Falaysia Bd 2 - Trachonien
Krieger sind aber gut ausgebildet und gefährlich.“
„Ich dachte, wir wollen das Schloss nicht mehr einnehmen.“
„Es soll aber weiterhin danach aussehen.“
Jenna runzelte die Stirn. Um was zur Hölle ging es hier? Zogen sie in einen Krieg gegen Alentara? War das der geniale Plan, den Marek entwickelt hatte, um an den Stein heranzukommen? Ein direkter Angriff? Oh… vielleicht als Ablenkungsmanöver. Wenn alle vor den Toren des Schlosses kämpften, würde wahrscheinlich niemand darauf achten, was innerhalb der Schlossmauern vor sich ging. So dumm war das gar nicht.
„Ich werde sehen, wen ich noch alles zur rechten Zeit herholen kann“, sagte der andere Mann. „Ich kann aber keine Wunder versprechen. Sie waren schon alle auf dem Rückweg, als die Meldung kam, dass wir doch angreifen.“
„Ja, ich weiß“, lenkte Marek ein. „Ich will aber nicht, dass du wieder losreitest. Das macht Siaran. Du musst dich um mein anderes Problem kümmern.“
Stille folgte diesen Worten und Jenna hatte das ungute Gefühl, dass man nun sie ansah. War sie etwa das andere Problem? Mareks folgende Worte bestätigten leider diese Vermutung.
„Sie sollte noch ein wenig hier bleiben und ausruhen und ich brauche dringend Abstand.“
Wieso betonte er das so merkwürdig? Und was meinte er damit? Jennas Herz begann wieder schneller zu schlagen.
„Ich muss mir über ein paar Dinge klar werden, von denen mich niemand ablenken sollte – schon gar nicht sie!“
„Ist das…?“ fing der andere Mann an, wurde jedoch sofort von einem strengen „Ja!“ aus Mareks Richtung abgewürgt.
„Oh. Ich verstehe.“
„Nein, das denke ich nicht. Das tut aber auch nichts zur Sache. Wichtige ist nur, dass ich glaube, dass du ganz gut mit ihr umzugehen weißt, Kaamo.“
Wie bitte?! Das konnte nicht sein Ernst sein!
„Und was soll ich tun?“
„Warten, bis sie wieder bei Kräften ist, und sie dann ins Lager bei Tichuan bringen.“
Nein ! Nein, nein, nein, nein! So etwas konnte er nicht mit ihr machen! Er würde sie nicht in die Hände eines seiner Männer geben und verschwinden!
Jenna richtete sich ruckartig auf und drehte sich um, stieß dann aber einen entsetzten Laut aus, weil ihr schlagartig bewusst wurde, dass sie unter der Decke vollkommen nackt war und diese mit ihrer ruckartigen Bewegung bis zu ihren Hüften hinuntergerutscht war. Hastig griff sie wieder danach und zog sich die Decke bis zum Hals hoch, sah voller Scham hinauf in die Gesichter der Männer, die da direkt vor ihr standen, während ihr das Blut ins Gesicht schoss und der ganze Raum begann, sich um sie zu drehen. Ihr wurde schlecht. Sich so schnell aufzurichten, war keine gute Idee gewesen. Ihre Blamage war perfekt, wenn sie sich jetzt auch noch zu Füßen der Krieger übergab. Sie biss die Zähne zusammen und versuchte dennoch, die Männer vor sich anzusehen, versuchte angestrengt, den Schleier vor ihren Augen wegzublinzeln, der ihre Sicht trübte.
„Du bist wach?“ hörte sie Marek verblüfft fragen.
Sie konnte sich gerade noch so davon abhalten, zu nicken und damit ihren Schwindel noch zu verstärken. Stattdessen presste sie ein leises „Ja“ heraus. Ihr Blick flog zu dem Mann, der neben ihm stand. Ein bärtiger Riese… Himmel! War das nicht der Kerl, der sie damals im Wald zusammen mit diesem anderen unangenehmen Gesellen gefangen hatte – damals als der Schrecken begonnen hatte? Ein Zittern lief durch ihren Körper und sie sah wieder Marek an.
„Ich… ich komme mit dir“, krächzte sie. „Lass mich nicht hier!“
Seine Brauen wanderten aufeinander zu und seine Augen wurden etwas schmaler. „Hast du uns belauscht?“
Sie deutete ein Kopfschütteln an, warf dem anderen Mann einen weiteren ängstlichen Blick zu. „Ich hab nur ein paar Worte aufgeschnappt, als ich wach geworden bin“, log sie.
„So, so“, meinte er. Ihm war anzusehen, dass er ihr nicht glaubte. Er musterte sie kurz. „Du siehst schlecht aus. Du wirst hier bleiben und dich erst einmal erholen.“
„Nein, mir… mir geht es gut!“ stammelte sie sofort und sah sich hektisch nach ihren Kleidern um. „Ich zieh mir nur etwas an und dann können wir gleich los.“
„Keine Diskussion!“ forderte er streng. „Ich kann dich auch hier festketten, wenn es nicht anders geht.“
Jenna schüttelte den Kopf, konnte nichts dagegen tun, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. Natürlich hatte er Recht. Sie fühlte sich geschwächt und krank. Aber sie wollte nicht schon wieder ihre
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