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Feuer der Nacht

Feuer der Nacht

Titel: Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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tiefsten Inneren sicher waren, dass ich Carrie nicht getötet hatte, dann wäre Ihnen klar gewesen, dass die Blutuntersuchung negativ ausgehen würde. Ich verstehe, dass Sie sich an Ihre Vorschriften halten müssen. Ich selbst halte mich auch stets an die Vorschriften. Aber wissen Sie was? Ein verdammtes Scheißtelefonat hätte an der Beweislage absolut nichts geändert und hätte für mich einen großen Unterschied bedeutet. Sie haben dieses Telefonat nicht geführt.«
    »Dann wollen Sie also weiterhin die Kleinkarierte geben und etwas vielleicht Positives verspielen, bloß weil ich getan habe, was in meinem Job erforderlich ist?«
    »Was Sie getan haben«, betonte sie stinksauer, weil er wieder ihr die ganze Schuld zuschob. »Wenn ich hier kleinkariert bin, dann gilt das für Sie andersherum ja wohl auch. Jedenfalls haben Sie mir nicht vertraut, und jetzt vertraue ich Ihnen nicht mehr. Wir sind längst darüber hinaus, wieder dort anzufangen, wo wir aufgehört hatten, also halten Sie Ihre Hände und Ihren Mund im Zaum. Und was mich angeht: Meinetwegen brauchen wir uns bestimmt nie mehr wiederzusehen.«
    »Nun, in dem Punkt liegen Sie falsch«, sagte er grimmig. »Für den Fall, dass Sie es vergessen haben sollten: Jemand hat gestern Nacht versucht, Sie zu töten. Peach hatte recht: Es wäre wirklich ein zu großer Zufall anzunehmen, dass die Sache nichts mit dem Mordfall Edwards zu tun hat. Der Mann, den Sie gesehen haben, hat vermutlich Ms. Edwards getötet, und er weiß, dass Sie ihn gesehen haben. Aber er hat ein stichhaltiges Alibi, und wie es momentan aussieht, kann ich keinen Durchsuchungsbefehl erwirken, außer Sie sind in der Lage, ihn zu identifizieren – das würde natürlich alles verändern.«
    »Aber ich kann ihn nicht identifizieren«, erwiderte sie verzweifelt. »Ich habe nicht aufgepasst; ich könnte ihn nie und nimmer wiedererkennen. Das weiß er allerdings nicht.«
    »Nein. Offensichtlich nimmt er an, dass Sie ihn sehr wohl identifizieren können. Vermutlich hat er eine Weile gebraucht, um herauszufinden, wer Sie sind, aber diese Information lässt sich mithilfe von ein paar öffentlichen Verzeichnissen ja herauskriegen. Jetzt müssen wir herausfinden, wie er wissen konnte, wo Sie heute Abend waren.«
    Was er sagte, ergab für Jaclyn dann doch Sinn, und sie starrte ihn an. »Sie sagten, er habe ein Alibi. Dann wissen Sie also, wer er ist?«
    »Ich habe einen guten Tipp. Was ich nicht habe, ist ein Beweis.«
    »Wer?«
    »Ich darf derartige Informationen nicht herausgeben«, erklärte er mit nachlassender Geduld. »An dem Fall wird schließlich noch gearbeitet.«
    »Jemand, der meint, dass ich ihn identifizieren kann, hat soeben versucht, mich umzubringen. Glauben Sie nicht, dass es sicherer für mich wäre, wenn ich wüsste, um wen es geht? Wissen Sie … nur für den Fall, dass ich ihm noch einmal über den Weg laufe? Dann könnte ich Sie sogar anrufen und sagen, he, da ist er, kommen Sie ihn schnappen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich kann Ihnen nicht sagen, wen ich für den potentiellen Täter halte, weil ich Sie nicht beeinflussen darf. Wenn ich Ihnen Fotos vorlege und Sie auf ihn deuten, dann muss gewährleistet sein, dass Sie sich sicher sind, ihn beim Empfangssaal gesehen zu haben, und nicht, weil ich etwas habe durchsickern lassen.«
    Juristisch gesehen ergab das Sinn. Praktisch packte sie jedoch die Wut: »Sie riskieren also mein Leben, um Ihren Fall vorschriftsmäßig durchzuziehen?«
    »Nein. Ich weiß, wer der Mann ist, deshalb klebe ich ja schier an Ihnen, damit er Ihnen nichts tun kann.« Er bedachte sie mit einem grimmigen Lächeln. »Und weil er weiß, wer Sie sind, wird er herauskriegen, wo Sie wohnen, wenn es ihm nicht schon längst bekannt ist. Ob es Ihnen nun passt oder nicht, meine Liebe: Momentan werden Sie mich bestimmt nicht los.«
    Praktisch gesehen bedeutete dies, dass sie nicht allein bei sich zu Hause schlafen konnte, dass diese höllische Nacht noch kein Ende hatte. Eric ging nach drinnen, durchsuchte sorgsam das Haus, bevor er sie hereinließ, und selbst das nur, damit sie rasch ihren Koffer packen konnte. Sie stritt nicht herum, denn so dumm, wegen ihrer Schlafstätte ihr Leben zu riskieren, war sie nun sicherlich nicht. Gleichzeitig wollte sie sich jedoch mit Händen und Füßen wehren, falls er vorhatte, sie mit zu sich nach Hause zu nehmen: nie und nimmer.
    Offensichtlich hatte er dies ja geahnt, denn er unterbreitete ihr diesen Vorschlag nicht. Stattdessen fuhr

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