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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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spuckt.«

11
    Die Wagentür glitt auf. Ein Schwall kalter, aromatischer Luft strömte ins Innere, zusammen mit Geräuschen, die Lily nicht auf Anhieb identifizieren konnte. Vogelgezwitscher. Die Luft roch sauber und süß. Lily ließ sich weiter in diesem Dämmerzustand treiben, wollte sich nicht davon lösen. Es war so lange her, seit sie zuletzt geschlafen hatte, und es fühlte sich einfach himmlisch an. Sie rieb sich die Augen.
    Bruno spähte herein. »Alles okay? Du warst stundenlang weggetreten.
    »Mir geht’s gut«, antwortete sie mit klappernden Zähnen.
    »Dann raus mit dir.« Seine Jacke klaffte auf, als er ihr beim Aussteigen half, und setzte seinen Waschbrettbauch, seinen straffen Nabel und den sich verjüngenden Pfad dunkler Haare den Elementen aus. Bruno musste ebenfalls frieren, aber er ließ es sich nicht anmerken. In ihm schien ein nuklearer Schmelzofen zu brennen. Er stellte sie auf die Füße, aber sie schwankte auf dem unebenen Untergrund. Der eisige Wind zerrte an ihren verstrubbelten Haaren, sodass sie wie ein Glorienschein um ihren Kopf standen. Das Fehlen von Luftverschmutzung, oxidierendem Ozon, Kohlenwasserstoffen, Rauch und vor allem Zivilisation war eigentümlich fremd. Der Wind toste lautstark. Nur der Kondensstreifen eines Düsenflugzeugs zeugte davon, dass die Menschheit noch existierte.
    »Wo zur Hölle sind wir?«, fragte sie.
    »Circa dreißig Kilometer Luftlinie hinter White Salmon«, erklärte Bruno. »Mein verstorbener Onkel hat hier eine Hütte.«
    »Ich habe in den Grundbuchauszügen nichts von einer Hütte gelesen!«
    »Natürlich nicht. Dafür hat Tony vor fünfunddreißig Jahren extra gesorgt. Er hatte eine bewegte Vergangenheit, vor Vietnam. Er wollte einen Ort haben, an dem er sich verstecken konnte. Vor dem Gesetz, den Ranieris und jedem, der es auf sein Leben abgesehen hatte.« Bruno schaute sich um. »Tatsächlich haben Kev und ich keine Ahnung, was wir wegen der Hütte unternehmen sollen. Ich spreche von den offiziellen Dokumenten. Wir haben nicht den blassesten Schimmer, auf wen sie eingetragen ist. Tony hat es uns nie gesagt.«
    »Das erklärt noch nicht, warum wir hier sind.« Lilys Stimme zitterte.
    Bruno runzelte die Stirn. »Ich hatte dir versprochen, einen sicheren Ort zu finden, an dem du dich ausruhen kannst, weißt du noch? Ohne meine Kreditkarten ist das hier das Beste, was ich tun kann.«
    »Aber wir sitzen hier in der Falle! Gibt es Internet? Ein Telefon? Einen Taxidienst? Ein Handynetz?« Seine Miene war Antwort genug. »Oh Gott«, stöhnte sie. »Du hast mich in die Wildnis verschleppt! Das ist echt der Hammer!«
    Aaro trat vorsichtig den Rückzug an. »Ich bin dann mal weg. Du bekommst in Kürze meine Rechnung. Obwohl ich nicht mal weiß, wohin ich sie schicken sollte, nachdem du ja ein verdammter Flüchtiger bist.«
    Bruno schnaubte verärgert. »Du kriegst dein Geld.«
    »Soll das heißen, du lässt uns hier allein?« Lilys Stimme überschlug sich vor Entsetzen. »Du machst dich einfach aus dem Staub und lässt uns ohne fahrbaren Untersatz hier zurück?«
    »Worauf du einen lassen kannst.« Aaro ging zur Fahrertür. »Man sieht sich, Baby. Sei schön brav.«
    »Nein! Ich fahre mit dir zurück! Ich bleibe auf keinen Fall hier!«
    Aaro stieg in seinen Wagen und behielt Lily dabei argwöhnisch im Auge. »Bleib, wo du bist, Püppchen.«
    »Wage es bloß nicht, einfach abzuzischen!« Sie nahm torkelnd Kurs auf den Wagen.
    Er ließ den Motor aufheulen, dabei kurbelte er das Fenster zwei Zentimeter nach unten, um noch eine letzte Spitze auf Bruno abzufeuern. »Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich das einmal sagen würde, Mann, aber deine Freundin schafft es, dass ich die Enthaltsamkeit in einem viel positiveren Licht sehe.«
    »Du Arschloch!« Lily langte nach dem Türgriff, der im selben Moment mit einem hörbaren Klicken verriegelt wurde. Die Reifen spritzten Erde und Kies nach allen Seiten. Aaro spähte aus dem Fenster, um nicht über Lilys Füße zu fahren.
    Sie klammerte sich am Griff fest, aber Aaro hielt nicht an. Es war undenkbar, in diesen Schuhen zu rennen. Sie stolperte und fiel auf die Knie. Der Wagen fuhr um die Kurve, raste den Hügel hinab und ratterte über eine schmale Holzbrücke, die über ein ausgetrocknetes Bachbett führte. Noch eine Kurve, und er war verschwunden.
    Autsch
. Ihre Knie hatten schon ziemlich viel einstecken müssen.
    Bruno zog sie auf die Füße und versuchte, sie zu umarmen, dieser hinterlistige Mistkerl, aber

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