Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
Vom Netzwerk:
»Für dich stelle ich keine Gefahr dar«, beruhigte er sie.
    »Blödsinn«, flüsterte sie. »Du könntest mich zerstören.«
    Bruno verzog gequält das Gesicht. »Hör auf, so apokalyptisch zu denken. Das macht mich fertig.«
    Sie kicherte, was er als gutes Zeichen verstand. »Kannst du es mir verübeln?«
    Er glitt vom Sitz auf den Boden. Wie es schien, würde er nicht ans Ziel gelangen, es sei denn, er forcierte das Thema, was die Abspaltung von dem alten Bruno komplett machen würde. Der neue Bruno, der kaltblütig drei Männer totgeschlagen hatte, war schwer genug mit seinem Selbstbild zu vereinbaren. Aber ein Bruno, der eine Frau zum Sex nötigte … nein.
    Doch es war hart. Er schob Lilys Knie zusammen, legte den Kopf auf ihre Schenkel und schmiegte seine heiße Wange an ihren schmuddeligen Mantel. Ihr Schäferstündchen in Tonys Wohnung kreiste unaufhörlich durch seinen Kopf. Jedes wilde, geschmeidige Zucken ihrer seidigen Lippen um seinen glühenden Schwanz war für immer in sein Gedächtnis gebrannt. Er drückte die Fäuste auf seine Augen, bis ein Kaleidoskop von Funken hinter seinen Lidern explodierte.
    Rot wie Blut. Es spritzte auf Lilys Mantel und strömte aus dem Mund des Mannes, der auf dem Asphalt lag, es sickerte aus dem zertrümmerten Schädel des anderen Kerls.
    Es war so vertraut. Wie ein Roboter zu kämpfen, die Kontrolle zu verlieren, überwältigt zu werden. Genau wie in den Rudy-Träumen. Nur, dass die Gegner dieses Mal real gewesen waren und sterben konnten. Gestorben
waren
. Zerschmettert und blutend.
    Lily umfasste seinen Kopf mit den Händen, dann beugte sie sich vor und legte die Wange auf seinen Scheitel. Der heiße Rhythmus ihres Atems verwandelte seine Kopfhaut in eine erogene Zone. Er verharrte in einem Zustand sexueller Überspannung. Es war die pure Glückseligkeit und die reinste Folter.
    Klick
. Sie fuhren auseinander, als die Tür aufging. Aaro steckte den Kopf hinein.
    »Ich habe das gesehen«, knurrte er.
    »Was gesehen?«, fragte Bruno angriffslustig.
    Aaro warf ihnen mehrere Einkaufstaschen zu. »Bisher schuldest du mir dreihundertneunzig Piepen.« Er hielt ihm eine Papiertüte mit Essen hin.
    Bruno nahm sie. »Oh. Äh, danke.«
    »Dank mir nicht. Keine Gefälligkeiten, kein Danke.«
    »Okay.« Bruno kramte einen Kaffeebecher aus der Tüte.
    »Ich dachte, du solltest ihr etwas Koffein und Zucker einflößen, bevor ihr Blutdruck in den Keller sackt.« Aaro richtete den Blick auf Lily. »Aber sie sieht inzwischen ganz rosig aus. Offenbar ist es dir gelungen, ihren Blutdruck auf andere, vergnüglichere Weise zu regulieren.«
    »Halt die Klappe, Aaro«, wies Bruno ihn zurecht.
    »Nur um eins klarzustellen, ihr Turteltäubchen. In meinem Wagen wird nicht gefickt.«
    »Fick dich selbst«, fuhr Lily ihn an. »Wir haben überhaupt nichts gemacht.«
    »Klar, deswegen liegt auch sein Kopf in deinem Schoß.« Aaro fischte einen zweiten Kaffee heraus und hielt ihn ihr hin. »Lass ihn dir schmecken. Gern geschehen.«
    Sie starrte ihn an. »Ich muss dir nicht danken, du erinnerst dich? Du erweist mir keine Gefälligkeit.«
    »Du hast recht. Ich bin zutiefst beschämt. Jetzt trink deinen Kaffee, Püppchen.«
    Sie riss ungläubig die Augen auf. »Hast du mich gerade
Püppchen
genannt?«
    »Nein.« Bruno riss Aaro den Becher aus der Hand und gab ihn ihr. »Dein Gehör hat halluziniert. Iss dein Sandwich.«
    »Ja, ignoriert mich ruhig.« Aaro kramte zwischen den Taschen, bis er eine mit einem aufgedruckten Herzen fand. »Du hattest mir übrigens deine Größe nicht gesagt. Ich hoffe, dass nichts davon deine zarten Zonen einengt oder kneift, Süße.«
    Er warf die Tüte auf Lilys Schoß. Sie zuckte zurück, als wäre es eine giftige Schlange. Die Tasche landete auf dem Boden, und ein Haufen Reizwäsche ergoss sich daraus. Es war ein einziger Wust aus Satin, Seide und Spitze in Rot, Schwarz, Apricot und Hautfarbe.
    In kalabrischer Gossensprache fluchend stopfte Bruno die Dessous zurück in die Tasche. Er verfiel immer wieder in diesen Dialekt, wenn er Spannung abbauen musste. Keine der Personen, die er auf diese Weise beleidigte, ahnte, dass er deren Großvätern eine Vorliebe für Sex mit Schafen unterstellte.
    »Ich werde dieses billige, nuttige Zeug auf keinen Fall anziehen«, sagte Lily hochmütig. »Erst recht nicht, nachdem du es angefasst hast, du Schwein.«
    »
Oink, oink
.« Aaros Stimmung schien sich zum ersten Mal an diesem Morgen aufzuhellen. »Ich mag es, wenn sie Gift und Galle

Weitere Kostenlose Bücher