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Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass

Titel: Engelssturz - Zahn, T: Engelssturz - Angelmass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Chandris sich, als sie Ornina den Gang entlang zur Kombüse folgte. Da könnte sie sich genauso gut hier draußen verstecken, statt mit vager Aussicht auf Erfolg nach etwas Besserem zu suchen.
    Und wenn sie jetzt ging, würde sie auch nie erfahren, wo genau der Haken bei diesem Handel war. Also blieb sie am besten so lange, bis die Daviees die Katze aus dem Sack ließen. Nur um der Neugier willen.

13
    Auf der anderen Seite des verdunkelten Raums öffnete sich eine Tür. »Kommodore?«, rief eine nur allzu vertraute Stimme.
    Kommodore Lleshi seufzte. »Kommen Sie herein, Mr. Telthorst«, sagte er.
    »Vielen Dank.« Die Tür glitt zu, und die schemenhafte Gestalt des Adjutors bewegte sich über den Boden – gerade noch sichtbar vor dem Hintergrund der Sterne, die sich langsam unter ihnen drehten. »Was für eine Aussicht«, bemerkte Telthorst. »Übrigens – wo befinden wir uns hier?«
    »In der Visuellen Operations-Kommandozentrale«, nannte Lleshi ihm die offizielle Bezeichnung des Raums. Nicht, dass irgendjemand an Bord des Schiffs ihn auch so genannt hätte. Pompöse offizielle Bezeichnungen waren genauso pompösen Würdenträgern vorbehalten, die hier zu Besuch weilten.
    »Aha.« Telthorst schob einen Stuhl zu Lleshis Sitz hinüber und setzte sich. »Die militärische Entsprechung eines Beobachtungsdecks, vermute ich. Es muss schwer sein, sich an diese Rotation zu gewöhnen.«
    »Eigentlich nicht«, sagte Lleshi und nahm einen Schluck Tee. »Haben Sie denn ein besonderes Anliegen?«
    »Das habe ich wirklich«, erwiderte Telthorst. »Dem Vernehmen nach ist heute Nachmittag eine Abwurfkapsel von Scintara eingetroffen.«
    »Ja, sie ist im System eingetroffen«, bestätigte Lleshi ihm. »Sie ist aber auf der anderen Seite erschienen, so dass wir bisher nur eine Fernabfrage der Daten vorgenommen haben.«
    »Weshalb habe ich keine Kopie erhalten?«
    »Das Signal war ziemlich unscharf«, erklärte Lleshi. »Wir haben es zwar dekomprimiert, aber wir mussten es dann noch durch einen Filter schicken, um das externe Rauschen zu eliminieren. Sonst hätte man es nicht lesen können.«
    »Sehr freundlich von Ihnen, dass Sie so um meine Augen besorgt sind«, sagte der Adjutor trocken. »Ich darf wohl davon ausgehen, dass diese nicht nur saubere, sondern reine Kopie nicht eher zur Verfügung steht, bis Sie die Kabelaffen rausgeschickt haben?«
    Lleshi straffte sich innerlich. Damit hatte er schon gerechnet. »Ich habe die vorläufige Version bereits gesehen«, teilte er Telthorst mit. »Es gibt keine Anweisungen bezüglich Ihrer Anfrage.«
    »Nein, keine expliziten Anweisungen«, pflichtete Telthorst ihm bei. »Aber Sie wurden trotzdem ermächtigt, meine Empfehlung zu befolgen.«
    Lleshi sah ihn finster an – eine sinnlose Anstrengung in der Dunkelheit. »Wer hat Ihnen das denn gesagt?«
    »Das tut nichts zur Sache«, blaffte Telthorst mit einer zunehmenden Schärfe in der Stimme. »Es kommt nur noch darauf an, dass wir grünes Licht haben. Und wir werden die Gelegenheit nutzen.«
    »Meine Leute arbeiten schon in Doppelschicht, um dieses verdammte Katapult zusammenzusetzen«, stieß Lleshi hervor. »Wenn wir jetzt den Orbit ändern, würde uns das mindestens zwei Tage kosten. Wir müssten alle losen Ausrüstungsgegenstände reinholen und den Rahmen mit dem Schiff vertäuen.«
    »Hätte nur fünfzehn Stunden gedauert, wenn Sie meine Empfehlung gleich befolgt hätten«, sagte Telthorst pointiert und mit eisiger Stimme. »Und wenn Sie schon mit der Verkabelung anfangen, bevor Sie aufbrechen, könnte es sogar eine ganze Woche dauern. Ich glaube, man muss einem altgedienten Militär wie Ihnen wohl nicht die Risiken darlegen, die sich aus einem Hinauszögern ergeben.«
    »Es wäre eine Zeitverschwendung«, sagte Lleshi knurrend. »Eine Verschwendung von Zeit, Brennstoff und Arbeitskraft. Welchen Sinn hätte es, das Katapult näher an einen Planeten zu verlegen, der sowieso niemals erschlossen wird?«
    Er spürte, wie Telthorst im Dunklen den Kopf schüttelte. Zweifellos mit einem herablassenden Ausdruck im Gesicht. »Sie sind noch immer in dem Denkmuster verhaftet, Kommodore«, schnarrte der Adjutor, wobei seine Stimme dem mutmaßlichen Gesichtsausdruck entsprach, »dass Kolonisation die einzig praktikable Nutzung für einen Planeten sei. Ich bin gern bereit, Ihre Meinung zu teilen, dass dieser Ort wahrscheinlich zu dunkel und kalt für den Geschmack der meisten Leute ist. Obwohl ich mich zu erinnern glaube, dass die

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