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Erbschuld: Psychothriller (German Edition)

Erbschuld: Psychothriller (German Edition)

Titel: Erbschuld: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kitty Sewell
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Sein Atem war beschleunigt, aber sie konnte hören, dass er lächelte. »Außerdem, was ist falsch daran, wenn seine Eltern sich lieben?«
    Er drehte ihr Gesicht wieder zu sich hin und führte seinen Penis an ihren Mund und stieß damit sanft und rhythmisch an ihre Lippen, in der Erwartung, dass sie sich öffneten.
    »Das ist keine Liebe«, sagte sie und wich ihm aus. »Das ist ein Blowjob, und ein Siebenjähriger sollte so etwas nicht sehen.«
    Er packte sie noch fester am Nacken. Wortlos drückte er sich tief in ihren Mund. Zunächst verweigerte sie sich ihm, doch dann gab sie nach, wieder blitzartig von Leidenschaft zu ihm erfasst. Aber ebenso plötzlich ekelte sie sich, und ihr wurde von ihrer eigenen Begierde übel. Wie vulgär das war, wie falsch ihre Reaktion, und doch, wie vertraut diese Szene. Sie hatte zugestimmt, aber dennoch war es eine Art Vergewaltigung. Sie hatte NEIN gesagt. Es war eine Vergewaltigung. Um herauszufinden, ob ihre Überlegungen stimmten, probierte sie, seine Hüften mit den Händen wegzudrücken und das Organ aus ihrem Mund zu entfernen. Aber wie sie vermutet hatte, ließ er sie nicht. Stattdessen packten seine Hände ihren Hinterkopf, und seine Bewegungen wurden drängender. So gefiel es ihm – ein wenig Widerstand, nicht zu viel, gerade genug.
    »Oh, aber eigentlich willst du es doch«, gurrte er. »Nun komm schon, du willst, du willst.«
    Sie dachte darüber nach, was mit ihr geschah. Hatte sie, als sie ihn noch liebte, es nicht genossen, ihm dieses Vergnügen zu bereiten? Hatte sie nicht alles an ihm genossen? Auch seine Art, sie zu lieben? Selbst wenn er grob war? Sie hatte sich gesträubt, um ihn aufzustacheln. Sie war selbst schuld.
    In ihr tobte ein Konflikt. Sie wusste einerseits, dass der Mann, der sich in ihre Kehle gedrängt hatte, gleich ejakulieren würde. Es würde höchstens noch eine Minute dauern, und danach würde er glücklich und zufrieden sein. Vielleicht würde er dann sogar weggehen. Andererseits wuchs die Empörung in ihr. Warum musste sie dies ertragen, obwohl sie nein gesagt hatte, und warten, bis er sich in ihr entleert hatte, als wäre sie nichts weiter als ein Eimer für ausgestoßenes Sperma? Sie wollte sich ihm entwinden, aber er umklammerte ihren Kopf fest mit den Händen, stieß mit den Hüften zu und atmete keuchend. Je entschlossener sie sich befreien wollte, desto heftiger stieß er zu.
    »Du kannst das so gut, Baby«, stöhnte er, ohne ihren Widerstand zu bemerken oder sich darum zu scheren. »Keine nimmt es wie du. Weißt du das?«
    Sie schloss die Zähne um sein Glied. Langsam biss sie zu. Doch bevor sie ihren Racheakt zu Ende führen konnte, schrie er los und versetzte ihr einen heftigen Schlag gegen die Schläfe. Sie sah eine Explosion gelber Flecken vor einem gezackten schwarzen Hintergrund und ließ los. Halb blind von dem Schlag, hörte sie ihn knurren wie ein Tier. Ein weiterer Schlag, ein weiterer Sternenregen.
    Die Kanten der Stufen zerschrammten ihren Nacken, ihren Rücken und ihre Oberschenkel, als er sie an den Armen zum Wohnzimmer schleifte. Vor Schmerzen wie betäubt, merkte sie, dass er ihr die Stiefel ausziehen wollte. Sie saßen stramm, deshalb hatte er seine Mühe damit. Sie trat nach ihm und streifte sein Kinn mit ihrem Absatz. Er schien keinen Schmerz zu empfinden, sondern zog an ihren Stiefeln, bis sie das Gefühl hatte, dass er ihr die Beine aus den Gelenkpfannen riss.
    Sie kämpften hartnäckig, und er lachte, als würden sie miteinander spielen und beide ihren Spaß haben. Er konnte ebenso gut einstecken wie austeilen; ein wenig wohldosierter Schmerz gehörte für ihn dazu. Aber die Entschlossenheit Rachels wuchs. Körper, Geist und Seele sträubten sich gegen ihn.
    Die ganze Zeit wagte sie nicht, die Treppe hinaufzuschauen. Sie hatte das Gefühl, auf der Stelle sterben zu müssen, falls das Kind dort stand und zusah, wie seine Mutter auf das Gesicht seines Vaters einschlug und es zerkratzte, während er sie knurrend wie ein tollwütiger Hund rammelte.
    Mit geschlossenen Augen kämpfte sie bis zum Schluss. Sie wünschte, sie wäre am Beginn mutiger, schneller gewesen und hätte schließlich sein Blut geschmeckt.



7. Kapitel
    I hre Mutter scheint zu glauben, dass Sie sich in Lebensgefahr befinden«, teilte ihr Dr. Jenkins mit. »Sie ist völlig besessen von dem Gedanken.«
    Lebensgefahr! Mit einem unbehaglichen Gefühl im Bauch hielt Madeleine den Telefonhörer ans andere Ohr. »Als wir das letzte Mal miteinander sprachen,

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