Flammen der Rache
darfst? Du weißt, was uns beiden andernfalls blühen würde?«
King seufzte. »Ich habe nicht vor, den beiden etwas anzutun«, log er.
»Dann stimmt es also? Du hast Howard liquidiert?«
King gestikulierte zu Zoe, da ihr diese Ehre gebührte. »Sie war es.«
Zoe glühte vor Stolz. Michael nestelte an seinem Kragen herum angesichts der majestätischen Nonchalance, mit der sie ihren perfekten nackten Körper zur Schau stellte.
King nahm Blickkontakt zu Zoe auf und machte eine kreiselnde Bewegung mit dem Finger. Mit einem sinnlichen Lächeln drehte sie sich auf den Fußballen einmal um die eigene Achse, dann vollführte sie eine weitere halbe Drehung und stützte sich mit den Händen an der Wand ab. Sie spreizte die Beine und drückte den Rücken durch. Oh, dieses ungezogene, verruchte, clevere Mädchen.
Mit Mühe riss Michael seinen hypnotisierten Blick von Zoes Hintern los und schüttelte sich wie ein nasser Hund. »Zurück zu Bruno. Du erinnerst dich an den …«
»… berüchtigten Brief, ja. Es ist nun schon mehr als ein Jahr seit Tony Ranieris Tod vergangen, und sie haben ihn noch immer nicht abgeschickt. Wieso bist du so nervös?«
»Weil Lily Parr auf freiem Fuß ist!«, brüllte Michael. »Und falls Howard sie eingeweiht hat und sie ihr Wissen an Bruno weitergibt, wirst du dich zum Handeln gezwungen sehen. Aber wenn du das tust, werden wir beide es ausbaden müssen, Neil! Rosa Ranieri ist eine eifersüchtige Hexe, die uns aus reiner Gehässigkeit ans Messer liefern wird!«
»Italienische Familien«, kommentierte King versonnen. »Sie sind so schillernd. Es geht doch nichts über die Liebe zwischen Cousin und Cousine.«
»Sie ist nur eine Cousine zweiten Grades«, betonte Michael nachdrücklich. »Und sind sich spinnefeind. Ich war derjenige, der Tonys Päckchen vor zwanzig Jahren geöffnet hat, du erinnerst dich, Neil? Das mit den abgetrennten Fingern?«
King bemühte sich um einen beschwichtigenden, an den Verstand appellierenden Tonfall. »Michael, bitte. Denk doch mal nach. Wird sich wirklich noch irgendjemand für den Brief interessieren, nach all den Jahren.«
»Scheiße, ja! Und ob sie sich dafür interessieren werden! Hast du das mit Sonny Franzese nicht gehört? Sie haben ihn noch mit verdammten dreiundneunzig eingesperrt! Ich will nicht, dass mein Vater ins Gefängnis wandert, Neil! Er ist achtzig Jahre alt, und es geht ihm nicht gut!«
Michaels gerötetes Gesicht ließ keinen Zweifel daran, dass er glaubte, dies alles wäre Kings alleiniges Problem. Nur war jetzt womöglich nicht der geeignete Zeitpunkt, die Sache richtigzustellen. Allerdings könnte Zoe ihm irgendwann in einer dunklen Nacht die Augen öffnen. Mit einem langen Messer.
Und in der Zwischenzeit könnte sie für eine dringend benötigte Ablenkung sorgen.
»Zoe, mein Täubchen«, sagte er. »Schenk Michael ein Glas Wein ein.«
Zoe gehorchte. Michael starrte auf ihre Brüste, und sein Gesicht wurde rot und schlaff vor Lüsternheit. »Ist sie eine deiner …?« Von seinem begrenzten Wortschatz im Stich gelassen, brach er ab. Er nahm das Weinglas. »Wird sie, äh …?«
»Alles tun, was ich verlange?«, vollendete King nachsichtig. »Ja, Michael. Das wird sie.«
Michael trank einen gierigen Schluck, dabei ließ er Zoe nicht aus den Augen. Seine Erektion war peinlicherweise nicht zu übersehen.
Seufzend fügte King sich in das Unvermeidliche. Zum Glück war Zoe nicht zimperlich. Und während Michael sich grunzend und schwitzend an ihr austoben würde, konnte King sich einfach zurückzulehnen und Zoes Belohnungscodes rezitieren.
»Möchtest du dich mit ihr amüsieren?«, bot er ihm höflich an.
Michaels Augen begannen zu leuchten. »Oh, ich hätte nichts dagegen. Falls es irgendwo ein Zimmer gibt …«
»Ja, dieses hier. Ich muss in ihrer Nähe bleiben, damit ich ihre Codes benutzen kann.«
»Ihre Codes? Was zum Henker? Du meinst, wir sollen es hier vor deinen Augen treiben?« Michael schüttelte den Kopf. »Das ist krank, Neil. Wir sind keine achtzehn mehr.«
»Die Codes verschaffen ihr Orgasmen, die stärker sind als alles, was du je gefühlt hast. Es fühlt sich unglaublich an, wenn man dabei in ihr ist.«
Michaels Gesicht wurde puterrot. »Das ist mir einfach zu pervers.«
Um Zoes willen nahm King die Mappe, in der er seine Sexdrogen aufbewahrte, und wählte aus den transdermalen Pflastern einen Leistungssteigerer aus. Er klebte ihn auf das Handgelenk seines Geschäftspartners.
»Hä?« Michael inspizierte das
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