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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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willst.«
    Er grunzte missmutig. »Das werde ich. Die Gruppentherapie holen wir später nach. Jetzt ist nicht der passende Zeitpunkt für diesen emotionalen Mist.«
    Sie wischte sich die Tränen aus den Augen. »Ich vermute, das schließt auch mich mit ein?«
    »Allerdings. Werd erwachsen, Lily.«
    Es platzte aus ihr heraus, bevor sie sich bremsen konnte. »Fick dich, Ranieri.«
    Sie bereute es sofort, aber natürlich war es zu spät.
    Er hatte sich schon dem Wagen zugewandt, doch dann drehte er sich noch einmal um und fixierte sie einen Moment lang aus schmalen Augen.
    Connor drückte einmal kurz, aber nachdrücklich auf die Hupe, doch Bruno ignorierte sie. Er kam zu Lily zurück, zog sie in seine Arme, lehnte sie nach hinten und gab ihr einen Kuss wie ein in den Krieg ziehender Soldat. Das Motiv wäre eines Posters würdig gewesen.
    Lily war zu überrascht, um Widerstand zu leisten. Viel zu bald hob er den Kopf und sah ihr in die Augen. »Ich liebe dich auch.«
    Sie war sprachlos. Er schenkte ihr ein schiefes Lächeln, als erwartete er keine Antwort, dann ging er wieder auf den Geländewagen zu.
    Blinde Panik erfasste sie. Sie stürzte ihm wie von Sinnen hinterher. »Bruno!«
    Er fing sie auf und hielt sie fest. »Ja?«
    Ihre Lippen bewegten sich tonlos. Sie fand einfach keine Worte für diese Gefühle, die zu groß und zu überwältigend waren. Jede Standardphrase würde hohl und dürftig klingen. »Danke für die Übersetzung.«
    Das Leuchten in seinen Augen verursachte ihr Herzklopfen. »Also habe ich es richtig verstanden?«
    »Ja.« Sie presste das Wort an dem brennenden Knoten in ihrer Kehle vorbei. »Danke, dass du nicht einfach gegangen bist und diese Worte stehen gelassen hast als das Letzte, was ich zu dir gesagt habe. Das wäre entsetzlich gewesen.«
Solltest du niemals zurückkehren
.
    Er rieb seine Wange an ihrer. »Es hat mich Mut gekostet, weißt du?«
    »Du brauchst Mut, um mit mir zusammen zu sein.«
    Und wieder wurden sie in den Strudel eines apokalyptischen Kusses gezogen. Lilys Herz hämmerte, als wollte es ihr aus der Brust springen, und ihre Seele hungerte danach, eins mit seiner zu werden und die Welt um sie herum zu vergessen …
    Nur dass die Welt um sie herum anfing, vehement die Hupe zu betätigen und die Scheinwerfer gegen die Garagenwand aufzublenden. Diese Wichtigtuer.
    Kev stieß seine Tür auf. »He! Heb dir das für später auf, Romeo.«
    Schwer atmend schmiegte Bruno die Hände an ihre Schläfen und sah ihr tief in die Augen. Seine Wangen waren erhitzt.
    »Großer Gott«, murmelte er.
    Sie zog sein Gesicht wieder an ihres und küsste ihn hungrig. »Du passt da draußen auf dich auf, ja? Sonst bringe ich dich um.«
    Sein Grinsen blitzte auf, und er stieg ein, dann fuhr der Wagen los, noch ehe die Tür zugefallen war, um Reißaus zu nehmen vor den irrationalen Ansprüchen seiner komplizierten Freundin. Die Scheinwerfer erloschen schlagartig, als sich das Garagentor ächzend öffnete. Der Wagen rollte hindurch, und knirschend fuhr es wieder zu.
    Lily blieb allein zurück. Sie fühlte sich wie eine Idiotin und fragte sich, ob sie diesen letzten Momenten mehr Aufmerksamkeit hätte schenken sollen. Sie prägte sich jedes kostbare Detail noch tiefer in ihr Gedächtnis ein.
    Tam war an der Tür und klappte die kleine Bedientafel für das Garagentor zu. Edie, Seans Verlobte, stand neben ihr.
    »Bist du okay, Lily?«, fragte Edie sanft.
    Lily schüttelte den Kopf und presste die Hand vor den Mund. Sie hörte das Tapsen von in Pantoffeln steckenden Füßen, dann glitt Edies Arm um ihre Taille. »Du machst dir Sorgen?«
    Lily nickte.
    »Falls es dich beruhigt, Bruno ist in Begleitung der vier zähesten Kerle, die dir je begegnen werden. Mir tut jeder leid, der sich mit einem McCloud anlegt, von vieren ganz zu schweigen.«
    Lily schenkte ihr ein dankbares, wenn auch tränennasses Lächeln. Vorsichtig schob Edie Lily zur Tür. »Ich weiß, du fühlst dich nutzlos«, sagte sie. »Aber das bist du nicht. Ich wette, dass du noch eine Menge anderer gefährlicher Abenteuer zu bestehen hast, ehe diese Sache überstanden ist.«
    »He, es ist allein schon ein gefährliches Abenteuer, sich in Tante Rosas Fängen zu befinden«, bemerkte Tam, ihre Stimme rau vor Belustigung. »Mach dich auf was gefasst, Mädchen. Diese Frau wird dich in deine Einzelteile zerlegen.«
    Als sie in den Flur traten, warf Edie Tam einen amüsierten Blick zu. »Es scheint, als würdet ihr beide inzwischen besser miteinander

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