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Falken: Roman (German Edition)

Falken: Roman (German Edition)

Titel: Falken: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Mantel
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sind umgekommen, nachdem der Pfad unter ihnen weggebrochen ist. England braucht bessere Straßen und Brücken, die nicht einstürzen. Er bereitet eine Gesetzesvorlage für das Parlament vor, um Männern ohne Arbeit eine Beschäftigung zu geben, sie in Lohn und Brot zu setzen. Sie sollen die Straßen reparieren, sollen Häfen und Wälle gegen den Kaiser und alle anderen Opportunisten bauen. Wir könnten sie bezahlen, hat er errechnet, wenn wir die Reichen mit einer Einkommensteuer belegten. Wir könnten ihnen Unterkunft bieten, Ärzte, wenn sie welche brauchen. Sie hätten ein Auskommen. Wir alle würden von den Früchten ihrer Arbeit profitieren, was sie im Übrigen davon abhielte, Zuhälter, Taschendiebe oder Straßenräuber zu werden: Das alles tun Männer, die keine andere Möglichkeit sehen, um sich Nahrung zu beschaffen. Was, wenn ihre Väter vor ihnen schon Zuhälter, Taschendiebe und Straßenräuber waren? Das besagt nichts: Sieh dir nur ihn an. Ist er wie Walter Cromwell? In einer Generation kann sich alles ändern.
    Was die Mönche betrifft, glaubt er wie Martin Luther, dass das Klosterleben nicht notwendig ist, nicht sinnvoll, von Christus nicht vorgeschrieben. An Klöstern ist nichts Unvergängliches. Sie sind nicht Teil von Gottes natürlicher Ordnung. Sie steigen auf und gehen nieder, wie alle anderen Institutionen, und manchmal stürzen die Gebäude ein oder werden durch nachlässige Instandhaltung zerstört. Über die Jahre sind zahlreiche von ihnen verschwunden, wurden verlegt oder von einem anderen Kloster geschluckt. Die Zahl der Mönche unterliegt einem natürlichen Schwund, heute lebt der gute Christ draußen in der Welt. Nimm nur Battle Abbey. Zweihundert Mönche lebten zur Blütezeit der Abtei und heute, was?, höchstens vierzig. Vierzig fette Kerle, die auf einem Vermögen hocken. So ist es überall im Königreich. Das sind Mittel, die befreit und besseren Zwecken zugeführt werden könnten. Warum soll Geld in Truhen lagern, wenn es unter den Untertanen des Königs in Umlauf gebracht werden könnte?
    Seine Beauftragten ziehen los und liefern Listen mit Skandalen. Sie schicken mönchische Manuskripte, Geschichten von Geistern und Flüchen, die dazu dienen, die einfachen Menschen in Angst zu halten. Die Mönche haben Reliquien, die es regnen oder trocken werden lassen, die das Wachstum von Unkraut verhindern und das Vieh von Krankheiten heilen. Sie lassen sich für die Benutzung bezahlen und leihen sie nicht kostenlos an die Menschen aus: alte Knochen und Holzsplitter, verbogene Nägel von der Kreuzigung Christi. Er berichtet dem König und der Königin, was seine Männer in Wiltshire, in Maiden Bradley, gefunden haben. »Die Mönche dort besitzen einen Teil vom Mantel Gottes und ein paar Fleischfetzen vom letzten Abendmahl. Sie haben Zweige, die am Weihnachtstag zu blühen beginnen.«
    »Letzteres ist möglich«, sagt Henry ehrfurchtsvoll. »Denken Sie an den Glastonbury Thorn.«
    »Der Prior hat sechs Kinder und hält seine Söhne als männliche Bedienstete. Zu seiner Verteidigung sagt er, dass er sich nie mit verheirateten Frauen eingelassen hat, nur mit Jungfrauen. Und wenn er ihrer müde war oder sie ein Kind erwarteten, hat er einen Ehemann für sie gefunden. Er behauptet, eine Bewilligung mit päpstlichem Siegel zu besitzen, die es ihm erlaubt, sich eine Hure zu halten.«
    Anne kichert: »Und konnte er sie vorweisen?«
    Henry ist schockiert. »Weg mit ihm. Solche Männer sind eine Schande für ihren Stand.«
    Diese tonsurierten Narren sind ganz allgemein schlimmer als andere Männer, weiß Henry das nicht? Es gibt einige gute Mönche, aber nach ein paar Jahren Klosterleben neigen sie zur Flucht. Sie laufen davon und werden zu Handelnden in der Welt. In den alten Zeiten gingen unsere Vorväter mit ihren Messern und Sensen auf die Mönche und deren Diener los, mit einer Wut, die sie auch einer Belagerungsarmee entgegengebracht hätten. Sie rissen ihre Mauern ein und drohten damit, sie auszuräuchern. Was sie wollten, waren die Miet- und Pachtregister, die Zeugnisse ihrer Knechtschaft. Und sie zerrissen, was sie in die Finger bekamen, verbrannten es und sagten, was wir wollen, ist ein bisschen Freiheit: ein bisschen Freiheit und wie Engländer angesehen werden nach Jahrhunderten, in denen wir wie Tiere behandelt worden sind.
    Düsterere Berichte kommen herein. Er, Cromwell, sagt seinen Besuchern, sagt ihnen nur das und sagt es laut: Für jeden Mönch ein Bett; in jedes Bett ein Mönch. Ist

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