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Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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obwohl der Mond noch nicht voll war?
    Ich … ich weiß nicht, antwortete er. Ich dachte, dass ich warten könnte, aber dann konnte ich es doch nicht.
    Sagt dir jemand, dass du es tun sollst?, wollte sie wissen.
    Nein, niemand sagt es mir. Niemand hat mir etwas zu sagen!
    Niemand hat mir etwas zu sagen?
Bei diesem überraschenden Ausbruch lehnte sich Macy zurück und starrte auf den Monitor. Er schien noch kleiner zu werden. Jetzt wirkte er wie ein Fünfjähriger. Sie dachte an all die Bilder, die er vor Jahren ausgeschnitten und ihr geschickt hatte, als er so etwas noch getan hatte. Ein immer wiederkehrendes Motiv waren kleine Jungen gewesen. Sie hatte damals überlegt, ob er auch ein Kinderschänder war, aber nun fragte sie sich, ob er mit all diesen kleinen Jungen nicht viel eher sich gemeint hatte. Sich, Teddy.
    Dann tust du es also aus freien Stücken. Warum?, schrieb sie.
    Er zögerte. Ich muss jetzt Schluss machen.
    Es war das erste Mal in all den Jahren, dass er als Erster den Chat verließ. Das erste Mal, dass sie das Gefühl hatte, die Situation zu kontrollieren.
    Gute Nacht, tippte sie. Dann klappte sie den Laptop zu, bevor er noch einmal antworten konnte.
    Sie blickte durch das Fenster auf die Straße vor dem Hotel hinunter. Sie lag still und verlassen da. Dies war die ideale Stadt für einen Familienurlaub. Keine Bars, keine Spielhallen. Alle Restaurants und Geschäfte schlossen um 22  Uhr, was ihr wirklich etwas seltsam vorkam. Selbst an der Tür der Kneipe, in der Macy gestern Abend Arlan aufgetrieben hatte, stand »Geschlossen«, auch wenn sie hätte schwören können, dass sie Licht durch einen Spalt der zugezogenen Gardinen gesehen hatte.
    Die ganze Stadt lag still da. Dunkel.
    Ein großer schwarzer Labrador trottete den Bürgersteig entlang. Er schien irgendwie zu spüren, dass sie ihn beobachtete, und blieb stehen. Dann drehte er sich mit aufgestellten Ohren in ihre Richtung.
    Sie ließ ihn nicht aus den Augen. Er ließ sie nicht aus den Augen.
    Sie trat noch einen Schritt näher ans Fenster und legte ihre Hand an das kühle Glas. Plötzlich hatte sie den verrückten Drang, zu dem Hund zu gehen. Ihn hereinzulassen. Er wirkte weder verletzt noch hungrig. Vielmehr sah er muskulös aus, sein Fell glänzte seidig, und sein Blick war klar. Aber sie fühlte, dass er sie brauchte.
    Und das fand sie sehr sonderbar.

[home]
    13
    A rlan musste sich dazu zwingen, weiter Richtung Museum zu laufen. Er hatte nicht damit gerechnet, Macy heute Abend zu sehen. Hatte nicht damit gerechnet, dass sie auf ihn wartete.
    Hatte sie wirklich auf ihn gewartet?
    Er war einfach so dahingetrottet und hatte sich mit dem beschäftigt, was einen Labrador eben so umtrieb. Als er am Lighthouse vorbeikam, hatte er zur Nummer  22 aufgesehen. Aus keinem bestimmten Grund.
    Und dort stand sie am Fenster.
Wartete auf ihn.
    Natürlich war das ein lächerlicher Gedanke. Sie wusste ja nicht, dass er es war. Alles, was sie sah, war ein großer schwarzer Hund, der aus seinem Garten ausgebüchst war. Ebenso wenig, wie sie wusste, dass er sich in einen Fuchs verwandeln konnte, wusste sie, dass er sich in einen Labrador gemorpht hatte. Es war purer Zufall, dass sie am offenen Fenster stand, als er gerade vorbeikam, um zu einer Versammlung zu gehen, auf der er für oder gegen die Liquidierung eines Serienmörders oder eines Kinderschänders stimmen sollte.
    Ein paar Straßen weiter bog Arlan vom Bürgersteig in eine dunkle Gasse ab und wäre beinahe in zwei lange Frauenbeine gerannt.
    »Hey!«
    Arlan bellte und lief neben ihr weiter.
    »Was machst du denn hier?« Fia sah auf ihn hinunter. »Hübsches Halsband.«
    Arlan nahm wieder Menschengestalt an. »Was
ich
hier mache?« Er kratzte sich hinter dem Ohr. »Was machst
du
denn hier? Es ist mitten in der Nacht. Solltest du nicht in Philly sein? Dein Schatz wird dich noch irgendwann erwischen, und dann wirst du ihm so einiges erklären müssen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Versammlung des Hohen Rats. Da sollte man sich blicken lassen, wenn man nicht gerade tot ist.«
    »Keine Chance«, witzelte er.
    »Eben.« Sie hatten den Hintereingang des Museums erreicht. Sie gab einen Nummerncode in die Tastatur an der Tür ein, und diese öffnete sich. »Peigi hat dich also dazu überredet, Johnny Hill zu vertreten?«
    »Genötigt trifft es eher.«
    »Wenn dich das tröstet: Ich finde, der Rat hat recht. Du gehörst hierher.« Sie deutete auf eine geschlossene Tür im Innern des Hauses und nahm einen

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