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Erlösung

Erlösung

Titel: Erlösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Dungs
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„Guten Morgen“, murmelte sie müde.
    „Wie hast du geschlafen?“
    Sie blinzelte, obwohl nur wenig Licht durch die zugezogenen Vorhänge ins Zimmer drang. „Sehr gut. Wenn du bei mir bist, dann schlafe ich immer ziemlich gut und ich könnte morgens nicht besser aufwachen.“
    „Nun, wahrscheinlich liegt das auch an den ganzen Medikamenten, die würden vermutlich auch einen Elefanten umhauen.“ Jetzt starrte sie mich an.
    „Sarkasmus? So etwas bin ich von dir gar nicht gewöhnt…“
    Ich schüttelte den Kopf. „Leider ist das die traurige Wahrheit und es ist wichtig, dass wir etwas dagegen unternehmen. Peter hat in diesem Punkt tatsächlich recht gehabt, du musst unnötig leiden und ich könnte es beenden. Sofort.“
    Lesley rutschte bis zum Kopfteil des Bettes. „Peter hat das gesagt?“ Sie wirkte überrascht.
    „Nicht nur das.“
    „Bis vor einiger Zeit konnte er mich nicht ausstehen, er wollte mir weh tun, um dir damit weh zu tun. Tja, das hat er ja leider auch geschafft.“ „Ich weiß, doch es tut ihm Leid. Was er getan hat, war falsch und er hat es eingesehen.“
    „Du meinst das ernst?“ Ihre Augenbrauen schoben sich nach oben.
    Ich nickte. „Er hat mich auch gebeten, dir etwas von ihm auszurichten… er bittet dich, ihm zu verzeihen.“
    „Wie bitte?“
    Mach´ jetzt keinen Rückzieher, verdammt! Sie muss es erfahren, auch wenn sie mich dann hasst. Mein Gewissen setzte mir hart zu, aber mir war klar, dass ich nicht kneifen würde.
    „Engel, es gibt da einige Dinge, die du noch nicht weißt und ich sollte sie dir alle schonend beibringen. Langsam, Stück für Stück, doch die Zeit drängt und ich befürchte, dass mich irgendwann der Mut verlässt, um dir alles zu sagen, falls ich es zu langsam mache…“
    „Nicholas, du machst mir ein wenig Angst.“
    „Was ich dir jetzt erzähle wird dir nicht gefallen, aber ich kann und werde dich nicht anlügen.“ Ich nahm ihre Hände in meine. „Peter kannte deine Mutter als sie noch jung war. Sie haben sich durch einen Zufall getroffen und schließlich ineinander verliebt.“
    „Was erzählst du mir da?“ Sie lächelte, aber es war nur ein kläglicher Versuch ihre eigentlichen Emotionen zu verbergen.
    „Peter hatte ihr gegenüber keine Geheimnisse“, fuhr ich weiter fort, „und sie hat ihn dennoch geliebt. Sie liebte ihn, obwohl sie wusste, dass er ein Vampir war. Dann hat er sie vor die Wahl stellen müssen und sie hat sich für ihn entschieden. Deine Mutter wollte zu einem Vampir werden, um mit Peter zusammen sein zu können.“
    „Hat er dir das gesagt? Und du glaubst ihm?“
    „Es ist die Wahrheit. Deine Mutter hieß früher Evelyn Richwood.“ Lesley hatte mir das nie gesagt, also sollte ihr klar sein, dass ich sie nicht anlog. „Sie wollte eine von uns werden, Engel. Denn sie hat Peter geliebt. Aber in der Nacht, in der sie sich für ihn entschieden hatte, wurde sie von einem Auto angefahren. Sie fiel ins Koma und es dauerte viele Monate, bis sich ihr Zustand verbesserte. Als sie dann endlich aufwachte, konnte sie sich an nichts mehr erinnern; sie litt unter Amnesie. Deine Tante arbeitete damals als Ärztin in diesem Krankenhaus und sie kümmerte sich auch um deine Mutter. Und als dein Vater eines Tages deine Tante besuchte, traf er dort zufällig auf Evelyn. Tja, eins führte zum anderen, er und deine Mutter kamen sich näher.“
    „Du willst mir also sagen, dass meine Mutter mit Peter zusammen war, bevor sie meinem Vater begegnete? Und sie wäre unsterblich geworden, wenn dieser Unfall nicht gewesen wäre?“ Ihre Stimme klang auf einmal rau.
    Ich nickte. „Sie konnte sich an Peter einfach nicht mehr erinnern und ihn machte das fast verrückt. Er hat sie so sehr geliebt…“
    „Und das hat er dir alles anvertraut?“
    „Ja, als er gekommen war, um…“, ich brach ab, stattdessen versuchte ich die richtigen Worte zu finden. „Er hat erst erfahren, wer du bist, als er gestern auf deinen Vater traf. Sie haben sich zum ersten Mal seit Jahren wieder getroffen.“
    Sie schluckte. „Mein Vater kennt Peter?“ Jetzt würde sie sich wohl von allen Beteiligten hintergangen fühlen. Sie zog ihre Hände aus meinen. Ich wollte sie wieder berühren, aber Liz zog ihre Knie bis an ihre Brust. „Wieso erzählst du mir das überhaupt? Und warum ausgerechnet jetzt?“
    „Weil du die Wahrheit erfahren musst, und um zu verstehen, warum dein Vater nach dem Tod deiner Mutter so voller Hass war. Warum er sich nicht mehr um dich gekümmert

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