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Evolution der Leere: Roman

Evolution der Leere: Roman

Titel: Evolution der Leere: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Team schienen, dem Sperrfeuer von Nachforschungen nach zu urteilen, das sie auf das Stadtnetz abschossen, von Larils magischem Verschwinden nicht minder überrascht. Beunruhigender als ihre Reaktion war für Digby allerdings die Tatsache, dass kein einziges Sicherheitsnetzwerk auf Oaktier die T-Sphäre auch nur registriert hatte.
    Und um das zu bewerkstelligen, bedurfte es eines Leistungsfähigkeitslevels, das weit über das eines Teams von Fraktionsagenten hinausging.
    Er rief Paula an. »Wir haben ein Problem.«
    »Eine T-Sphäre?«, wiederholte sie, nachdem er seine Ausführungen beendet hatte. »Das ist ungewöhnlich. Es gibt auf Oaktier kein bekanntes Projekt, das eine T-Sphäre benutzt, ergo muss es geheim sein. Und angesichts des Umstands, dass sie von keinem behördlichen Sensor erfasst werden konnte, würde ich sagen, dass sie außerdem in irgendetwas eingebettet war. Interessant.«
    »Die Sensoren der Columbia505 haben einen Durchmesser von dreiundzwanzig Kilometern ermittelt.«
    »Wo befindet sich das exakte Zentrum?«
    »Ein gutes Stück vor dir.« Visuelle Sensorbilder von Darklake City flackerten in Digbys Exosicht auf. Sie fokussierten sich auf den Olika District, eines der ursprünglichen Nobelviertel der Stadt, die sich ans Seeufer schmiegten. Die großen Häuser lagen inmitten exklusiver Gartenanlagen, das Durcheinander der Baustile zeugte von all den Jahrhunderten, in denen neue Gebäude hinzugekommen oder ältere umgebaut worden waren. Quer durch den Bezirk verlief parallel zum Ufer eine lange Straße. Die Bildmitte dehnte sich aus und zoomte an einen lavendelfarbenen Drycoral-Bungalow heran. Ein rundes Gebäude, das sich um einen bescheidenen Swimmingpool schlang. Wahrscheinlich das kleinste Haus im ganzen Distrikt.
    »Oh mein Gott«, stieß Paula hervor.
    »Das ist das Zentrum«, sagte Digby. »1800 Briggins. Der Besitz ist auf einen Paul Cramley eingetragen. Er lebt dort jetzt seit ... oh. Das kann nicht stimmen.«
    »Doch, tut es«, versicherte ihm Paula.
    »Glaubst du, der T-Sphären-Generator befindet sich unter dem Haus? Ich kann einen Untergrundscan durchführen.«
    »Spar dir die Mühe.«
    »Aber ...«
    »Laril ist absolut sicher. Dummerweise kann Araminta ihn im Notfall jetzt nicht mehr anrufen, jedenfalls nicht, ohne den Preis dafür an Pauls Verbündete zu zahlen.«
    »Du kennst diesen Cramley?«, fragte Digby. »Mein U-Shadow kann nirgends etwas über ihn finden.«
    »Natürlich nicht. Paul war seinerzeit ziemlich beschäftigt damit, sich aus allen offiziellen Datenbänken zu löschen, bevor Nigel und Ozzie ihr erstes Wurmloch zum Mars geöffnet haben.«
    »Ach ja?«
    »Setz einfach die Observierung von Valean fort.«
    »Wär's das?«
    »Für den Moment. Ich werd' versuchen, mit Paul zu reden.«
    Digby hütete sich, weitere Fragen zu stellen.
    Laril war sich bewusst, dass sich das Licht und die Atmosphäre irgendwie verändert hatten. Er stand nicht mehr im Sonnenlicht des Stadions, und die Luft, die er einatmete, war perfekt klimatisiert. Außerdem war es still. Er riskierte es, die Augen zu öffnen.
    Von allen erdenklichen Schicksalen war er am allerwenigsten auf das total gewöhnliche, wenn auch ein bisschen altmodische Wohnzimmer gefasst, in dem er sich befand. Da die ballförmigen Illuminationskörper ausgeschaltet waren, war es düster in dem Raum. Die einzige Beleuchtung rührte von dem durch graue Gardinen einsickernden Sonnenlicht her, die vor hohe, gewölbte Fenster gezogen worden waren. Auf der anderen Seite des Glases konnte er nur einen Innenhof mit einem runden Swimmingpool erkennen. Der Fußboden bestand aus dunklen Holzbohlen, deren Maserung fast gänzlich dem Alter und mehrfachem Abschleifen zum Opfer gefallen war. Die Wände waren aus rohem Drycoral und bedeckt von Regalen.
    Ein paar schicke, silberne Kugelsessel schwebten einige Zentimeter über den Dielen. In einem davon saß ein Mann. Die Oberfläche des Sessels floss um ihn herum, als ob sie aus besonders geschmeidigem Quecksilber wäre. Die jugendlichen Züge des Mannes verliehen ihm ein attraktives Gesicht, betont noch durch sein volles, dunkles Haar, das er länger trug, als es derzeit modern war.
    Sein Instinkt sagte Laril, dass der Mann alt war, sehr alt. Das war keiner, den er verscheißern konnte wie seine ehemaligen Geschäftspartner und Geliebten. Er wagte nicht einmal, seinen Feldfunktionsscan zu benutzen. Wer wusste, wie der Typ darauf reagierte.
    »Ah.« Laril räusperte sich, während sich sein Puls

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