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Emerald: Hörspiel

Titel: Emerald: Hörspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens , Alexandra Ernst
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Sache, die sie sucht. Er lässt sie im Zwergenland graben.«
    Robbie McLaur nickte. »Aye.«
    »Aber Sie müssen uns gehen lassen!«, beschwor Kate ihn. »Sie wissen, dass es falsch ist.«
    Der Zwerg schüttelte den Kopf und senkte seine Stimme, sodass nur Kate und Michael ihn hören konnten. »Nein, Mädchen. Denn obwohl ich strikt gegen die Politik des Königs bin und ihn persönlich für einen Säufer und eine Katastrophe und die größte Schande für das Zwergenvolk seit tausend Jahren halte, sind seine Befehle für mich bindend. Ich werde nicht der erste Zwerg sein, der die Befehle seines Königs missachtet.«
    »Aber …«, flehte Kate, »können Sie nicht wenigstens jemanden schicken, der nach unserer Schwester sucht? Wenn diese Salmac-Dingsdas tatsächlich da draußen unterwegs sind, ist sie in großer Gefahr!«
    »Da hast du recht. Aber ich kann meine Soldaten nicht zu einer Rettungsaktion für irgendein Kind ausschicken. Was würde passieren, wenn zwei oder drei von ihnen einer Horde Salmac-Tar begegneten? Dann gäbe es Zwergen-Frikassee für diese Monster! Und was sollte ich dann in meinen Bericht schreiben ? Tut mir leid, aber eure Schwester muss sich allein durchschlagen. «
    Kate war rasend vor Zorn. Heiße Tränen strömten ihr über das Gesicht. »Wie können Sie behaupten, dass die Familie Ihnen wichtig ist? Die Familie ist Ihnen doch völlig egal!«
    »Oh nein, Mädchen. Meine nicht.«

    Dann steckte er Alles über Zwerge zurück in Michaels Tasche, zog seine Kettenhandschuhe an und nickte zwei Zwergen zu, die die Kinder daraufhin auf ihre Schultern wuchteten. Die Truppe marschierte weiter durch den Tunnel und um eine Ecke in eine große Kammer, an deren Ende sich eine eiserne Doppeltür befand. Zwei Zwerge standen daneben Wache. Kate verrenkte sich den Hals, um die Türen zu betrachten. Sie waren mit dem Relief eines sehr gut aussehenden Zwergs mit einem lang fließenden Bart verziert, der im Licht der Fackeln funkelte. Als sie näher kamen, sah Kate, dass das Funkeln von Hunderten von perfekt geschliffenen Diamanten herrührte.
    Ohne stehen zu bleiben, rief der rotbärtige Zwerg aus: »Hauptmann Robbie McLaur mit zwei Gefangenen für König Hamish«, und die Wachen schlugen mit den Enden ihrer Speere, die doppelt so groß waren wie sie selbst, auf den Boden, woraufhin die mächtige Doppeltür aufschwang. Kate sah eine weitere Kammer vor sich, und am anderen Ende wiederum eine Doppeltür, die sich von selbst öffnete, und dahinter noch eine und noch eine; alle Türen zeigten das Bild des gut aussehenden Zwergs mit dem Diamantbart, und alle öffneten sich wie durch Zauberhand. Sie und Michael wurden durch eine Kammer nach der anderen getragen, an Zwergen vorbei, die vor Hauptmann Robbie McLaur salutierten. Und jede Tür fiel hinter ihnen wieder zu und wurde verriegelt. Als die Truppe durch die letzte Tür getreten war, sah Kate, dass sie vor einer breiten Steinbrücke standen, die von riesigen Statuen wild aussehender, axtschwingender Zwerge bewacht wurde. Die Brücke führte über einen mächtigen Abgrund, und von unten schien gleißend helles Licht, das alles um sie herum in grelles Weiß badete.
    »Hauptmann!«, rief Michael leicht atemlos, weil er auf
den Schultern seines Trägers durchgeschüttelt wurde. »Woher kommt das Licht?«
    »Vom Palast des Königs«, antwortete der Zwerg. »Das gesamte Dach ist mit Diamanten besetzt. Sein eigener Entwurf, darf ich betonen.« Er sagte das, als ob er nicht viel von diamantenbesetzten Dächern hielte. »Ihr seht es von Nahem, wenn er euch befragt. Ich denke, das wird so in etwa fünfzig Jahren sein.«
    »Was?! «, schrie Kate auf.
    »Zwerge leben Hunderte von Jahren«, erklärte Michael. »Sie denken in anderen Dimensionen als wir.«
    »Na toll«, sagte Kate. »Das ist einfach toll.«
    Am anderen Ende der Brücke betraten sie erneut einen Tunnel und wurden dann eine schier endlose, steile Treppe hinuntergetragen. Kate wurde auf der mit einem Kettenhemd bekleideten Schulter ihres Trägers tüchtig durchgerüttelt und fühlte jede einzelne Stufe, bis sie endlich einen steinernen Gang erreichten, der von Fackeln erleuchtet wurde, die entlang der Wände befestigt waren. Die Zwerge, an denen sie vorbeikamen, waren anders als die fröhliche Truppe von Hauptmann Robbie McLaur. Sie trugen Umhänge mit Kapuzen, die ihre Gesichter verbargen, und fast alle starrten zu Boden. Selbst Robbie McLaurs Zwergen schien der Umgang mit ihnen unangenehm.
    »Wärter«, hörte

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