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Flammenbrut

Titel: Flammenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beckett
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zurück und ins Wohnzimmer.
    Die Luft darin war klarer, und erst als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, kam es ihr in den Sinn, dass das Zimmer
     direkt über dem Feuer lag. Etwas spät überlegte sie nun, ob das Badezimmer wohl sicherer gewesen wäre. Aber vor dem Gedanken,
     noch einmal zurück in den Qualm zu müssen, schreckte sie zurück.
    Ohne Licht zu machen, durchquerte sie den Raum und stellte sich ans Fenster. Es war ein Schiebefenster, verklebt von der Farbe
     zahlloser Anstriche. In jedem Sommer seit ihrem Einzug hatte Kate sich vorgenommen, es zu reparieren, war dann aber nie dazu
     gekommen. Es ließ sich problemlos sechs Zoll weit öffnen, aber dann klemmte es. Sie mühte sich ein paar Sekunden lang damit
     ab und gab es auf. Ein Streifen kalter Luft wehte gegen ihre Taille. Sie hatte vergessen, ein Handtuch mitzunehmen, daher
     streifte sie den Bezug von einem Kissen ab und hängte ihn stattdessen durch den Fensterspalt. Dann legte sie den Kopf gegen
     das kalte Glas und blickte hinaus. Die Straße war leer, der von Collins versprochene Streifenwagen nirgends zu sehen. Der
     Weg vor der Haustür wurde von einem flackernden, vielfarbigen Licht erleuchtet. Blaue, rote und orangefarbene Flecken tanzten
     wild durch den Vorgarten, da der Flammenschein durch das Buntglasfenster gefiltert wurde. Kate konnte es leise klimpern hören,
     während eine Facette nach |302| der anderen barst, bis sich das Harlekinleuchten schließlich in ein einförmiges Gelb verwandelt hatte.
    In der Dunkelheit regte sich etwas. Sie spähte hinaus und sah Dougal auf der Gartenmauer sitzen. Die Augen des Katers glänzten
     im Widerschein des Feuers, das er beobachtete. Kates Atem ließ die Fensterscheibe beschlagen, und als sie sie abwischte, war
     Dougal verschwunden.
    Ganz schwach und noch von ferne hörte sie das Heulen einer Sirene.
     
    Wasser tropfte von der Decke. Auf dem Boden hatte sich eine Pfütze voller Ruß gebildet, die die gesprungenen Keramikkacheln
     bedeckte. Die Wände und die Decke waren geschwärzt, die Holzvertäfelung an Türen und Türrahmen verkohlt und blasig. Die Fußmatte
     aus Kokos lag in der Ecke, in die sie der Druck des Löschwassers geschoben hatte, ein verschrumpeltes schwarzes Etwas. Und
     über allem hing der beißende Aschegestank des gelöschten Feuers.
    Der Feuerwehrmann richtete sich auf. Hinter ihm rollten andere Uniformierte den Schlauch wieder ein und verstauten ihn im
     Wagen. Glas knirschte unter seinen Füßen. Die Glühbirne an der Decke war zersplittert, aber vom Fuß der Treppe kam genug Licht,
     um sehen zu können.
    «Wir müssen die Ergebnisse der kriminalistischen Untersuchung abwarten, aber ich glaube nicht, dass es da viel Raum für Zweifel
     gibt», sagte er. Er war ein stämmiger Mann in mittleren Jahren. Der gelbe Helm, den er jetzt unterm Arm hielt, hatte ihm das
     Haar flach an den Kopf gepresst.
    Mit einem Nicken zeigte er auf die Katzenklappe unten in der Haustür. Sie war geschmolzen und geronnen wie Kerzenwachs, ein
     unwirklicher Zwilling der Katzenklappe in der Wohnungstür.
    |303| «Der Täter hat Benzin durch die Klappe in der Haustür gegossen, dann ein Stück Stoff hinterhergeschoben und dessen Ende von
     draußen angezündet.» Mit dem Fuß schob er einen verkohlten Überrest von etwas beiseite, das Stoff gewesen sein mochte. «Wer
     auch immer das getan hat, verstand genug von der Sache, um das Streichholz nicht durch die Klappe zu stecken und sich dabei
     die Finger zu verbrennen. Sie können von Glück sagen, dass nur der Eingangsbereich betroffen war. Da gibt es nicht viel Brennbares.
     Jedenfalls nicht, solange das Feuer nicht eine der Wohnungen erreicht. Unser Freund hat das entweder nicht gewusst, oder es
     war Absicht. Nicht dass das eine Entschuldigung wäre. Ohne Feueralarmanlage hätte die Sache ziemlich unangenehm für Sie werden
     können.»
    Der Feuerwehrmann betrachtete die Überreste rauchigen Glases in der oberen Hälfte der Wohnungstür und schüttelte den Kopf.
     «Irgendeine Vorstellung, wer das getan haben könnte?»
    Kate zog ihren Bademantel fester um sich. Vor der Haustür war es kalt von dem Wasser, das von überall herabtropfte. «Er ist   … ähm, die Polizei sucht bereits nach ihm.» Ihre Zähne klapperten, vor Schreck wie vor Kälte.
    Der Feuerwehrmann wartete darauf, dass sie noch mehr sagte, und sah sich um, als ein Streifenwagen vor dem roten Feuerwehrwagen
     anhielt. «Ich muss einen Bericht schreiben. Sie können es

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