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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Werkzeuge würden wohl genügen, um sie zu knacken.
    Aber falls doch nicht …
    Für eine Weile starrte sie auf den kleinen Schneidbrenner und verspürte ein seltsames Gefühl in der Magengrube. Sie hatte ein ähnliches Werkzeug schon einmal benutzt und wusste, dass man es auch gut als Waffe einsetzen konnte. Aber aus irgendeinem Grund …
    Das plötzliche Brüllen der Triebwerke der Gazelle riss sie aus ihren Gedanken. »Mist«, murmelte sie leise, schnappte sich den Schneidbrenner und stopfte ihn unter den Overall zu den anderen Werkzeugen. Sie wusste, dass man sich auf zwei Wegen Zugang zur Engel-Sammelstelle an der Unterseite der Gazelle verschaffen konnte. Basierend auf der Annahme, dass Ornina den kürzesten Weg von der Steuerkabine genommen hatte, nahm Chandris den längeren Weg in Gegenrichtung.
    Sie näherte sich vorsichtig und mit gespitzten Ohren. Aber der gesamte Abschnitt schien verlassen zu sein. Ein gutes Zeichen; das bedeutete nämlich, dass es sich um eine einfache Einlagerungsprozedur handelte.
    Falls Ornina anschließend aber in die Küche gegangen war, anstatt zur Steuerkabine zurückzukehren – ungeduldig verdrängte Chandris diesen Gedanken aus dem Bewusstsein. In zwei Stunden würde es sie nicht mehr im Geringsten jucken, was die Daviees von ihr hielten.
    Die Fangvorrichtung befand sich genau dort, wo sie laut Grundriss auch hätte sein sollen: Es handelte sich um ein massives und seltsam kompliziert wirkendes Ding, das in eine Innenwand des Lagerraums eingebaut war. Sie holte die Werkzeuge unter dem Overall hervor, legte sie auf den Boden und fragte sich, wie sie die Vorrichtung möglichst schnell und einfach öffnen konnte.
    »Davon hättest du gar nichts.«
    Chandris wirbelte herum. Sie verlor durch die abrupte Bewegung in der geringen Schwerkraft der Gazelle das Gleichgewicht und fiel auf ein Knie. Blindlings streckte sie die Hand aus, um sich den Schneidbrenner zu schnappen.
    Da waren sie: Hanan und Ornina standen in der Tür. »Bleibt, wo ihr seid«, befahl Chandris ihnen.
    »Schon gut«, sagte Hanan ruhig und zeigte ihr die leeren Hände. »Du musst keine Angst haben. Wir wollen dir nichts tun.«
    »Ich habe keine Angst«, sagte Chandris und knirschte mit den Zähnen. »Wenn hier jemand Dresche kriegt, dann seid das ihr beiden.«
    Hanan nickte. »Wir haben schon verstanden.« Er deutete auf die Box hinter ihr. »Ornina hat trotzdem Recht. Wenn du dir den Engel nimmst, hättest du überhaupt nichts davon.«
    »Das lasst mal meine Sorge sein, wenn’s recht ist«, sagte Chandris. Dabei drehte sich ihr schier der Magen um, als sie sich fragte, was zum Teufel sie jetzt tun sollte. Die Engelbox zu öffnen und gleichzeitig das Geschwisterpaar in Schach halten zu wollen, das wäre ein Ding der Unmöglichkeit.
    Zum Teufel mit der Box. Wie sollte sie das verdammte Schiff überhaupt allein nach Seraph bringen?
    Sie standen noch immer nur da. Beobachteten sie einfach. »Ich will euch nichts tun«, sagte sie ihnen und spürte, wie der Schweiß ihr auf die Stirn trat. »Alles, was ich will, ist der Engel.«
    »Und was willst du dann damit anfangen?«, fragte Ornina.
    Chandris sah sie finster an. »Stell dich nicht so blöd«, sagte sie knurrend. »Ich werde ihn natürlich verkaufen.«
    »An wen denn?«
    Chandris öffnete den Mund – und schloss ihn wieder. »Ich werde schon jemanden finden.«
    »Nein«, sagte Hanan und schüttelte den Kopf. »Es gibt keine Käufer für gestohlene Engel, Chandris. Keine Käufer, keine Schwarzmärkte – überhaupt keine inoffiziellen Märkte. Wenn überhaupt jemand Engel kauft, dann ist das die Gabriel Corporation; und nicht einmal sie gibt richtiges Geld dafür. Alles, was wir bekommen, ist eine Kreditlinie für Waren und Dienstleistungen, und die ist auch nur auf Seraph gültig.«
    Der Schneidbrenner in ihrer Hand schien immer schwerer zu werden; und Chandris musste sich anstrengen, um ihn weiter auf sie zu richten. »Dann werde ich wohl euer Schiff übernehmen müssen«, sagte sie knurrend.
    Hanan runzelte eine Augenbraue. »Wo du noch nie zuvor eins geflogen hast?«, fragte er spitz.
    »Wer sagt denn, dass ich noch nie eins geflogen hätte?«
    Er seufzte. »Komm schon, Chandris. Wir wirken vielleicht hoffnungslos naiv, aber wir sind doch nicht blöd. Wir wissen ganz genau, dass du uns am laufenden Band belogen hast, seit du gestern Abend an Bord gekommen bist. Wenn du wirklich eine Ausbildung als Raumfahrer absolviert hättest, wüsstest du nämlich viel mehr

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