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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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welcher Richtung sie das nächste Mal zuschlagen werden.« Aaro nahm Lily ins Visier. »Du vielleicht?«
    Sie schüttelte mit zusammengepressten Lippen den Kopf.
    »Alle Achtung, Kumpel. Anstatt die Wahrheit aus den Typen herauszuquetschen, hast du jetzt sehr wahrscheinlich eine Mordanklage am Hals. Was für ein Tausch. Warum hast du nicht einfach nur die Scheiße aus ihnen rausgeprügelt? Das hast du megamäßig verbockt, mein Freund.«
    Bruno verbiss sich eine pampige Erwiderung. Er schreckte noch immer davor zurück, über das fremde Wesen nachzudenken, das während des Kampfs die Kontrolle über seinen Körper übernommen hatte. Er wollte sich nicht in Begründungen und Rechtfertigungen verstricken. Er konnte Aaro nichts sagen, das kein armseliger Erklärungsversuch gewesen wäre oder nach fadenscheiniger Entschuldigung geklungen hätte. Er schüttelte den Kopf. Dafür war später noch Zeit.
    »Na gut«, sagte Aaro säuerlich. »Wie du willst. Du wirst mich nach Stunden bezahlen, und du bekommst die Quittungen für meine Auslagen. Was soll ich kaufen?«
    »Vernünftige Winterschuhe.« Bruno wandte sich Lily zu. »Welche Größe hast du?«
    »Achtunddreißig, aber jetzt mal im Ernst. Ich will wirklich nicht …«
    »Einen dicken Pulli für sie, in irgendeiner gedeckten Farbe. Eine Wollmütze. Und einen Wintermantel. Daunengefüttert, mit Kapuze. Aus schwarzem Nylon. Er sollte groß und bauschig sein. Jeans für uns beide. Ich habe etwa deine Größe, und für sie …« Er sah sie abschätzend an. »Eine in vierzig. Und bring mir ein Sweatshirt mit.«
    »Halt, das ist nicht meine Größe …«
    »Ich weiß, du hast eher eine sechsunddreißig, aber ich will, dass sie weit ist«, fuhr er ihr über den Mund. »Es geht hier nicht darum, deinen Hintern zu betonen.«
    »Da wir gerade von deinem Hintern reden«, meldete sich Aaro zu Wort. »Du hast mir immer noch nicht gesagt, welche Art von Unterwäsche du bevorzugst.« Er nagte versonnen an seiner Unterlippe, während er sie musterte.
    Lily rutschte hastig zur Tür. »Mir reicht’s. Ein schönes Leben noch, Gentlemen.« Bruno erwischte sie, als sie nach dem Türgriff tastete, und zog sie zurück. Er schlang den Arm so fest um sie, dass er ihren vor Wut bebenden Brustkorb quetschte.
    »Lass mich sofort los«, fuhr sie ihn an.
    »Ich kann nicht.« Und das war die reine Wahrheit.
    Aaro gab ein angewidertes Geräusch von sich. »Du bist am Arsch, Kumpel. Dein Urteilsvermögen wird gerade von Testosteron zersetzt. Kein hübscher Anblick.«
    »Zieh Leine und verdien dir deinen Stundensatz«, knurrte Bruno.
    Das Zuknallen der Wagentür unterbrach einen Schwall von Obszönitäten, die sich in der Ferne verloren.
    Die Stille im Wagen wurde nur von Lilys hektischen Atemzügen durchbrochen. Ihr Puls ging zu schnell. Sie hyperventilierte. Dass Bruno sie in seinem Klammergriff gefangen hielt, war vermutlich nicht hilfreich, aber er konnte sie nicht loslassen. Auch er zitterte, und sein Herz schlug so heftig wie ihres.
    Sie zerrte an seinem Handgelenk. Ihre Finger waren eiskalt. Bruno legte seine Hand auf ihre und öffnete seine Jacke, um ihr durch den Körperkontakt Wärme zu spenden. Der Effekt auf ihn war vorhersehbar.
    Er versuchte, seine Erregung in der Privatheit seines Kopfes abzuriegeln, aber Lily verstand es mit der Präzision einer chirurgischen Pinzette lüsterne Impulse direkt aus den Ätherwellen zu picken. Sie fühlte sich unbehaglich, und er spürte jede noch so kleine unruhige Bewegung in seinen pochenden Lenden.
    »Entschuldige«, murmelte er kleinlaut. »Aber all dieses Gerede über Hintern und Unterwäsche. Ich bin leicht zu beeinflussen, ganz abgesehen von dem Adrenalin aus dem Kampf. Dagegen ist man machtlos.«
    Sie musterte ihn durch wirre Strähnen erdbeerblonder Haare. »Also ist es nur ein physiologisches Phänomen? Nichts Persönliches. Mann, wie schmeichelhaft.«
    Bruno fing an zu lachen. Sie zuckte zusammen, als er ihre Schulter drückte. Böse auf sich selbst, weil er ihre Verletzung vergessen hatte, nahm er die Hand weg.
    Er öffnete ihren Mantel und zog ihr das Oberteil von der Schulter. Verdammt. Es bildete sich bereits ein Bluterguss. Er legte wieder die Hand darauf, aber ohne Druck auszuüben, sondern nur, um sie zu wärmen.
    »Das tut mir leid«, sagte er. »Ich wünschte, ich hätte Eis für dich.«
    Lily wollte die Achseln zucken, besann sich aber gerade noch eines Besseren. »Mir tut es nicht leid. Wenn sie deinen Schädel getroffen hätten,

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