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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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verstehen, seinen Platz neben Bruno zu übernehmen.
    Sie lächelte zum Dank und setzte sich auf den Stuhl, dabei sah sie überall hin, nur nicht zu ihm. Rosa eilte mit einer Tasse Kaffee, den sie nach ihren ganz persönlichen und unflexiblen Kriterien bereits mit Sahne und Zucker verfeinert hatte, an den Tisch und stellte ihn vor Lily.
    »Du musst ausgiebig frühstücken, meine Liebe«, verkündete sie. »Möchtest du Omelett, Pancakes oder French Toast? Ein Spiegelei oder lieber Rührei? Mit Schinken oder mit Speck?«
    Lily schaute sie verdattert an. »Was immer gerade fertig ist. Eine Scheibe Toast würde mir auch reichen, falls es welchen gibt. Aber ich kann mich selbst darum kümmern. Du musst dir keine Mühe machen.«
    Rosa schnaubte. »Ihr Mädchen heutzutage! Woraus wollt ihr Babys machen, wenn ihr nichts esst? Aus was sollen sie gebaut sein, aus Luft?«
    Lily verschluckte sich an ihrem Kaffee.
    »Wenn du direkt so auf sie losgehst, wickle ich dir gleich eine Rolle Klebeband um den Kopf, Tante«, warnte er sie. Doch es war bereits zu spät.
    »Halt den Mund, Junge. Ich habe nicht mit dir gesprochen.« Wie eine Frau auf einer Mission hastete Rosa zurück an den Herd, um Lily aufzutischen.
    »Das tut mir leid«, raunte er. »Ich hätte dich warnen sollen. Sie hat diesen ultranervigen Enkelkindertick.«
    Lily wollte etwas erwidern, doch da kam Rosa schon zurück und servierte ihr einen Teller, der so randvoll war mit Essen, dass sie vor Staunen die Augen aufriss. Rosa hatte ein riesiges, mit Käse, Gemüse und Schinken gefülltes Omelett darauf geladen, mit einem enormen Berg Bratkartoffeln und drei Scheiben Toast daneben. Die Arme vor der Brust verschränkt wartete sie mit zusammengekniffenen Augen, ob sie es wagen würde zu protestieren.
    »Iss«, befahl sie mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
    Lily wirkte eingeschüchtert. »Du hilfst mir doch?«, fragte sie Bruno.
    »Klar.« Ihr so nah zu sein und ihr Shampoo zu riechen erweckte seinen Körper zum Leben. Er bekam Appetit.
    Vor der Küche ertönte plötzlich ein aufgeregtes Wirrwarr von Stimmen, von denen eine sein Herz höher schlagen ließ.
Kev
. Bruno schob hastig seinen Stuhl zurück. Er sprang auf, als sein Ziehbruder durch die Tür kam.
    Kevs mattgrüner Regenmantel bauschte sich hinter ihm auf. Seine aschblonden Haare, die ihm inzwischen bis auf die Schultern fielen, waren verstrubbelt. Er wirkte grimmig und so erschöpft, wie man es nach einem Flug aus Neuseeland erwarten würde, trotzdem erschien er gesünder, als Bruno ihn je zuvor gesehen hatte.
    Seine monatelange Weltreise mit Edie, seiner zukünftigen Braut, hatte ihm gutgetan. Er hatte ein bisschen zugenommen und eine gesunde Gesichtsfarbe. Er ähnelte Sean, seinem eineiigen Zwilling, mehr denn je. Mit Ausnahme der Narben auf seiner einen Gesichtshälfte, vom Wangenknochen bis zum Unterkiefer.
    Edie machte die Runde, um alle zu umarmen, während Kev schnurstracks auf Bruno zuhielt, ihn mit beiden Händen vorne am Sweatshirt packte und mit einem Ruck so nah an sich heranzog, dass nur noch Zentimeter ihre Gesichter trennten.
    »Was zum Henker ist hier los?« Sein Ton brachte alle anderen Gespräche schlagartig zum Verstummen.
    »Äh … das ist eine lange Geschichte«, stammelte Bruno.
    Kev stieß ihn so heftig gegen die Wand, dass die zahlreichen Blutergüsse an Brunos Rippen schmerzhaft protestierten. »Wie ich höre, hast du eine Frau kennengelernt und schlachtest seitdem Menschen für sie ab? Straßen voller Leichen? Du machst dich zur Zielscheibe von irgendwelchen Killertrupps, wegen einer Tussi, die du kaum kennst?« Die Worte schossen aus seinem Mund wie Wasser aus einem Feuerwehrschlauch.
    Bruno war völlig überrumpelt. »Nein, das stimmt so nicht.«
    »Lass ihn los!« Lily schlug nach der großen, unnachgiebigen Faust seines Ziehbruders, die schmerzhaft auf Brunos Adamsapfel drückte.
    Kev richtete seinen erbitterten Blick auf Lily, registrierte ihre zornige Miene, ihre blitzenden Augen. »Ist das die Femme fatale?«
    »Femme fatale – dass ich nicht lache!«, fauchte sie. »Nimm die Hände vom ihm, du Idiot!«
    Kev ließ los. Bruno brachte sich außer Reichweite seines Arms und massierte seinen Kehlkopf.
    Aber Kev attackierte ihn nicht wieder. »Du hast noch nicht mal angerufen«, beschwerte er sich, etwas ruhiger nun. »Was sollte das? Wieso hast du dich nicht gemeldet?«
    Bruno schaute in die Runde. Alle warteten auf seine Rechtfertigung.
    »Ich wollte dich nicht

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