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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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sie.
    »Hör mal, ich möchte nicht den Eindruck erwecken, als wollte ich es nicht …«
    »Das tust du nicht«, unterbrach sie ihn. »Ich weiß, dass du es willst.«
    Ihre Ruhe brachte ihn aus dem Konzept. Sie wirkte so selbstsicher, während er das reinste Nervenbündel war.
    »Verwirr mich nicht«, blaffte er. »Ich weiß nicht, warum ich mich sträube, weil mein Schwanz nämlich kurz vorm Explodieren ist. Aber diese Sache mit dir ist wichtig. Ich möchte sie nicht falsch anfangen.«
    Sie warf einen Blick auf ihr Handgelenk, als würde sie auf die Uhr schauen. »Sieht aus, als würden wir es überhaupt nie anfangen, wenn es nach dir ginge.«
    Beharrlich versuchte er es wieder. »Wenn wir es tun, dann ist es geschehen und lässt sich nicht mehr ungeschehen machen. Wir können es nicht wiederholen.«
    »Können wir nicht?« Sie nagte an ihrer Unterlippe und zwinkerte ihm zu. »Oje, das ist aber schade.«
    »Mach dich nicht über mich lustig«, sagte er zähneknirschend. »Du weißt exakt, worauf ich hinaus will. Das erste Mal ist einzigartig, und wenn wir es verbocken …«
    »Halt die Klappe, Bruno«, sagte sie. »Das hier fällt mir schwerer, als es vielleicht den Anschein hat, und allmählich verlässt mich der Mut. Und wenn das passiert, werde ich in Panik geraten und mich in einer Rauchwolke auflösen. Auf Nimmerwiedersehen. Verstehst du mich?«
    »Manipulier mich nicht«, knurrte er. »Ich versuche endlich einmal, das Richtige zu tun, und du machst mir deswegen die Hölle heiß.«
    Sie kam einen Schritt auf ihn zu. »Streng dich nicht so sehr an«, sagte sie. »Ich hatte dich nicht gebeten, das Richtige zu tun, sondern nur, das Licht auszuschalten.«
    Er versuchte ein letztes Mal, Vernunft walten zu lassen. »Es ist wie beim Kochen«, sprudelte es aus ihm heraus. »Wenn man zu viel Salz in einen Eintopf gibt, kann man es nicht mehr rückgängig machen.«
    Sie ließ sich das durch den Kopf gehen. »Das ist wahr«, stimmte sie zu. »Aber man kann mehr Zutaten in den Topf tun.«
    Eine gigantische Lavafontäne schien aus dem Mittelpunkt der Erde emporzuschießen und Bruno mit ihrer flüssigen Hitze einzuhüllen. Seine Reaktion erschreckte ihn. Sie war ihm fremd im Zusammenhang mit Frauen. Sonst hielt er die Dinge immer oberflächlich. Er schenkte einer Frau eine gute Zeit, gab Geld für sie aus, brachte sie zum Lachen, zum Träumen, zum Höhepunkt. Bis zu dem Moment, an dem sie mit dem Status quo nicht mehr zufrieden waren. Dann beendete er die Sache. Sofort.
    Was war nur in ihn gefahren, dass er sich bei dieser Frau so zurückhielt, aus Angst, sie könnte ihn am nächsten Morgen nicht mehr respektieren? Wieso gab er ihr nicht einfach, was sie wollte? Warum scheute er instinktiv davor zurück, ihr diese Macht über ihn zu verleihen?
    Die Erinnerung an seine Mutter und Rudy flimmerte durch seinen Kopf, und sein Magen verkrampfte sich. Der Mann, den seine Mutter als Vater ihres Sohnes auserkoren hatte, hatte sie noch vor Brunos Geburt sitzen gelassen. Der letzte Freund, den sie sich geangelt hatte, war ein gewalttätiger Mafiagangster gewesen, der sie verprügelt und mit einem Messer ermordet hatte.
    Wenn es um Beziehungen ging, war Bruno genetisch vorbelastet.
    Rudy hatte es nicht verdient gehabt, seiner Mutter auch nur die Hundescheiße von den Schuhen zu kratzen. Das hatte Bruno sogar schon mit elf gewusst. Rudy war mit seinen Goldketten und der Brustbehaarung auf eine prollige Art attraktiv gewesen, aber mehr Vorzüge hatte er nicht zu bieten gehabt. Seine Mutter hingegen war schön, stark und klug gewesen.
    Nur leider nicht klug genug.
    Bruno konnte es einfach nicht verstehen. Damals so wenig wie heute. In den seltenen Momenten, in denen er seine Situation analysierte, hatte er geschlossen, dass das vermutlich der Grund war, warum er seine Liebesbeziehungen immer nur oberflächlich hielt. Denn welcher Mensch konnte schon wissen, welche Dummheiten in den Tiefen seiner Seele schlummerten? Seine Mutter hatte keine Ahnung von ihren gehabt. Und auch was Bruno selbst betraf – Fehlanzeige. Er behauptete nicht, über weitreichende Selbsterkenntnisse zu verfügen, sondern schlug sich einfach durch, so gut er konnte, immer darauf bedacht, nicht irgendwann allzu großen Mist zu bauen.
    Er ging zum Lichtschalter neben der Tür und knipste die Lampe aus. Als er sich umdrehte, schimmerte Lilys Silhouette im goldenen Licht, das der Heizlüfter spendete, doch der Schatten über ihren Schultern an der Wand sah aus wie eine

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