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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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als …«
    »Ist sein Auto verwanzt?«
    »Selbstverständlich. Sein Auto, sein Apartment, das Lokal, seine Firma, das ganze Programm«, versicherte Reggie. »Alles, was er sagt, wird aufgezeichnet und ausgewertet. Er hat nie einen der Worterkennungs-Bots ausgelöst, seit wir sie installiert haben. Bis vor dreißig Minuten.«
    »Du darfst diesen Apps nicht so blind vertrauen, Reggie«, belehrte King ihn. »Sie sind kein Ersatz für menschliche Intelligenz. Wobei diese Theorie in deinem Fall noch zu beweisen wäre.«
    Er wartete darauf, dass Reggie etwas entgegnete.
    Reggie hüstelte und druckste so jämmerlich herum, dass King abrupt der Geduldsfaden riss. Er wollte Bruno Ranieri nicht töten. Zumindest jetzt nicht, solange die Gefahr noch abgewendet werden konnte, dass man ihm auf die Schliche kam, wie diese hinterlistige Hexe Magda es ihm vor Jahren prophezeit hatte.
    King hasste lose Enden. Lily und Bruno könnten das Rätsel lösen, das Magda hinterlassen hatte, und diese losen Enden für ihn zusammenfügen, damit die Sache ein für allemal vom Tisch wäre.
    Trotzdem durften die zwei nicht frei herumlaufen – erst recht nicht, nachdem sie jetzt in Kontakt zueinander standen.
    »Schnapp dir die beiden, und bring sie zu mir«, befahl er. »Verletze sie nicht. Und keine weiteren Fehler.«
    »Sir, wir haben getan, was wir konnten, seit sie von der Bildfläche verschwunden ist …«
    »Wir? Was soll dieses ›wir‹? Du hattest das Sagen, Reginald. Du warst der Teamleiter. Übernimm Verantwortung. Sag ›ich‹. Denn das ist es, was du getan hättest, wären die Dinge so gelaufen, wie sie es verdammt noch mal hätten tun sollen. Habe ich recht?«
    »Aber wir … äh, aber ich …«
    »Ein einziges Mädchen«, sinnierte King. »Unbewaffnet bis auf eine Dose Pfefferspray. Trotzdem hat sie zwei meiner Agenten trotz ihres jahrelangen Trainings, ihres unerschöpflichen Budgets und ihrer grenzenlosen Ressourcen an der Nase herumgeführt – und das ganze zweiundvierzig Tage lang. Erwarte kein Schulterklopfen von mir, weil du die Sache in Ordnung bringst. Sei froh, dass du am Leben bleibst.«
    King legte auf, dann wurde er sich Zoes Gegenwart wieder bewusst. Sie guckte ihn über den Rand ihres Weinglases spekulativ an.
    »Also haben sie das Mädchen aufgespürt«, sagte sie sanft. »Endlich.«
    »Ja, endlich«, pflichtete er ihr bei. »In Portland, in Ranieris Diner. Welch unfassbare Inkompetenz. Nach Jahrzehnten intensivster Ausbildung. Ich bin schwer enttäuscht.«
    Zoes Augen begannen zu leuchten. Sie zog aus der Kritik an ihren Kollegen den Umkehrschluss, dass King mit ihr höchst zufrieden war. Er beschloss, sie in diesem Eindruck zu bestärken. Zuckerbrot und Peitsche richtig zu dosieren war ein diffiziler Balanceakt. Sein Elitekader bestand aus hoch qualifizierten Agenten, aber der Umgang mit ihnen erforderte ein geschicktes Händchen. Zoe war ein braves Mädchen gewesen. Diesmal.
    »Ich hatte sie gewarnt, dass Lily Parr nicht zu unterschätzen ist«, sagte Zoe. »Sie machte auf mich einen überaus fähigen Eindruck. Vielleicht habe ich es nicht klar genug zum Ausdruck gebracht. Es stand alles in der Akte. Ich habe nach jedem ihrer Besuche einen Bericht geschrieben.«
    »Ich hätte
dich
auf sie ansetzen sollen, nicht diese Idioten.«
    Zoe zuckte bescheiden mit den Schultern. »Reggie ist kein Idiot«, wandte sie ein. »Und ich konnte nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein.«
    »Leider. Du hast deine Aufgabe großartig erfüllt.«
    Ihr Gesicht glühte vor Stolz. King verspürte ein angenehmes, sinnliches Kribbeln. Eigentlich hatte er keine sexuelle Begegnung während dieser Einsatznachbesprechung geplant gehabt – er war ein Asket und gab seinen Trieben nur selten nach –, aber Zoe verdiente eine Belohnung. Ihr zuliebe würde er sich also hinreißen lassen.
    Er war sehr darauf bedacht, seine Agenten nicht als Sexobjekte zu betrachten. Es wäre ein Frevel gewesen, ein Instrument, in das er mehrere Millionen Dollar und Jahrzehnte seines Lebens investiert hatte, für etwas zu benutzen, das man bei jedem Callgirl für ein paar hundert Dollar kaufen konnte.
    Aber Zoes Pupillen waren geweitet, und ihr Busen bebte. Seinem kritischen diagnostischen Blick entging nicht, dass sie emotionale und physiologische Kontrollprobleme hatte. Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, sie dafür zu tadeln. Sie konnte jeder Kurtisane das Wasser reichen, und er hatte ihr Leben lang daran gearbeitet, ihr das leidenschaftliche

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