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Elwin - Goldrausch (German Edition)

Elwin - Goldrausch (German Edition)

Titel: Elwin - Goldrausch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Föhr
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den anderen mit der Hand ein Zeichen weiterzugehen. Geschwind verschwanden die Männer genauso leise, wie sie gekommen waren.
    »Das war knapp«, flüsterte Batto, der die Männer beobachtet hatte. »Ich dachte, er hätte eine Spur gefunden. Der Waldboden hat ein gutes Gedächtnis. Er zeichnet alle Fußabdrücke auf, weist die Richtung, in die sie führen, und weiß, wie viele Leute unterwegs waren. Man kann sogar ihr Gewicht aus den Spuren ablesen. Der Waldboden ist beinahe wie Schnee.«
    Bald kam Wind auf. Die Bäume knarrten und schwankten in ihren Kronen, erste Regentropfen fielen. Die drei erreichten den geheimen Eingang, schlüpften in den Felsspalt und zogen von innen wieder das Gestrüpp zur Tarnung davor. Batto wollte sie führen, aber Elwin hielt ihn zurück.
    »Ich möchte vorausgehen«, sagte er. »Du hast schon so viel gemacht.«
    Elwin wartete einen Augenblick, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, dann folgte er dem Gang.
    Die Luft war feucht und warm, die Felsen rutschig. Auch für seine Freunde war der Gang beschwerlich. Die Rufe und Befehle der Orlanden aus dem Bergwerk hallten an den Steinen wider, wurden durch das Echo verfremdet und klangen wie Stimmen aus einer anderen Welt; Worte, die nicht zu verstehen waren. Es wurde immer wärmer, beißender Rauch vieler brennender Fackeln füllte die Luft. Die flackernden Lichter tanzten geisterhaft an den Wänden. Elwin blieb stehen.
    »Heute brennen noch mehr Fackeln als zwei Nächte zuvor. Hoffentlich sind sie für uns erreichbar.«
    Sie stiegen weiter in das Bergwerk hinab, legten sich flach auf den Bauch und schauten über die Felsplatte, von der aus Catobi ihnen den Stollen gezeigt hatte. Elwin konnte nicht glauben, was er jetzt sah.
    »Seht nur, wie viel Wasser aus dem See eindringt«, flüsterte er aufgeregt, »die Risse sind viel größer geworden.«
    Sina drückte mit einer Pfote ihre Ohren auf den Kopf und spähte in den Stollen. Das Wasser trat aus vielen kleinen Felsspalten hervor, sammelte sich auf dem Boden und floss in die eigens gegrabene Vertiefung. Die Orlanden hatten zwei Ketten zu je acht Männern gebildet. Die eine tauchte leere Kübel in das Wasser und reichte volle von Arbeiter zu Arbeiter hinaus, die andere gab sie leer zurück.
    Die Arbeiten im Stollen waren zum Erliegen gekommen. Keine Hammerschläge drangen an die Ohren, kein Staub von gebrochenem Gestein füllte die Nasen. Dafür hallte das stetige Rufen der Arbeiter durch den Stollen, wenn sie einen vollen Eimer von Mann zu Mann weiterreichten.
    Eine Leiter stand an die Wand angelehnt. Ein Arbeiter stieg mit einem Eimer in der Hand hinauf, griff hinein und drückte Lehm in die Fugen. Kleinere Spalten konnte er abdichten, in den größeren versiegte das Wasser für einen Augenblick, um im nächsten Moment wieder als breiter Strahl herauszuschießen. Die Männer am Boden riefen den Kollegen auf der Leiter zurück. Ein anderer stieg hinauf und begann, mit einem Hammer Keile aus Holz in die Löcher zu treiben.
    Elwin warte auf einen günstigen Moment und erhaschte einen Blick auf die Wand unter ihm. Er spürte die warme, beißende Luft der Fackeln im Gesicht. Enttäuscht sah er, dass sie viel zu tief hingen. Er schaute nach links zu den Männern hinüber. Dort brannte eine Fackel, die sie vielleicht stehlen konnten. Er blickte nach rechts, auch diese Fackel war zu weit weg. Wieder schaute er nach links und sah für die Länge eines Atemzugs die Spitzen zweier Hasenohren hinter einem Felsen. Im ersten Moment dachte er, seine Augen hätten ihm einen Streich gespielt. Blitzschnell drehte er sich um. Sina lag neben ihm, aber Batto war verschwunden.
    »Batto versucht, eine Fackel zu nehmen«, rief Elwin aufgeregt und kroch zurück.
    Sina folgte ihm, auch sie hatte Battos Verschwinden nicht bemerkt. Links der Felsplatte war ihr Freund zwischen zwei Steinen zu der Fackel hinabgeklettert. Mit einer Pfote hielt er sich an der Kante eines vorstehenden Steins fest, mit der anderen versuchte er, die Fackel zu erreichen. Er streckte den Arm so weit er konnte. Vergeblich! Sie war zu weit weg. Er zog sich wieder hoch und kletterte hinauf. Sina war wütend.
    »Was ist nur in dich gefahren?«, schimpfte sie. »Warum musst du unbedingt den Helden spielen? Nicht auszudenken, wenn du abgestürzt wärst. Wir hätten dir niemals helfen können.«
    Batto schwieg.
    »Wie nahe bist du an die Fackel herangekommen?«, fragte Elwin.
    Batto zeigte mit den Pfoten einen kurzen Abstand.
    »Wir

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