« Nolan hielt wie ein Verkehrspolizist die Hand hoch. »Wenn Sie diese hypothetische andere Frau nicht draußen vor der Tür stehen haben, ist das vollkommen inakzeptabel.«
    »Randall weiß, wovon ich spreche, nicht wahr, Randall? Wie heißt die Kleine denn, Randall?«
    Wishart schüttelte den Kopf. »Da ist niemand, ich schwöre es.«
    »Sie haben eine Powerfrau und sitzen in der Firma ihres Vaters sicher im Sattel. Falls die Sache rauskommt, könnte das alles wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Sie können es uns entweder gleich sagen oder warten, bis wir sie finden, und wenn wir sie gefunden haben …«
    »Das war’s, Detective.« Nolan steckte seinen Schreibblock in die Aktentasche, ließ die Schlösser zuschnappen und stand auf. »Mein Mandant war mehr als kooperativ.«
    »Oh, umso besser. Dann darf ich wohl annehmen, dass er uns seine Fingerabdrücke geben wird?«
    »Nein, dürfen Sie nicht.«
    »Und ich nehme an, er wird uns dieses Video übergeben, das er vom Haus gemacht hat.«
    »Nein, das wird er nicht. Jedenfalls nicht, falls er es überspielt hat.«
    »Stehen Sie uns zu einer weiteren Befragung morgen um zehn zur Verfügung?«
    »Nein. Ich bin bei Gericht. Welchem Zweck sollte ein zweiter Termin dienen?«
    »Keinem. Ich wollte Sie einfach noch ein letztes Mal nein sagen hören. Irgendwas an der Art, wie Sie es sagen, Mr. Nolan. Kann einfach nicht genug davon bekommen.«
    »Verletzen Sie nur weiter die Grundrechte meines Mandanten, und Sie werden es noch ziemlich oft zu hören bekommen.«

[home]
    16
    C urtis Carl Winston, der sich Papa nannte, klopfte an die Badezimmertür. Er hatte das Schloss blockiert, wartete jedoch einen Moment, bevor er eintrat. Der alte Mann stand, die mit Streifen aus Plastik aneinandergefesselten Hände vor dem Bauch gefaltet, in der Ecke. Seine aufrechte Haltung verlieh ihm eine gewisse Würde, auch wenn sein beeindruckendes Auftreten seine Angst nicht verbergen konnte. Viele Übel auf der Welt gingen auf einen Mangel an Angst zurück, und Papa tat sein Bestes, um diesen Mangel zu beseitigen.
    »Wie geht’s, Lloyd? Genug Lesestoff?«
    »Mister, ich bin fünfundsiebzig Jahre alt. Wollen Sie sich nicht einfach nehmen, was Sie haben möchten, und verschwinden? Ich kann Sie doch sowieso nicht daran hindern.«
    »Hatten Sie genug zu essen?«
    »Ja. Hören Sie, ich bin alt, ich kann nicht in einer Badewanne schlafen.«
    »Wenn hier genug Platz für eine Matratze wäre, würde ich eine für Sie anfordern, so ist es aber nun mal nicht. Und ich kann Sie schließlich nicht alle fünf Minuten herbringen, weil Sie auf die Toilette müssen, oder?«
    »Dann sperren Sie mich am besten im Hauptschlafzimmer ein, das ist mit angrenzendem Bad.«
    »Und vermutlich mit einer Menge scharfer Gegenstände. Ich denk darüber nach. Ich möchte Ihnen nicht unnötig Schmerzen bereiten.«
    Papa deutete auf die Tür. Er geleitete den alten Mann in sein Büro im Kellergeschoss und setzte ihn an den Computer.
    »Ich verstehe nicht, was Sie herführt«, sagte Lloyd. »Und was Sie wollen.«
    »Sagen wir einfach, das Campen geht einem im Winter ein bisschen auf die Nerven, Lloyd, selbst wenn man weiß, wozu man es macht. Wie jeder andere auch wissen wir Wärme und Behaglichkeit zu schätzen.«
    »Hm. Und wie lange hatten Sie vor zu bleiben?«
    »Das ist streng vertraulich, Lloyd. Mit den Plastikbändern werden Sie nicht tippen können. Wenn ich sie Ihnen abnehme, werden Sie mir keinen Ärger machen, oder? Sie müssen mir Ihr Wort darauf geben.« Er legte ihm die Hand auf den Arm.
    »Wie sollte ich Ihnen wohl Ärger machen? Sie sind derjenige, der einen Tross dabeihat.«
    »Geben Sie mir einfach Ihr Wort, Lloyd.«
    »Kein Ärger, Sie haben mein Wort.«
    Papa beugte sich vor und öffnete die Plastikbänder.
    Der alte Mann rieb sich die Gelenke und legte die Hände auf den Schoß.
    »Öffnen Sie Ihren Terminkalender.«
    Kreeger legte seine knöcherne Hand auf die Maus und gehorchte.

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