Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Finsteres Verlangen

Finsteres Verlangen

Titel: Finsteres Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
Ausmaß seiner Kräfte angeht, ist Asher ein Meistervampir, aber er kann zum Beispiel kein Tier an sich binden. Er kann mit seiner Stimme manipulieren wie Jean-Claude, aber das ist eigentlich ein minderes Talent. Ich finde das verwirrend: Ich spüre genau, dass er ein Meistervampir ist, aber wo liegt seine Macht?« Mich schauderte. »Ich habe sie gespürt.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Jason, das Kinn auf meinem Scheitel.
    »Seine Macht liegt in der Verführung, im Sex, in der Intimität. Er kann nicht wie Jean-Claude Leute zum Sex manipulieren, aber wenn die Annäherungsphase erst mal vorbei ist, bringt er einem solche … Genüsse, dass manche Leute dafür morden oder ihr Vermögen hergeben würden. Und das hat Belle Morte sicher gehörig ausgenutzt.«
    »Er ist also ein fantastischer Liebhaber«, sagte Jason.
    »Nein, du bist ein fantastischer Liebhaber, und Micah ebenfalls. Bei Jean-Claude bin ich mir nicht hundertprozentig sicher, weil ich nicht mehr unterscheiden kann, wo das Talent aufhört und die Vampirkräfte anfangen. Mit Asher hatte ich keinen Geschlechtsverkehr. Er hat nur mein Blut gesaugt.«
    Jason zog den Kopf zurück und sah mich skeptisch an. »Entschuldige, aber ein Wolf weiß diese Dinge. Ich habe nicht nur Jean-Claude gerochen, als ich ins Zimmer gekommen bin.«
    Wieder wurde ich rot. »Ich habe nicht behauptet, dass Asher keinen Spaß hatte, ich habe nur gesagt, dass wir keinen Geschlechtsverkehr hatten.«
    »Und was heißt das für dich?«
    »Wenn er diese Wirkung schon allein durch seinen Biss hervorrufen kann, wie ist es dann erst bei wirklichem Sex mit ihm? Ich finde das beängstigend.«
    Jason kicherte ausgelassen. »Ich würde das gern mal erleben.«
    Ich stützte mich auf einen Ellbogen. »Soll das heißen, du würdest mit Asher bumsen?«
    Er zog die Brauen zusammen, aber das Lachen funkelte noch in seinen Augen. »Eine Zeitlang war ich ein bisschen verwirrt, was meine Präferenzen angeht. Immerhin bin ich jetzt schon über zwei Jahre lang Jean-Claudes Pomme de sang. Es ist toll, wenn er an mir saugt, Anita, wirklich. Dass mich das so anmacht, hat mich auf den Gedanken gebracht, ich könnte vielleicht schwul sein.« Er strich mir über die Schulter. »Aber ich mag Frauen. Ich würde Sex mit einem Mann nicht völlig ausschließen, es käme auf den Mann an, aber auf Frauen möchte ich auf keinen Fall verzichten. Ich mag sie.« Er zog das »mag« genießerisch in die Länge.
    Das brachte mich zum Lachen. »Und ich mag Männer.«
    »Hab ich gemerkt«, erwiderte er belustigt.
    Ich setzte mich auf. »Ich glaube, wir haben jetzt genug gekuschelt.«
    Er berührte mich am Arm und sah mich ernst an. »Willst du wirklich nicht mit Asher ins Bett gehen?«
    Ich seufzte. »Du hast eben gesagt, dass es dich anmacht, wenn Jean-Claude an dir saugt.«
    »Ja.«
    »Und Jean-Claude sagt, dass Ashers Biss orgastisch ist, buchstäblich, also noch toller als Jean-Claudes.«
    »Verstehe«, sagte er, lehnte sich in die Kopfkissen und faltete die Hände auf dem Bauch.
    Ich saß im Schneidersitz neben ihm, und verschwendete keinen Gedanken an meine Nacktheit. Die Situation war nicht erotisch, sondern nur ungezwungen. »Ich schlafe mit Jean-Claude, lasse ihn aber nicht an mir saugen.«
    »Niemals?«, fragte er.
    »Nie.«
    Er schüttelte den Kopf. »Du hast einen enorm starken Willen. Ich kenne sonst keinen, der sich dieses doppelte Vergnügen entgehen lässt, schon gar nicht so lange.«
    »Du machst auch nicht beides mit ihm«, wandte ich ein.
    Er grinste. »Es gilt als schlechter Stil, seinen Pomme de sang zu ficken, außer der ergreift die Initiative. Und wenn er das tut, dann wird ihm der Sex als Belohnung gewährt, also nur, wenn er sich ihn irgendwie verdient hat.«
    »Das klingt, als hättest du ihn deswegen gefragt.«
    »Hab ich.«
    Ich zog die Brauen hoch.
    »Ach, komm, Anita. Ich habe lange vor deiner Zeit bei ihm geschlafen.«
    »Er hat dich abgewiesen?«
    »Ja, auf sehr höfliche Art.«
    Ich runzelte verwundert die Stirn. »Hat er gesagt, warum?«
    Jason nickte. »Deinetwegen.«
    Ich konnte die Stirn gar nicht so stark runzeln, wie ich mich wunderte. »Warum meinetwegen? Du sagst doch, das war vor meiner Zeit.«
    »Als ich ihn gefragt hab, bist du gerade die ersten Male mit ihm ausgegangen. Er hatte wohl Angst, du lässt ihn fallen wie eine heiße Kartoffel, wenn du erfährst, dass er mit einem Mann bumst.«
    »Du machst mir Kopfschmerzen«, sagte ich.
    »Tut mir leid. Aber wenn du die Wahrheit nicht

Weitere Kostenlose Bücher