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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Schritten. Das erforderliche Alter, um diese Höhen zu erreichen?… Das kennen nur die elfischen Waldhüter.
    Doch die enorme Zeitspanne, die dafür nötig ist, hat für die Elfen keine große Bedeutung. Schließlich sind sie ein unsterbliches Volk, dessen Leben auf ewig gerade erst beginnt, wie alt sie auch sein mögen. Und was macht es da, dass es tausend oder gar zehntausend Jahre gedauert hat, den Wald anzulegen und viele hundert Fuß in den Himmel wachsen zu lassen?… Was macht es? Den Elfen macht es gar nichts. Wichtig ist nur, dass die Greisenbäume sie an ihre Heimat erinnern.
    Das Holz dieser Waldgiganten ist kostbar – wertvoller als jedes andere Holz –, aber von den Elfen ist noch kein einziger dieser Bäume jemals gefällt worden. Dennoch wird manchmal eine Art Ernte eingebracht, denn gelegentlich zieht ein Sturm oder Gewitter von den weiten Ebenen Valons unterhalb des Hohen Abbruchs herauf, sodass Äste abgerissen werden, und diese werden von den Holzlesern der Lian aufgesammelt, und jedes einzelne unbezahlbare Stück wird lange studiert, ehe die Werkzeuge der Schnitzer damit in Berührung kommen. Sanfte elfische Hände fertigen teure Schätze aus diesem kostbaren Bruchholz mir seiner wunderschönen Maserung.
    Es heißt, die Zeit stehe still in der luftigen Stille dieses dämmrigen Landes, doch das kann nicht sein, denn dann wären die Bäume immer noch Setzlinge.
    Zum Rand dieses riesigen, uralten Waldes kamen Arin und sechs andere mit einer dringenden Aufgabe.

11. Kapitel
     
    Während die Fährleute das Maultier vor die Barke spannten, sagte Tarol, der elfische Waldhüter, auf Sylva: »Heute werdet Ihr in unserem Lager willkommen sein und uns erzählen, was es Neues gibt.« Er warf einen Blick auf die Männer, die jetzt bereit waren, das Floß über den Treidelpfad flussaufwärts zu ziehen. Als er sich wieder den anderen Elfen zuwandte, senkte er die Stimme und sagte: »Aber zuerst werden wir diesen Flussleuten folgen und uns vergewissern, dass sie kein Holz sammeln, sondern sofort wieder zur Insel Olorin zurückkehren.«
    Silberblatt hob eine Augenbraue. Er neigte den Kopf in Richtung der Männer. »Gibt es einen Grund, ihnen zu misstrauen?«
    »Gerüchte«, antwortete Tarol. »Wir reden darüber, sobald das Boot fort ist.«
    Der Flussmann am Ufer rief den Männern auf der Barke etwas zu, und nach deren knapper Antwort führte er das Maultier stromaufwärts, das die Fähre an einem langen Seil hinter sich herzog. Auf der Barke gingen die drei Männer einer nach dem anderen zum Bug, stemmten ihre Stangen gegen das Ufer und stießen sich davon ab. Danach gingen sie langsam zum Heck, um dort den Vorgang zu wiederholen. Auf diese Weise verhinderten die drei Männer, dass ihr Floß auf Grund lief. Die Elfen folgten ihnen den Pfad entlang, mit Tarol an der Spitze. Die anderen blieben mit den Pferden am Zügel hinter ihm. Die Sterne gingen am Himmel auf und legten einen Gutteil ihres nächtlichen Weges darüber zurück, ehe die Fähre am Pier des Westufers ein gutes Stück nördlich der Inselspitze anlangte. Die Flussmänner ruhten sich kurz aus. Dann spannten sie das Maultier aus, brachten es an Bord, wickelten das Seil auf, verstauten die Stangen und machten die Ruder klar. Einer der Männer spie in den Argon, dann legten sie nach Olorin ab, wo in der Ferne am Pier Fackelschein zu sehen war.
     
    Arin und ihre Begleiter setzten sich im Markwartlager zwischen den riesigen Greisenbäumen ans Feuer und nahmen gemeinsam mit den Mitgliedern der elfischen Grenzwache ein spätes Mahl ein. Die sieben waren eingetroffen, als die Wache gerade abgelöst werden sollte, und einige Lian verabschiedeten sich, um auf ihre Posten zu gehen, während andere ans Feuer kamen, um eine warme Mahlzeit zu sich zu nehmen.
    Einige redeten kurz mit Silberblatt und den Dylvana und tauschten Neuigkeiten aus Darda Erynian gegen Neuigkeiten aus Darda Galion aus. Über ihre Mission erzählten die sieben nichts, sondern sagten nur, dass sie zuerst mit Coron Aldor darüber sprechen würden.
    In einer Gesprächspause deutete Melor auf das Lager, dann fragte er Tarol: »Wie kommt es, dass Ihr Grenzwachen braucht?«
    Tarol lächelte. »Das hat zwei Gründe, mein Freund. Zum einen schützen wir die Greisenbäume. Sie sind kostbar, und wir wollen keine ungebetenen Besucher, die das Holz stehlen – wie es manchmal die Flussleute versuchen. Und zweitens gibt es – anders als in Darda Erynian – keine Verborgenen in diesem riesigen Wald

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