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Erbschuld: Psychothriller (German Edition)

Erbschuld: Psychothriller (German Edition)

Titel: Erbschuld: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kitty Sewell
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Und der Hund. Er war fort … Was hatte das zu bedeuten?
    Auf einmal erwachte sie wieder zu Leben und rannte ebenfalls suchend umher. Aber sie schaute nicht unter den Betten oder in den Schränken nach, sondern lief zu den Fenstern und Türen und untersuchte die Schlösser … Jemand war hereingekommen und hatte den Hund geholt. Alles andere war unberührt. Jemand hatte einen Schlüssel.
    Sie wartete den ganzen Abend auf ihn. Eigentlich wartete sie seit drei Monaten, seit dem Tag ihres Einzugs. Als sich der Schlüssel im Schloss drehte, verkrampfte sich ihr Körper. Ihr Wecker zeigte auf 00.15 Uhr. Schnell stand sie aus dem Bett auf, noch immer mit Jeans und Bluse bekleidet. Sie zog ihre Stiefel an, um irgendwie weniger verletzlich auszusehen, und stieg die Treppe zum Wohnzimmer hinab. Die Haustür sprang auf, und die jämmerliche Kette, die sie noch in aller Eile gekauft hatte, gab nach wie ein Stück Stoff. Eine Schraube fiel klappernd auf den Boden.
    »Hallo Baby«, begrüßte Anton sie vom Flur aus und drückte die Tür leise zu.
    »Warum kommst du jetzt erst?«, fragte sie.
    »Ich hatte zu tun. Ich bin ein arbeitender Mann«, antwortete er fröhlich, ohne ihren Sarkasmus zu beachten.
    »Woher hast du den Schlüssel?«
    Anton hob die Hand und ließ den Schlüssel in der Luft baumeln. »Deine kleine Freundin Lynne hat mir schon vor langer Zeit die Adresse von deinem Dad gegeben, da du's nie getan hast.« Er tippte sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe. »Anton hat den richtigen Riecher gehabt. Du gehst immer wieder zurück zu deinem Daddy. Also habe ich die Schlüssel, die du in deiner Schachtel aufbewahrt hast, nachmachen lassen. Wie dein Anton nun mal ist. Er denkt immer mit. Für alle Fälle. Ich habe eine gute Karte von Bath gefunden, und da bin ich.« Mit einem breiten Grinsen hielt er seine Lederjacke auf, als wolle er sie einladen, zu ihm hineinzuschlüpfen. Das goldene Medaillon an seinem Hals strahlte wie eine Sonne, und sein Seidenhemd changierte zwischen Dunkelviolett und Schwarz.
    Also hatte er sie doch gefunden. Anton hatte ihr selten Fragen gestellt. In all den Jahren hatte er kein Interesse daran gezeigt, wo sie geboren wurde, wo ihr Dad gelebt hatte oder woran ihre Mum gestorben war. Als sie sich kennengelernt hatten, war es ihm gleichgültig gewesen, warum sie als Bedienung in einem schäbigen Imbiss in einer Hintergasse arbeitete und in einer miesen Bude in einem heruntergekommenen Viertel im Osten Londons wohnte. Jetzt wurde ihr bewusst, wie naiv sie gewesen war. Er hatte vorgesorgt, und Lynne … irgendeine Freundin.
    »Das Wrack da«, er zeigte mit dem Daumen in Tom Bainsburrows Richtung, »hat mir gesagt, dass dein Daddy gestorben ist. Tut mir leid. Baby.«
    Sie ignorierte die unaufrichtige Beileidsbekundung. »Wo ist Saschas Hund?«
    »Oh, der Hund lebt und frisst gutes Futter, Fleisch, keine Sorge. Natürlich ist er Saschas Hund. Er kann das Tier besuchen, wenn er will. Ich erkläre es ihm. Morgen früh.«
    In der Hoffnung, ihn davon abzuhalten, nach oben zu kommen, ging Rachel ihm auf der Treppe entgegen. Die knarrenden und ächzenden Stufen verrieten irgendwie ihre Nervosität. Sie blieb auf halbem Wege nach unten stehen.
    »Du kannst hier nicht einfach reinkommen.«
    »Und warum nicht?«, fragte Anton lächelnd.
    »Du magst Saschas Dad sein, aber du bist nicht mehr mein Partner. Ich will dich nicht hier haben. Ich gebe dir meine neue Handynummer. Ruf mich an, und dann kannst du Sascha am Wochenende sehen.« Sie war sich dessen bewusst, wie zittrig ihre Stimme klang.
    »Hör zu, Rachel.« Seine Stimme war gefährlich ruhig. »Ich versuche, Geduld mit dir zu haben, aber ich finde, dass du nicht sehr nett bist.«
    »Nicht sehr nett?«, höhnte sie. »Du brichst in mein Haus ein und stiehlst unseren Hund. Findest du das nett? Und was hast du eben gerade gemacht? Das ist Hausfriedensbruch.«
    Anton sprang die Treppe hinauf, und sie wich eine Stufe zurück. Innerlich verfluchte sie sich, dass sie dadurch ihre Angst verriet.
    »Bildest du dir ein, dass du meinen Sohn von mir fernhalten kannst? Das wird niemals geschehen, Baby. Das weißt du. Bath ist zu weit weg für mich, um am Wochenende mal auf einen Sprung vorbeizukommen.«
    »Ich halte ihn nicht von dir fern«, wimmerte sie fast. »Es liegt an deinem Verhalten. Du lässt mir keine Wahl.«
    Anton kam die Treppe noch weiter hinauf, und sie bemühte sich, ihn anzufunkeln und sich zu behaupten.
    »Rachel, Rachel. Ich weiß, dass wir uns

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