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Flammendes Begehren

Flammendes Begehren

Titel: Flammendes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Bienen, die um den Klee schwirrten, rief ihm in Erinnerung, wie leise es im Zelt war. Eine Stille, die dieses Weibsbild kontrollierte. Veronique erwiderte Arthurs Blick. Ihre Lippen verzogen sich zu einem abgefeimten Lächeln, ehe sie mit der Zunge über den Rand des Kelches glitt und einen Tropfen Wein auffing.
    Arthurs Geduldsfaden riss. Er sprang auf die Füße und wäre um ein Haar mit dem untersetzten schnaufenden Ritter zusammengeprallt, der soeben das Zelt betreten hatte.
    »Baron Sedgewick!«, stieß Arthur überrascht aus. »Ich dachte, ich würde Euch und Eure Armee in Moyden Wood antreffen. Meine Nachricht …«
    »Wurde überbracht, genau wie Ihr es angeordnet habt.« Der Baron hielt sich die Seite, als wollte er einem Krampf vorbeugen. Draußen waren Schritte zu hören. Einen Lidschlag später betrat Aldwin das Zelt, einen Weinkrug und Kelche in der Hand. »Sehr gut, Knappe, wusste ich doch, dass auf dich Verlass ist!«
    Arthur runzelte die Stirn. »Wie …«
    Sedgewick schenkte sich von dem Wein ein und spülte ihn mit besorgniserregender Geschwindigkeit herunter. »Als der Bote mir von der Misere und der Lösegeldforderung erzählte, in der der Vater meiner Verlobten steckt« – er rülpste – »habe ich mich sofort an seine Fersen geheftet.« Mit seiner fleischigen Hand wischte er sich einen Schweißtropfen von seiner knolligen Nase. »Arme Lady Elizabeth!«
    »Dies ist also der unglückselige Verlobte«, sagte Veronique gedehnt.
    »Unglückselig?« Arthur drehte den Kopf und funkelte sie an. »Erklärt!«
    »Wer ist dieses Weib?« Die kleinen glitzernden Augen musterten Veronique von Kopf bis Fuß. Sie hatte sich des Mantels entledigt, um ihre üppigen Kurven zu präsentieren. Frischer Schweiß bildete sich auf der Stirn des Barons.
    »Veronique«, sagte Arthur mit zusammengepressten Zähnen. »Sie ist de Lanceaus Kurtisane.«
    »
War
«, korrigierte sie ihn und warf die haselnussbraunen Locken nach hinten. »Eine andere ist an meine Stelle getreten.«
    »Verschont mich mit Gerüchten!« Arthur machte einen Schritt nach vorn und baute sich vor ihr auf. »Ich habe Euch zu essen und zu trinken gegeben. Jetzt möchte ich, dass Ihr mir von meiner Tochter berichtet – auf der Stelle! Oder ich werde Eure Zunge lockern, indem ich Euch auspeitschen lasse.«
    Besorgnis flackerte über ihr mit Schminke überfrachtetes Gesicht, wurde aber von unverwässerter Arglist weggefegt. »Ich warne Euch, Mylord! Was ich zu sagen habe, wird nicht sehr angenehm sein.«
    »Raus mit der Sprache!«
    »Nun denn. Bei dem Weib, das Geoffrey de Lanceau zu sich ins Bett geholt hat, handelt es sich um niemand Geringeres als um Eure Tochter Elizabeth.«
    Arthur atmete lautstark aus. Der Baron sah aus, als würde er in sich zusammensacken, doch Aldwin streckte geistesgegenwärtig den Arm aus und gab ihm Halt. Der Knappe war fassungslos.
    »Weshalb tischt Ihr mir solch groteske Lügen auf?«, knurrte Arthur.
    Mit erstaunlicher Gelassenheit nippte Veronique an ihrem Wein. »Ich sage die Wahrheit.«
    »Lügnerin! Lady Elizabeth würde sich niemals Lord de Lanceau hingeben!«, schrie Aldwin mit puterrotem Gesicht. »Sie ist eine Frau von Ehre und Schönheit.«
    Veroniques erzürnter Blick galt dem Knappen. »Ihr glaubt also allen Ernstes, sie hätte eine Wahl gehabt?«
    »Beim Allmächtigen!«, stöhnte Sedgewick auf. »Meine wunderbare Verlobte!« Er setzte abermals den Kelch an die Lippen, trank aber so hastig, dass ihm die Hälfte des Weins am Kinn herunterlief, auf seine Rüstung und schließlich ins Gras tropfte.
    »Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie gewaltsam er sich ihr gegenüber gegeben hat«, holte Veronique aus. »Sie hat geweint und geschrien, ihn um Gnade angewinselt, aber es hat nichts genützt.«
    Aldwins Finger wickelten sich so fest um den Knauf seines Schwertes, dass seine Knöchel knackten. »Ich werde ihn umbringen!«
    Mit raschelnden Gewändern erhob Veronique sich, schwebte auf Arthur zu, der sich daraufhin versteifte. Es war ihr anzusehen, dass sie mit ihren Ausführungen noch lange nicht fertig war. Eine Handbreit vor ihm blieb sie stehen. Ihr Duft hing schwer in der Luft.
    »Ich überbringe entsetzliche Nachrichten«, sagte sie und sah ihm dabei ins Gesicht. »Ich kenne Geoffrey de Lanceau, weiß, wie er denkt und was er mit Wode Castle vorhat. Wenn Ihr es wünscht, kann ich Euch ungesehen auf die Burg bringen.«
    Arthurs Blick verfinsterte sich. Warum bot sie ihm ihre Hilfe an? Sie war ihm nicht zur

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