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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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hatten. Neil Kings Talent im Erfinden neuer Entspannungsdrogen und Michael Ranieris riesiger Appetit darauf hatten zu einer langjährigen und profitablen Zusammenarbeit geführt. King hatte sein Universitätsstudium mittels Michaels Firma finanziert, während dieser mit Kings Hilfe das traditionelle, auf Prostitution und Erpressung gestützte Mafiaunternehmen seiner Familie in etwas Neues verwandelt hatte. Michael fungierte inzwischen als Oberhaupt der Ranieris und handelte mit heiß begehrten, schwer erhältlichen Designerdrogen, die King exklusiv für ihn entwickelte.
    Das Netz ihrer begeisterten Kunden wurde immer größer – genau wie der Profit.
    Trotzdem hatte King immer gewusst, dass er zu Höherem berufen war als dazu, die egozentrischen Gelüste der Megareichen zu befriedigen. Sein Lebenstraum bestand nicht darin, synthetische Drogen herzustellen, die den Leuten das Gefühl vermittelten, perfekt zu sein.
    Nein, er wollte wahre Perfektion synthetisch herstellen – und in einem Menschen verwirklichen. Er wollte die normale menschliche Blaupause mit den ihr anhaftenden Makeln verbessern. Ein Mensch war ein willkürlicher Rohentwurf. Er musste sorgsam und gewissenhaft modelliert werden, natürlich immer mit Blick auf die Profitmaximierung.
    Im Laufe der Jahre hatte sich sein Projekt zu etwas ganz Außergewöhnlichem entwickelt. Zoe war ein glänzendes Beispiel. Sie schien vor Erregung im Dunkeln zu leuchten. Sein Körper bebte vor Frust, weil ihm die sexuelle Erfüllung versagt bleiben würde.
    Seine Agenten machten bei ihren Einsätzen inzwischen mehr Geld, als Michael Ranieri sich träumen lassen würde. Indem sie diskret die Menschheitsgeschichte in neue Bahnen lenkten, verdienten sie Milliarden Dollar an Honoraren. Und jeder einzelne Cent davon gehörte King.
    Aber das ging Michael Ranieri nichts an. Der Mann wusste vage über Kings privates Kreativprojekt Bescheid, war jedoch nicht klug genug, um das ganze Ausmaß seiner Arbeit zu erfassen. Wozu sollte er ihn also damit belasten?
    Zoe wollte wieder in ihr Kleid schlüpfen. Er hielt die Hand hoch. »Nein, meine Liebe. Bleib, wie du bist.«
    Das Kleid fiel zu Boden. Sie richtete sich gerade auf und streckte den Rücken, um ihre Brüste möglichst vorteilhaft zur Geltung zu bringen, als Julian die Tür aufdrückte. Er bemerkte Zoes Nacktheit und senkte verlegen den Kopf, bevor er zur Seite trat, um Michael Ranieri einzulassen.
    Michael war groß, korpulent, wie King Ende fünfzig und mit der südländischen Attraktivität gesegnet, die dem Großteil des Ranieri-Clans zu eigen war. Er wollte gerade zu einer Beschwerde ansetzen, doch da bemerkte er Zoe, und ihm blieb der Mund offen stehen, ohne dass ein Laut herausdrang. Welche Klage auch immer ihm auf den Lippen gelegen hatte, sie verflüchtigte sich aus seinem Kopf.
    Kings Mundwinkel zuckten belustigt. Michael war entsetzlich berechenbar.
    Ranieri räusperte sich. »Äh … habe ich euch bei irgendetwas unterbrochen?«
    Solch eine dumme, ärgerliche Frage. King lächelte ihn freundlich an. »Jedenfalls war es nichts, das sich nicht auf später verschieben oder bis dahin seinen Reiz verlieren würde. Was verschafft mir die Ehre deines Besuchs, Michael? Und dazu noch zu dieser ungewöhnlichen Uhrzeit?«
    »Kann ich offen vor ihr …« Er zeigte auf Zoe.
    »Ich vertraue Zoe hundertprozentig«, versicherte King. Zoes Augen strahlten vor Freude.
    Michael winkte gleichgültig ab. »Ich war auf der Feier anlässlich des achtzigsten Geburtstags meines Vaters«, begann er verdrießlich. »Ich habe es erst spät von dort weggeschafft. Sie sitzen mir schon den ganzen letzten Monat im Nacken, seit wir erfahren haben, dass Parr sich in der Klapsmühle umgebracht hat.«
    Kings Miene wurde ernst. »Das ist furchtbar traurig, nicht?«
    »Ha.« Michael schnaubte. »Die einzig denkbare Erklärung für Howard Parrs Tod und das spurlose Verschwinden seiner Tochter ist, dass er geplaudert hat. Also, war es so?«
    Von Zeit zu Zeit zeigte Michael ein kurzes Aufbegehren lästiger Intelligenz. »Ich kümmere mich darum, Michael«, versicherte King ihm.
    »Oh, verdammt«, knurrte er. »Also hat er geredet. Und diese kleine Parr? Wie war noch gleich ihr Name? Lily? Ist sie tot? Sag mir, dass sie tot ist, Neil.«
    »Ich sagte, ich kümmere mich darum.«
    Michael warf die Hände in die Luft. »Na großartig. Also spaziert sie irgendwo dort draußen frei herum und sucht Bruno Ranieri? Du erinnerst dich, dass du Bruno nicht anfassen

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