Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer der Nacht

Feuer der Nacht

Titel: Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
wahrhaftig nicht. Jaclyn trat einen Schritt beiseite. Wenn er sie anrührte, würde sie ihn plattmachen, aber ja doch. Sie hatte in den letzten zwei Tagen schon mehr ertragen, als ihr eigentlich möglich war, und wenn er ihr jetzt den Rest gab, dann würde sie nicht lange fackeln und sich revanchieren – diesmal mit Sicherheit.
    Na, das würde sich gut machen, solange sie des Mordes an Carrie Edwards verdächtigt wurde. Doch manches war den Preis wert, den es zu bezahlen galt.
    »Ich würde dich gern nach Hause fahren, Süße.«
    Sie bedachte den Typen mit der Vokuhila-Frisur mit einem raschen, entschiedenen »kein Interesse« und wandte sich ab.
    Ihre Arbeit war getan, Gott sei Dank. Wenn sie es, ohne belästigt zu werden, bis zu ihrem Auto schaffte, musste sie noch die Bulldog-Hochzeit über die Bühne bringen – mit dem Ringträger, der dank Erics Intervention nun einen Football-Helm tragen würde; aber Diedra würde ihr ja helfen. Der morgige Tag würde sehr lang werden, und deshalb sollte sie jetzt nach Hause fahren, sich ins Bett legen und sich die Decke über den Kopf ziehen. Gerade als sie sich von der Frau, die sie engagiert hatte, verabschieden wollte, ging die Tür des Restaurants auf. Die Brautmutter fauchte mit ihrer kratzigen Raucherstimme: »Das ist eine Privatparty. Kannst du nicht lesen, da steht ›geschlossen‹ auf dem Schild, Schwachkopf.«
    Alle drehten sich um, und Jaclyn riss entsetzt die Augen auf, als sie den groß gewachsenen, muskulösen Mann erkannte, der seinen durchdringenden Blick durch die Kneipe schweifen ließ. Eric bedachte die Brautmutter mit einem eisigen Blick und zückte seinen Dienstausweis: »Detective Schwachkopf, wenn’s recht ist.«
    Plötzlich wurde es ganz still. Zum ersten Mal an diesem Abend hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Dann sagte die Brautmutter resigniert: »Das mit dem Schwachkopf tut mir leid. Kommen Sie doch herein.« »Wenn es sein muss« blieb unausgesprochen.
    Einige der Gäste wirkten wirklich alarmiert, und Jaclyn fragte sich, wie viele wohl meinten, der Bulle sei ihretwegen da. An so ziemlich jedem anderen Abend hätten sich ihre Befürchtungen ja bestätigt, doch heute waren sie sicher. Detective Wilder war wegen Jaclyn gekommen.
    Sie stolzierte auf ihn zu, erhobenen Hauptes und mit blitzenden Augen. Es war das zweite Mal, dass er sie bei der Arbeit störte. Einmal war schon zu viel gewesen, zweimal absolut ärgerlich.
    »Ich habe noch einige weitere Fragen«, sagte er, als sie auf ihn zukam. Hinter ihr wurde die Feier wieder aufgenommen, wobei die Gäste allerdings etwas gedämpfter waren als zuvor und sich zig Augenpaare auf den Neuankömmling richteten. Was auf Gegenseitigkeit beruhte. Eric schaute nämlich nicht sie an, sondern hatte seinen Blick auf den Saal hinter ihr gerichtet.
    »Kann das nicht warten?«, fragte sie leise mit angespannter Stimme, sodass nur er es hören konnte.
    »Nein, ich muss heute Abend mit Ihnen reden.« Er ließ seinen Blick durch den Saal schweifen, lächelte süffisant und meinte: »Hübsche Arbeit übrigens. Die Weihnachtsbeleuchtung gefällt mir besonders gut – peppt alles so richtig auf.«
    »Leck mich.«
    Sein Blick richtete sich auf ihr Gesicht, nahm sie ins Visier. »Immer gern, meine Süße«, erwiderte er. »Über-
all.«
    Sie wurde aschfahl und wich einen Schritt zurück. Nein. Nachdem er sich ihr komplett entzogen hatte, als sie seiner Versicherung bedurft hätte, dass er sie für unschuldig hielt, würde er sich nicht einfach so wieder ins Spiel bringen und von ihr erwarten, dass sie darauf auch noch einging. »So reden Sie nicht mit mir, damit das klar ist«, erwiderte sie frostig. »Jetzt nicht. Nie mehr.« Obwohl sie die Sache natürlich ins Rollen gebracht hatte mit ihrem »Leck mich« – und somit musste sie sich wieder einmal bei ihm entschuldigen. Es schien sich zu einer Gewohnheit auszuwachsen, dass sie verbal auf ihn losging, sobald sie ihn sah; jedenfalls musste sie sich entschuldigen – oder besser gleich eine Blanko-Entschuldigung schreiben und sie mehrfach ausdrucken, um ihm jedes Mal, wenn ihr das Mundwerk durchging, eine davon zu geben.
    Bevor ihr die Worte noch über die Lippen kamen, wanderte sein Blick zu ihrem Mund. »Ja«, sagte er, »wirklich.«
    Ihr fiel darauf keine Antwort ein, und so öffneten sich ihre Lippen, doch es kam kein Ton heraus. Bevor sie sich fassen konnte, ließ er erneut ein süffisantes Grinsen sehen und nickte in Richtung Geistlichem. »Wieso

Weitere Kostenlose Bücher