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Faith (German Edition)

Faith (German Edition)

Titel: Faith (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Tintelnot
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Sie können unsere Ernte gänzlich vernichten. Der Schleim von diesen Tieren ist nicht gesund.“
    Stunden später, tief in der Nacht, als der Orkan sich gelegt hatte, orteten sich die Zwiesel, um Magalies Hilfe zu erbitten.
    Auch Robert und Jamal brachen mit ihrem Führer zu den Grotten auf.
    Der Sturm hatte den Himmel leergefegt. Ein bleicher Mond beleuchtete die gespenstische Umgebung.
    Gruppen von heimatlos gewordenen Trollen saßen am Wegrand. Zwischen umgestürzten Bäumen, deren abgebrochene Zweige klagenden Gerippen gleich in den Himmel zeigten, suchten sie ihre zerstörten heimatlichen Wälder vergebens.
    Derwische, Kobolde und Gnome randalierten.
    Sie hatten alles verloren und ließen ihre Trauer und Unzufriedenheit an allem, was sich bewegte, aus.
    Robert dachte an Florus. Der Artisan hatte ihm von den Feldern mit süchtig machenden Pflanzen, den Feensternen, erzählt, davon, dass viele der Wesen in Leathans Fürstentum davon abhängig waren.
    Vielleicht suchten sie jetzt auch nach den Träumen, die ihnen die Feensterne mit ihrem betörenden Duft beschert hatten. Denn auch diese Felder dürften zum größten Teil untergegangen sein.
    Und nun zogen die Bewohner der dunklen Welt, ohne ihre Drogen aggressiv geworden, haltlos durch die Gegend.
    Für Robert und Jamal allein wäre es viel zu gefährlich gewesen, in der Nacht zu reiten.
    Ihr Führer kannte die Schleichwege und lenkte sie sicher durch das unruhige Gebiet.
    „Seid leise“, schärfte er ihnen ein, als sie wieder dicht an einer Horde von Trollen vorbeikamen.
    Der Schrei, mit dem Jamal die Horde dann doch auf sich aufmerksam machte, war markerschütternd. Sein Echo durchlief den Canyon, rollte durch die Schluchten, wiederholte sich mehrfach und verebbte, als sich die Trolle auf ihn stürzten.
    Jamal wurde von seinem Pferd gezerrt, fiel auf die Erde und überschlug sich, sodass er ein Stück weiter unten an einem Abhang landete.
    Dieser Umstand rettete ihm das Leben.
    Die Trolle sahen schlecht und verloren Jamal aus den Augen. Sie trauten sich nicht, ihn an dem, ganz ins Dunkel getauchten, Abhang zu suchen.
    Aber sein Reittier konnte nichts retten.
    Sie rissen dem schreienden, um sich schlagenden Tier das Fleisch aus dem Leib.
    Die Trolle schlugen ihre kräftigen gelben Zähne in das noch zuckende Tier, bis das Blut mit den Eingeweiden aus tiefen Wunden quoll.
    Robert sah mit Entsetzen den bluttriefenden Trollen bei ihrer grauenvollen Mahlzeit zu. Diese sonst eher trägen Wesen befanden sich in einem unstillbaren Blutrausch, dessen Widerwärtigkeit nicht zu überbieten war.
    Er setzte sich gerade in Bewegung, als eine kräftige Hand ihn zurückhielt.
    „Bleib hier, ich werde Jamal holen.“
    Damit drückte der Zwiesel ihm die Zügel seines Pferdes in die Hand und war blitzschnell verschwunden, um ebenso schnell mit Jamal wieder aufzutauchen.
    Er hob den besinnungslosen Jungen vor sich aufs Pferd und hetzte mit ihm fort von der grausigen Szene. Robert setzte blind hinterher, überließ seinem Pferd die Zügel und betete darum, nicht zu stürzen. Später hielten sie an, um sich und ihren Tieren etwas Ruhe zu gönnen.
    Niemand hatte sie verfolgt. Die Trolle waren in ihrer schrecklichen Gier blind gewesen für alles, was um sie herum vorging.
    Jamal glitt vom Pferd und ließ sich auf die Erde fallen. Er war immer noch blass, aber nicht mehr ganz so apathisch.
    „Es tut mir leid“, flüsterte er.
    Die beiden Männer ließen ihm Zeit.
    „Da war ein Slicker, er sprang an mir hoch, und …“
    Der Zwiesel hörte ernsthaft zu, als Robert ihm erzählte, wie Adam fast ums Leben gekommen wäre.
    „Jamal hat gesehen, wie das Fleisch der Wunde aufbrach und sich selber verzehrte. Er musste glauben, dass sein Freund am Biss des Slickers gestorben war.“
    „Es tut mir leid“, wiederholte Jamal. Er hatte den Kopf in den Händen vergraben und nickte zu jedem Wort, das Robert sagte.
    Die Dunkelheit war jetzt vollkommen. Der Mond war untergegangen.
    In dieser Nacht ritt Annabelle mit ihren weißen Reitern an Robert, Jamal und ihrem Führer vorbei. Ihre weiße Armee hörte weder das leise Schnauben von Roberts Pferd noch Jamals unterdrücktes Schluchzen.
    Annabelle befand sich in einem Zustand wütender Hysterie, die sie antrieb und es ihr unmöglich machte, aufzuhören mit ihrer Suche. Sie musste weitermachen.
    Robert zu finden war das Ziel und wenn sie dabei sich, ihre Elfen und die Pferde an den Rand der Erschöpfung bringen würde.
    In dieser Nacht geriet sie

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