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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Gleichgewicht wieder und holperte rumpelnd vom Gehsteig. Dann verschwanden die Heckleuchten um die Ecke. Bruno hatte das Kennzeichen in der Dunkelheit nicht erkennen können. Alles war zu schnell gegangen, und er war völlig überrumpelt gewesen.
    Das Fahrzeug hatte er sich auch nicht genauer angesehen. Was war er nur für ein nachlässiger, hirnvernagelter Schwachkopf? Er verdiente es nicht, noch am Leben zu sein. Er rannte zu Lily, die zitternd auf der Erde kauerte.
    Ihre Beine wiesen nun noch mehr blutige Schrammen auf. »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    Sie hob den Kopf, blinzelte und schluckte. »Ich glaube schon.«
    Das war gelogen. Sie war völlig von Sinnen vor Angst. Traumatisiert. Ganz egal, weshalb sie in dieser Hölle gelandet war, Bruno war stinkwütend auf die Arschlöcher, die ihr das antaten.
    »Ich sollte dir einen Krankenwagen rufen«, sagte er. »Du musst dich durchchecken lassen. Komm, ich werde …«
    »Nein!« Sie schubste ihn weg, verlor dass Gleichgewicht und stürzte auf die Knie. »Die Notaufnahme wäre noch schlimmer als die Polizei. Außerdem kann ich die Behandlung nicht bezahlen. Das ist zu teuer. Ich verstehe, wenn du mir nicht glauben kannst. Lass mich einfach gehen. Ich werde weglaufen, so gut ich es vermag.«
    Weglaufen? Sie war noch nicht mal in der Lage zu gehen. Er musterte ihre wirren erdbeerblonden Locken.
    »Das kann ich nicht zulassen«, sagte er hilflos. »Wie könnte ich?«
    Sie schaute niedergeschlagen zu ihm hoch. Von Wimperntusche schwarz gefärbte Tränenbäche strömten über ihre Wangen. »Die Polizei kann mich nicht vor diesen Leuten schützen, wer auch immer sie sind«, schluchzte sie. »Ich will einfach nur weiterleben, mehr nicht.«
    »Aber du bist grün und blau geschlagen! Du brauchst die Cops! Dazu sind sie da!«
    »Wenn du mir nicht glaubst, dann ist es nicht mein Problem. Lass mich einfach verschwinden«, sagte sie zittrig, während sie sich auf die Füße rappelte.
    »Oh Scheiße«, fluchte er. »Scheiße, Scheiße,
Scheiße

    Bruno trat gegen einen der prallen Müllsäcke, sodass er aufplatzte und eine stinkende Masse daraus hervorquoll. Er starrte zum orange getönten Himmel hoch und stieß einen Schwall kalabrischer Kraftausdrücke aus, die seinen Onkel Tony mit Stolz erfüllt hätten.
    »Warum, Lily?«, fragte er barsch. »Wieso passiert dir das?«
    Nervös beobachtete sie die Straße hinter ihm. »Nicht hier. Ich werde dir alles sagen, was ich weiß, auch wenn es nicht viel ist. Aber nicht hier. Sie werden zurückkommen.«
    Bruno hatte das Gefühl, in der Falle zu sitzen. Das Zombie-Erschaffer-Massaker hatte ihn gelehrt, wie fatal es war, auch nur für kurze Zeit auf der falschen Seite des Gesetzes zu stehen. Die Behörden hatten eine ganze Weile gebraucht, um herauszufinden, wer wen ins Jenseits befördert hatte. Bis dahin hatten er und Kev und der Rest von ihnen in Untersuchungshaft gesessen und waren von allen Seiten unter die Lupe genommen worden. Er erinnerte sich gut an das erstickende Gefühl. Als würde einem eine Hand die Kehle zudrücken.
    Im Knast zu landen wäre eine Katastrophe. Er konnte nachvollziehen, warum Tony vor vielen Jahrzehnten vor diesem Leben davongerannt war. Er hatte früher für seinen Cousin, Don Gaetano Ranieri, gearbeitet, einen Mafiaboss in New Jersey. Tony war seine rechte Hand gewesen. Dennoch hatte er dem endlosen Blutbad in Vietnam letztendlich den Vorzug gegeben.
    »Wenn ich mit dir gehe, flüchte ich von einem Tatort«, sagte Bruno. »Auf dem sich mein Blut und mein Erbrochenes befinden. Die erste Vermutung der Cops wird sein, dass ich die Kerle kaltblütig ermordet habe, weil ich nämlich nicht hier bin, um Licht in die Sache zu bringen.«
    Der eisige Wind blies Lily die Haare aus ihrem mitgenommenen, mit Make-up verschmierten und trotzdem wunderschönen Gesicht.
    »Aber du wirst leben«, konterte sie. »Das ist doch eine gute Aussicht, oder nicht?«
    Bruno schnaubte. Er ließ sich von einer Frau manipulieren, nur weil sie hübsch und verzweifelt war und er sie gevögelt hatte und sich deshalb verantwortlich fühlte. Aber Herrgott noch mal: drei Riesenkerle gegen eine unbewaffnete Frau. Diese Schweine. Er kam nicht dagegen an, er war ein weichherziger Trottel.
    »Ich sage dir, was wir tun werden«, verkündete er. »Ich besorge dir frische Klamotten und bringe dich an einen sicheren Ort, an dem du dich ausruhen kannst. Dann kannst du weitersehen. Ich werde anschließend zur Polizei gehen und eine umfassende

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