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Engelslicht

Engelslicht

Titel: Engelslicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Kate
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während ich nicht so aussehe wie sie. Aber du und ich, wir kennen einander schon so lange und seit so vielen Leben, so vielen Jahren, dass ich vergesse, dass du dich vielleicht nicht erinnern kannst. Ich war es, der du deine dunkelsten Geheimnisse anvertraut hast – deine Liebe zu Daniel, deine Ängste über die Zukunft, deine verwirrenden Gefühle für Cam.« Luce errötete, aber die Frau bemerkte es nicht. »Und du warst diejenige, der ich die Gründe für meine Existenz anvertraut habe, ebenso wie den Schlüssel zu allem, wonach du suchst. Du warst die einzige unschuldige Person, die ich kannte, bei der ich mich immer darauf verlassen konnte, dass sie das tat, was getan werden musste.«
    »Es – es tut mir leid, dass ich mich nicht erinnere«, stammelte Luce, und es war tatsächlich so. »Sind Sie ein Engel?«
    »Eine Transhimmlische, Liebes.«
    »Eigentlich sind sie Sterbliche«, erklärte Daniel, »aber sie können für Hunderte, ja sogar für Tausende von Jahren leben. Sie haben lange Zeit eng mit Engeln zusammengearbeitet.«
    »Es begann alles mit unserem Urgroßvater Methusalem«, erklärte Dee stolz. »Er hat das Beten erfunden. Ehrlich!«
    »Wie hat er das gemacht?«, fragte Luce.
    »Nun, wenn Sterbliche früher etwas wollten, wünschten sie es sich einfach auf völlig willkürliche Weise. Urgroßvater war der Erste, der sich direkt an Gott wandte, und – jetzt kommt der geniale Teil – er hat um eine Nachricht gebeten, die bestätigte, dass er erhört wurde. Gott antwortete mit einem Engel, und der Botenengel war geboren. Es war Gabbe, glaube ich, die den Luftraum zwischen Himmel und Erde bereitete, sodass die Gebete der Sterblichen besser fließen konnten. Urgroßvater liebte Gabbe, er liebte die Engel, und er lehrte seine ganze Verwandtschaft, sie ebenfalls zu lieben. Oh, aber das war vor vielen, vielen Jahren.«
    »Warum leben Transhimmlische so lange?«, fragte Luce.
    »Weil wir erleuchtet sind. Aufgrund unserer Familiengeschichte mit den Botenengeln und der Tatsache, dass wir in der Lage sind, die Herrlichkeit eines Engels zu empfangen, ohne überwältigt zu werden, wie es vielen Sterblichen geschieht, werden wir mit einer verlängerten Lebensspanne belohnt. Wir vermitteln zwischen Engeln und Sterblichen, sodass die Welt immer etwas vom Schutz der Engel spürt. Wir können natürlich jederzeit getötet werden, aber abgesehen von Mord und außergewöhnlichen Unfällen wird ein Transhimmlischer bis ans Ende aller Tage leben. Vierundzwanzig Transhimmlische, Nachfahren von Methusalem, gibt es noch. Wir waren früher vorbildlich, aber ich muss zu meiner Schande gestehen, dass es mit uns bergab geht. Ihr habt von den Ältesten der Zhsmaelim gehört?«
    Bei der Erwähnung von Sophias bösem Clan überlief Luce ein kalter Schauer.
    »Alles Transhimmlische«, sagte Dee. »Die Ältesten haben edel angefangen. Es gab eine Zeit, da ich selbst mit ihnen zu tun hatte. Natürlich sind die Guten alle übergelaufen« – sie sah Luce an und runzelte die Stirn –, »kurz nachdem deine Freundin Penn ermordet wurde. Sophia hatte schon immer etwas Grausames an sich. Jetzt ist sie ehrgeizig geworden.« Sie schwieg und zog ein weißes Taschentuch hervor, um eine Ecke des silbernen Teewagens zu polieren. »Dass wir bei unserem Wiedersehen über so düstere Dinge sprechen müssen. Es gibt aber auch etwas Positives: Du hast dich daran erinnert, wie man durch meine Patina reisen kann.« Dee strahlte Luce an. »Vorbildliche Arbeit.«
    »Du hast diese Patina geschaffen?«, fragte Arriane. »Ich hatte ja keine Ahnung, dass du das kannst!«
    Dee zog eine Augenbraue hoch, den Hauch eines Lächelns auf den Lippen. »Eine Frau darf nicht alle ihre Geheimnisse verraten, damit man sie nicht übervorteilt. Hab ich nicht recht, Mädchen?« Sie hielt inne. »Nun, jetzt, da wir alle wieder Freunde sind, was führt euch in die Stiftsbibliothek? Ich wollte gerade meinen morgendlichen Jasmintee genießen. Ihr müsst unbedingt auch eine Tasse nehmen, ich mache immer zu viel.«
    Sie trat beiseite, um ihnen das silberne Tablett zu zeigen, das vollgepackt war mit einer hohen silbernen Teekanne, Porzellantellern mit winzigen Gurkensandwiches ohne Kruste, duftigen Scones mit goldenen Rosinen und einer Kristallschale, die bis zum Rand mit Clotted Cream und Kirschen gefüllt war. Beim Anblick des Essens fuhr Luces Magen Achterbahn.
    »Du hast uns also erwartet«, sagte Annabelle, während sie die Teetassen abzählte.
    Dee lächelte, drehte sich

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